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Kinder aus 30 Ländern debattieren in Sofia über Menschenrechtsprobleme

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Die Einhaltung der Menschenrechte und konkret das Recht auf persönliche und Redefreiheit zeugt vom Stand der Demokratie und vom Lebensstandard in einem Land. Manche Länder schneiden diesbezüglich nicht so gut ab wie andere. Debatten können aber konkrete Lösungen herbeiführen. Und so wurde vom 7. bis zum 9. November in Sofia unter der Schirmherrschaft des Asia-Europe-Meetings (ASEM) ein Seminar zum Thema „Die Menschenrechte und die Kinder“ organisiert. ASEM ist die größte Organisation für Zusammenarbeit zwischen Europa und Asien in den Bereichen Politik, Finanzen und Wirtschaft, Kultur, Bildung, Umwelt- und Klimaschutz, Arbeit und Transport, der 53 Staaten angehören. An dieser Stelle sei erwähnt, dass Bulgarien das erste Land in Südosteuropa ist, in dem ein solches Treffen veranstaltet wurde. Grundthemen des Seminars, das zu den Begleitevents der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft gehört, sind staatliche Überlebens- und Entwicklungshilfen, Schutz gefährdeter Kinder und internationale Partnerschaften in diesem Bereich.

Офелия КъневаDie Debatten drehen sich vor allem um drei Fragen – zwischenstaatliche und internationale Zusammenarbeit in puncto Kinderrechte, die neuen Risiken, denen Kinder im Kontext von Freizügigkeit, Digitalära und Gewalt unter Menschen ausgesetzt sind und aktive Beteiligung von Kindern bei der Fassung von Beschlüssen, die sie direkt betreffen. Bulgarien ist Gastgeber von Kindern aus 30 Ländern, die über die gleichen Themen diskutieren, die auch auf der Tagesordnung der Erwachsenen stehen“, erklärt Ofelia Kanewa von der staatlichen Kinderschutzagentur.

Die Beschlüsse, die sie fassen, werden in den Abschlussbericht des Seminars mit einbezogen. So werden zum ersten Mal in der Geschichte des ASEM Kinder im Alter zwischen 14 und 18 ihre Sicht zu Problemen äußern, die uns alle etwas angehen und denen man auf einem derart hohen Level Gehör verschafft.

Bei der Eröffnung des Forums informierte der bulgarische Arbeitsminister Bisser Petkow, dass die Zahl der Kinderheime in Bulgarien inzwischen auf 36 gesunken ist. 2010 waren es noch 137. Derzeit sind in diesen Einrichtungen weniger als 1.000 Kinder untergebracht und die staatlichen Institutionen suchen weiter nach Integrationsmöglichkeiten. Pflegefamilien oder die Rückkehr zu den leiblichen Eltern wäre die beste Lösung für die Entwicklung und das Wohl dieser Kinder.

Vize-Außenminister Georg Georgiew betonte seinerseits, dass der gleiche Zugang von Kindern zu Bildung und Kultur sehr wichtig für unser Land ist und zwar nicht nur während der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft, sondern auch danach, so dass die Regierung weiterhin daran arbeitet.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BGNES



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