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„Music for two“ – ein Kammerduo für zwei Violinen

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Foto: Privatarchiv

„Music for two“ stellt eine Innovation dar und gilt bislang als eines der einzigartigsten Aufnahmeprojekte seiner Art. Vereint wird die Musik verschiedenster Epochen, wie Barock, Klassik, Romantik und zeitgenössische Richtungen. Dem Duo gehören die Bulgarin Kremena Nikolowa und der Russe Anton Martinow an. Ende September traten sie mit ihrem Programm zum ersten Mal vor bulgarischem Publikum auf und gaben ihr Konzert im Studio 1 des Bulgarischen Nationalen Rundfunks.

Die Geigerin Kremena Nikolowa wurde in der nordbulgarischen Stadt Silistra geboren, lernte jedoch an der Musikschule in Burgas und beendete die Nationale Musikakademie in Sofia. Seit fünf Jahren lebt und arbeitet sie in Italien und tritt als Solistin und Kammermusikerin auf. Sie veranstaltet ein eigenes Festival, das demnächst in Venedig seine vierte Ausgabe erleben wird. Über ihre Zusammenarbeit mit Anton Martinow sagte sie:

Ich bin glücklich, dass ich seit einigen Jahren, zuerst als Studentin und nunmehr auch als Kammermusik-Partnerin, mit dem großartigen russischen Geiger Anton Martinow auf einer Bühne stehen kann. Er ist ein vielseitiger Musiker – Pianist, Dirigent und Komponist. Wir haben nun begonnen, ein großes Violin-Projekt einzuspielen, das wir „Music for two“ genannt haben. Es handelt sich um Stücke für zwei Violinen, die aus dem Barock bis zur Gegenwart stammen. Wir freuen uns sehr, dass der Bulgarische Nationale Rundfunk unser Programm begrüßte und uns zu einem Konzert einlud. Mittlerweile haben wir unser Programm in fünf Konzerten vorgestellt, die wir in fünf verschiedenen Städten Bulgariens gaben – es wurde sozusagen eine Mini-Konzertreise.

Die genannten Konzerte fanden neben Sofia, auch in Kasanlak, Sliwen, Plowdiw und Burgas statt. Kremena Nikolowa erzählte uns, wie das gemeinsame Projekt entstand:

Die Idee für „Music for two“ wurde ganz zufällig geboren. Anton Martinow spielt mit weltweit angesehenen Musikern zusammen. Unter ihnen ist Ivry Gitlis, mit dem er von Paris her befreundet ist. Eins Tages besuchten wir ihn und Gitlis forderte uns auf, ihm gemeinsam etwas vorzuspielen. Bis dahin hatten wir einen Teil unseres gemeinsamen Programms bereits mehrmals gespielt, aber lediglich nur zu unserem eigenen Vergnügen. Unser Vortrag fang bei Gitlis großen Gefallen und er meinte, wir sollten die Stücke unbedingt aufnehmen. Anton Martinow komponierte daraufhin einige Stücke, die er später zur „Suite in G-Dur“ zusammenfügte. Das Publikum seinerseits war von dieser Suite, wie auch von zwei barocken Sonaten von Jean-Marie Leclair stark beeindruckt, die ebenfalls im Programm enthalten sind. Und so nahmen wir auf zwei CDs die Sechs Sonaten für zwei Violinen, Opus 3, von Leclair, wie auch seine Barock-Suite in G-Dur in sieben Sätzen auf. Die erste CD endet mit etwas Besonderem – das ist ein „Bärnertanz“ – ein Volkstanz, den  Anton noch in der Schweiz komponiert hat. Die zweite CD enthält u.a. auch eine Barock-Suite in d-Moll von Anton. Den Höhepunkt bildet jedoch ein Stück namens „Barocianizа“; das ist ein Wortspiel, bestehend aus Barock und dem bulgarischen Nationaltanz „Ratschenitza“; auch dieses Stück stammt aus der Feder von Anton Martinow. Und so endet jede der zwei CDs mit einem ganz besonderen Stück, bei denen sich Anton von Folklore hat inspirieren lassen.




Über ihre gemeinsame Arbeit mit Anton Martinow sagte Kremena Nikolowa:

Wir lernten uns vor acht Jahren in Bulgarien kennen. Damals studierte ich noch an der Musikakademie in Sofia. Prof. Minko Balkanski – ein bulgarischer Physiker, der in Paris lebt und arbeitet, ist mit der bulgarischen Kultur stark engagiert. Eines der Ereignisse, die er jährlich organisiert, ist eine Meisterklasse. Jedes Mal lädt er andere hochrangige französische Klassik-Musiker ein. 2009 hatte er Prof. Anton Martinow gewinnen können und ich besuchte seine Meisterklasse. Ich war von der Interpretationskunst dieses russischen Geigers und seiner Art und Weise des Unterrichtens stark beeindruckt. In den darauffolgenden Jahren besuchte ich weitere von ihm in anderen Ländern geleitete Meisterklassen. 2011 lud er mich zum ersten Mal zu einem gemeinsamen Konzert ein. Mit der Zeit begannen wir öfters zusammen zu spielen und als Violin- und auch als Klavier-Duo aufzutreten, weil er zudem als Pianist tätig ist. Die Tatsache, dass er Violine und Klavier gleichermaßen brillant spielt, außerdem komponiert und dirigiert, macht seine Interpretationen vollwertiger und vertiefter. Er lebt seit 25 Jahren in Paris, wo er als künstlerischer Direktor des angesehenen Musikfestivals „Printemps du Violon Festival“ wirkt. Am Königlichen Konservatorium in Brüssel unterrichtet er wiederum Violine. Er ist eine vielseitig entwickelte Persönlichkeit, die die ganze Welt bereist und spielt.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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