Der Geiger Mitscho Dimitrow wurde am Donnerstag dieser Woche auf einer Festveranstaltung zum „Musiker des Jahres 2013“ ausgerufen. Alljährlich führt das Musikprogramm „Allegro Vivace“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks eine Umfrage unter seinen Hörern durch, die in diesem Jahr über 5.400 Musiker und Sänger für den angesehenen Preis nominierten. Preise werden auch an die Ersten in acht verschiedenen Kategorien vergeben. Laut Dimitrow hätten alle Nominierten eine Auszeichnung verdient. Auf dem Galakonzert spielte er zwei populäre Werke – „Die Zigeunerin“ von Ravel und „Sewdana“ von Georgi Slatew-Tscherkin in Begleitung des Kammerensembles „Sofioter Solisten“ unter der Leitung von Plamen Dschurow.
„Auf diesem Konzert war ich aufgeregter als sonst, denn es ist eine aufregende Sache, sich der Anerkennung und Liebe so vieler Menschen bewusst zu werden, die für einem gestimmt haben“, gesteht Mitscho Dimitrow. „Der Preis ist für mich sehr wertvoll, denn die Wahl traf das Publikum selbst, für das wir eigentlich alles von sich geben.“
Mitscho Dimitrow hat bei Prof. Ifra Neaman an der „Guildhall School“ in London studiert und danach als Konzertmeister der Plowdiwer Philharmonie gearbeitet. Seit 25 Jahren lebt und arbeitet Prof. Dimitrow in den Niederlanden, besucht aber häufig seine Heimat Bulgarien und leitet hier Meisterklassen. Übrigens ist er nicht nur ein begabter Geigenspieler, sondern ein guter Maler. Derzeit wird im Marmorfoyer des Bulgarischen Nationalen Rundfunks eine Ausstellung mit seinen Bildern arrangiert. Seit zweieihalb Jahren verbringt er seine Freizeit mit dieser Kunstbeschäftigung, die den nötigen Ausgleich schafft. Wie er selbst zugab, halte er sich in der Musik streng an den Notentext, während er beim Malen seiner Phantasie freien Lauf lasse.
Unter den Trägern des Preises „Musiker des Jahres“ wurde in der Kategorie „Erfolgreichstes Debüt in Bulgarien“ der Virtuose Elin Kolev ausgezeichnet. Eigentlich ist er kein Debütant. Mit 12 Jahren wurde er in der „Carnegie Hall“ als Wunderkind gefeiert. Er lebt mit seinen Eltern, die beide Geiger sind, in Deutschland.
In der Kategorie „Bestes Musikprojekt“ wurde die „Kopfkissen-Konzertreihe“ prämiert. Hierbei lernen die Kinder im Spiel die verschiedenen Instrumente, Stilrichtungen und Komponisten kennen.
Der beliebte Tenor und Regisseur Mario Nikolow, der seit jüngster Zeit das hauptstädtische Musiktheater leitet, wurde seinerseits für seine aktive schöpferische Tätigkeit ausgezeichnet. Kollegen vom Sofioter Opernhaus erhielten wiederum für die Inszenierung der Tetralogie „Der Ring des Niebelungen“ von Richard Wagner den Preis „Beste Premiere des Jahres“.
Für ihre gesamte Tätigkeit wurde die Chordirigentin Weneta Witschewa prämiert. Chormusik erklang auch zum Schluss des Festkonzertes – der gemischte Kammerchor „Gaudeamus“ hatte guten Grund stolz auf sich zu sein – er wurde zum „Ensemble des Jahres“ ausgerufen.
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
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