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Schiläufer Nikola Tschongarow mit olympischem Geist und Rockmusik im Herzen

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Der olympische Geist hat sich des langjährigen nationalen Wettkämpfers der alpinen Schidisziplinen Nikola Tschongarow völlig bemächtigt. Vor den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang hatte er angekündigt, dass er den Ehrgeiz habe, erster Teilnehmer Bulgariens in der Disziplin Skicross zu werden, die unter den jungen Wintersportlern immer populärer wird. Tschongarow war Fahnenträger der bulgarischen Delegation in der Abschlusszeremonie der Olympischen Winterspiele in Sotschi. Doch leider schaffte er es nun nicht, in die bulgarische Mannschaft für die Spiele in Südkorea aufgenommen zu werden, weil er in den Qualifikationen für den Skicross Weltcup in Italien als 44. das Ziel erreichte.

Der Skicross ist nicht nur für Tschongarow Neuland, sondern für Bulgarien überhaupt. Aus diesem Grund hatte die heimische Schisportföderation keine Finanzierung zur Vorbereitung solcher Wettkämpfer vorgesehen. Der 27jährige Schisportler, der sich zwei Jahre lang jenseits des Berufssports betätigte, ist nun erneut auf der Piste und trainiert eifrig und mit Enthusiasmus, um sich an den nächsten olympischen Wettkämpfen zu beteiligen. Grund zur Hoffnung geben ihm die Fortschritte, die er in kurzer Zeit erreicht hat, aber auch die Unterstützung seitens der Wintersportfans in Bulgarien, die fest an ihn glauben.

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Unmittelbar nach seiner Rückkehr vom kanadischen „Panorama Mountain Village“, wo er beim Riesenslalom, organisiert von der Internationalen Ski-Föderation, 14. wurde, gab Nikola Tschongarow ein Interview für Radio Bulgarien. Scherzhaft meinte er gleich zu Beginn des Gesprächs, dass er bei den Skicross-Rennen der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang lediglich als Kommentator auftreten werde. Noch könne er keine Vorhersagen über die Sieger machen, da diese Disziplin häufig für Überraschungen sorgt. Seine Sympathie gelte dem Sportler Filip Frisar. „Er ist von der Herkunft her Slowene – ein zäher Balkan-Mensch also, wie wir es hier sind. Obwohl er in den vergangenen zwei Olympischen Winterspielen Pech hatte und nicht das große Finale erreichte, hat er nicht aufgegeben und beteiligt sich nun zum dritten Mal an Winterspielen“, sagt Nikola Tschangarow und fährt fort:

In den vergangenen zwei Schisaisons habe ich viel gelernt. Ich stieg in diese Disziplin ein, ohne mich in ihr sonderlich auszukennen. Selbst musste ich mir einen Plan aufstellen und Mittel aufbringen, um mich an den verschiedenen Wettkämpfen beteiligen zu können. Der Skicross ist nicht allzu entwickelt in Bulgarien, obwohl es gute Bedingungen für diese Disziplin gibt; es lohnt sich, ihn zu popularisieren. Ich habe hart gearbeitet, weshalb mich auch viele Leute unterstützt haben. In dieser Zeit habe ich viel über mich als Sportler erfahren, aber auch über die Menschen, auf die ich bauen kann. Mir ist bewusst geworden, wie wichtig es ist, ein positives Team um sich herum zu haben. Es haben mir sogar Menschen eine Hilfe angeboten, die beruflich nichts mit dem Sport zu tun haben. Letztendlich habe ich mein Ziel nicht erreicht, dafür habe ich rund 20 neue Ziele entdeckt, von denen ich nicht dachte, dass sie so wichtig sein können. Momentan weiß ich mit Sicherheit, dass ich mich weiterhin mit Sport beschäftigen möchte, denn mir waren Zweifel gekommen.

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Nikola Tschongarow schätzt die große Unterstützung hoch ein, die er von Hunderten junger Bulgaren erhält, die zusammen mit ihm bei den Wettkämpfen fiebern. Vor einigen Tagen zog er in den sozialen Netzen Bilanz über die Wettbewerbssaison, die für ihn mit vielen Hoffnungen, aber auch Enttäuschungen verbunden war. „Ich erkläre den Menschen, was während der Qualifikation für die Olympischen Winterspiele geschehen ist“, erzählt Tschongarow. „Trotz meiner Enttäuschung, hören die Menschen nicht auf, mich enthusiastisch zu unterstützen. Sie sagen mir, dass der Weg wichtiger sei und dass sie stolz auf mich sind. Das ist eine große psychische Stütze für mich und verleiht mir Flügel, weiterzumachen.

Es hat nie den Moment gegeben, an dem ich alles hinschmeißen wollte, doch Schwierigkeiten hatte ich allemal“, setzt der Wintersportler fort. „Im vergangenen Jahr bin ich in Schweden gestürzt und bin auf der Piste mit dem Kopf aufgeprallt. Bis dahin hatte ich keine schweren Verletzungen. Ich bin erst im Krankenhaus zu Bewusstsein gekommen und zwei Monate musste ich aussetzen. Neben mir war meine Verlobte Margaret, die mir dann auch half, mit dem Auto von Schweden nach Hause zurückzufahren. Mittlerweile habe ich mich völlig erholt und fühle mich körperlich und geistig in Top-Form."

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Neben dem Sport beschäftige ich mich seit vielen Jahren auch mit der Gitarre. Nach den Olympischen Spielen in Sotschi habe ich mich in der Erholungsphase voll der Musik hingegeben. Ich spürte, dass ich im Sport auf der Stelle trete und habe mich deshalb auf meine Rockgruppe konzentriert, mit der wir in verschiedenen Klubs auftreten. Uns steht die Aufnahme unseres ersten Albums in Belgrad bevor. Ein Freund von mir hat ein Tonstudio in einem dortigen Luftschutzraum eingerichtet. Die Aufnahmen sind recht bald und ich bin ganz aufgeregt…

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Privatarchiv



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