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Festkonzert anlässlich des 65. Geburtstags der Philharmonie „Pionier“

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Foto: Privatarchiv

Heute Abend gibt die Philharmonie „Pionier“ im hauptstädtischen Bulgaria-Saal ein Konzert, mit dem sie ihren 65. Geburtstag und den 105. Jahrestag der Geburt ihres Gründers, Prof. Wladi Simeonow, begehen wird.

Die Kinder- und Jugendphilharmonie hat in den Jahren ihres Bestehens viele ansehnliche Preise errungen. Mittlerweile sind es Tausende junge Musiker, die in ihrer Laufbahn die Gelegenheit bekommen haben, in einem solchen renommierten Klangkörper zu spielen und mit ihm Konzerte im In- und Ausland zu geben. Unter der Stabführung von Prof. Simeonow war das Orchester bereits in vielen Ländern Europas, wie auch in den USA, Mexiko, Brasilien und anderen entfernten Musikmetropolen.

Dozent Alexander Peschew, Geschäftsführer der Stiftung „Prof. Wladi Simeonow“, verriet uns Einzelheiten über das Programm des heutigen Festkonzerts der Philharmonie „Pionier“:

In den ersten Teil wurden drei Werke einbezogen, darunter der Satz „Jupiter“ aus der Orchestersuite „Die Planeten“ des englischen Komponisten Gustav Holst“, sagt Alexander Peschew. „Mit dem zweiten Satz des Concertinos für Violine und Orchester von Paraschkew Hadschiew werden wir den 105. Jahrestag der Geburt dieses bulgarischen Komponisten vermerken. Begangen wird aber auch der 95. Geburtstag des unvergessenen Komponisten Alexander Rajtschew, den wir mit einem Ausschnitt aus seinem Ballett „Hajducken-Lied“ ehren wollen. Im zweiten Teil des Konzertes wird die Philharmonie „Pionier“ die für unser Orchester emblematische Symphonie Nr. 9 „Aus der neuen Welt“ von Antonín Dvořák vortragen. Am heutigen Festkonzert werden übrigens 85 Musiker unseres Orchesters teilnehmen.“




Die Wende zur Demokratie 1989 setzte wie in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens in Bulgarien, auch in der Tätigkeit der Philharmonie „Pionier“ eine Zäsur. Sie stellte für längere Zeit ihre Arbeit ein, wurde aber erfolgreich zu neuem Leben geweckt. Heute wird sie vom Dirigenten Ljubomir Denew Sohn geleitet. Das Vertrauen seitens des Publikums konnte wiedergewonnen und enge Kontakte zu den Musikschulen des Landes geknüpft werden. Die jungen Musiker werden alljährlich in verschiedene Sommerlager im In- und Ausland geschickt, wo sie Erfahrungen sammeln können. In den letzten Jahren hat sich die Philharmonie „Pionier“ wieder in ein vollwertiges und erstklassiges Symphonieorchester verwandelt.




Dozent Alexander Peschew ist von Beruf Mediziner, jedoch ein passionierter Musiker, der viele Erinnerungen an die Philharmonie „Pionier“ und ihren Gründer Prof. Wladi Simeonow wach hält.

Es war ein Erlebnis, unter seiner Leitung zu spielen“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer der Stiftung „Prof. Wladi Simeonow“. „Er war ein außergewöhnlicher Musiker – sein Blick, seine Gesten, alles an ihm war Musik. Aus mir ist kein Berufsmusiker geworden, doch ich bin bis heute eng mit dieser Kunst verbunden. Prof. Simeonow brachte uns bei, die gute Musik zu schätzen, wofür ihm alle seine Schüler überaus dankbar sind. Wenn er sich über uns ärgerte, nannte er uns „schwarze Teufel“ und was nicht noch alles, doch keiner nahm es ihm übel und wir müssen heute alle darüber schmunzeln. Er bemühte sich redlich, etwas qualitativ Hochwertiges auf die Beine zu stellen. Ich erinnere mich an meine erste Konzertreise im Jahre 1974, die das Orchester nach Edinburgh, Aberdeen und London führte. Danach beteiligten wir uns am Internationalen Dirigentenwettbewerb der Herbert-von-Karajan-Stiftung im damaligen West-Berlin. Unser Orchester erhielt damals einen Sonderpreis. Ich werde niemals auch unser Konzert in den USA vergessen, das wir 1979 im UNO-Saal gaben. Zur Generalprobe erschien Leonard Bernstein persönlich. Die Begegnung mit ihm hinterließ in allen bleibende Erinnerungen. Er stand nur etwa einen Meter von mir entfernt und ich konnte genau seine Gesichtszüge beim Dirigieren beobachten. Ich entsinne mich, dass wir in den ersten Sekunden recht gehemmt waren. Doch seine Magie ging auf das Orchester über und wir spielten das Scherzo aus der 7. Symphonie von Beethoven so, als ob wir es schon immer mit ihm interpretiert hätten. Ich habe mir jüngst die damalige Fernsehaufnahme angeschaut – alle Orchestermitglieder schauen nicht auf die Noten vor sich, sondern wie gebannt auf Bernstein. Ich muss aber hinzufügen, dass wir es vor allem Prof. Wladi Simeonow zu verdanken hatten, dass wir alles so perfekt hinbekommen haben.“


Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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