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Presseschau

Foto: Maria Peewa

In einem Artikel unter dem Titel „Die ewigen Blutsauger im Parlament“ entrüstet sich Trud über die Entscheidungen, die die neue Volksversammlung in den ersten Tagen ihrer Arbeit getroffen hat. Der bissige Kommentar des Autors lautet: die neugewählten Abgeordneten sind vom gleichen Schlag wie ihre Vorgänger. Sie haben beschlossen, dass ihr Jahresurlaub zwei Monate dauern soll. Das macht ein Sechstel des Kalenderjahres aus. Derart lange Ferien haben in Bulgarien wohl nur die Lehrer und die Schauspieler, doch erhalten sowohl die einen als auch die anderen miserable Löhne. Die andere Priorität der Volkverstreter sind aber ihre eigenen hohen Einkommen, heißt es weiter. In diesem Kontext verweist der Autor darauf, dass der Vorschlag der Sozialisten verworfen wurde, die Abgeordnetengehälter einzufrieren. Letzten Endes wurde beschlossen, die Löhne der Abgeordneten alle drei Monate zu aktualisieren, so dass sie drei durchschnittlichen Monatslöhnen in Bulgarien entsprechen. Die Wähler müssen sich zudem damit abfinden, dass sie für die Lebensversicherungen und das Kleidergeld der Abgeordneten aufkommen müssen, wobei das Kleidergeld dem Wert von zwei Monatsgehältern entspricht. Trud widerleg tdie gängigen Ausreden, dass die Gehälter der bulgarischen Abgeordneten an die europäischen Standards angepasst werden müssten und zitiert eine Studie, die von der Weltbank und den nationalen Parlamenten in Auftrag gegeben und in der irischen Ausgabe von The Journal veröffentlicht wurde. Daraus geht hervor, dass die bulgarischen Volksvertreter höhere Gehälter beziehen als ihre Kollegen im Deutschen Bundestag. Außerdem wird daran erinnert, dass die britischen Abgeordneten kurz vor dem Brexit beschlossen haben, auf kostenlosen Tee, Kekse und Fahrten mit dem Taxi zu verzichten und auch die Regeln für Hotelübernachtungen, den Empfang von Gästen, TV-Lizenzen und sonstige Annehmlichkeiten fester gezogen haben. Das skeptische Fazit von Trud lautet: In der 44. Volksversammlung gibt es zwar neue Gesichter, doch die Sitten und Gepflogenheiten sind die alten. Die Abgeordnetengehälter wurden nicht eingefroren, die Privilegien sind unversehrt. Oder, um es mit den Worten eines französischen Sprichworts auszudrücken: „Je mehr sich die Dinge verändern, umso mehr bleiben sie die gleichen“.


Zusammengestellt von: Stoimen Pawlow

Übersetzung: Rossiza Radulowa




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