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A Filetta und Eva-Quartett suchen nach Schnittpunkten zweier grundverschiedener Traditionen

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Eva-Quartett

Im Oktober 1978, getrieben von der Liebe zum authentischen mehrstimmigen Gesang von Korsika, gründeten sechs Sänger die A capella-Gruppe „A Filetta“. Neben ihrer überaus aktiven Konzerttätigkeit setzte die Gruppe 1989 zusammen mit Svegliu Calvese den Grundstein für ein jährliches Festival, zu dem sie Gruppen für mehrstimmigen Gesang aus aller Welt einladen. Einer der Gründer von A Filetta, Jean-Claude Acquaviva, der weiterhin mit dabei ist, tritt auch als Komponist und Bearbeiter der Lieder in Erscheinung, die zum Repertoire der Sänger gehören. Seine Werke, wie auch des Franzosen Bruno Coulais werden heute Abend im hauptstädtischen Bulgaria-Saal zu hören sein. Das Konzert selbst ist ein gemeinsames Projekt von A Filetta und dem Eva-Quartett.




Vor zwei Jahrzehnten gründeten Evelina Christowa, Gergana Dimitrowa, Sophia Kowatschewa und Daniela Stoitschkowa, alle vier Solistinnen des berühmten Chores „Das Mysterium der bulgarischen Stimmen“, das Eva-Quartett. In all den Jahren seines Bestehens hat dieses Quartett auf seinen etlichen Konzertreisen im Ausland bulgarische Gesangsfolklore und orthodoxe Gesänge vorgestellt und sich an den unterschiedlichsten Projekten beteiligt. Einzelheiten über das neueste Projekt teilte uns Evelina Christowa mit:

A Filetta

Unser erstes Treffen mit A Filetta war im Jahre 2002“, erzählt die Sängerin. „Wir gaben ein selbständiges Konzert auf dem internationalen Polyphonie-Festival, das A Filetta jährlich in Calvi veranstaltet. Nach 10 Jahren gaben wir auf diesem Forum, erneut auf Einladung von A Filetta, ein gemeinsames Konzert. So konnten sich die Korsen und die Gäste der Insel mit der traditionellen bulgarischen Gesangsfolklore aus nächster Nähe bekannt machen. Unsere Folklore unterscheidet sich grundlegend von der Korsikas. Und dennoch gibt es einige Schnittpunkte, die wir hoffentlich auf unserem bevorstehenden Konzert in Sofia hervorheben können. Die Musik der Korsen ist ausgesprochen interessant und wirklich einzigartig. Korsika ist vielleicht der einzige Ort auf der Welt, an dem ein solcher Gesangsstil gepflegt wird, ohne dabei natürlich nicht zu vergessen, dass er den Gesangstraditionen auf der benachbarten Insel Sardinien sehr nahe steht. Man kann diese Gesangsweise nur schwer beschreiben – man muss sie selbst erleben. Die Sänger stellen sich im Halbkreis auf, legen die Hand ans Ohr und beginnen mit ihrem mehrstimmigen Gesang, dessen Harmonie äußerst kompliziert ist. Während sie singen, schließen sie die Augen und es scheint, als ließen sie sich völlig von der Musik leiten. Auch die Art der Tonerzeugung beim Singen ist bemerkenswert. Die Gruppe stellt auf der ganzen Welt unverfälscht die traditionelle Musik der Korsen vor. Die Sänger haben die authentische Ausstrahlung dieser Musik bewahrt, obwohl sie auf einer Bühne und mit Mikrophonen singen und Konzerte in aller Welt in großen Sälen und Kathedralen geben.




Für das bevorstehende Konzert haben wir ein Programm mit Liedern vorbereitet, die zu unserem Konzertrepertoire gehören und in unserem neuesten Album aufgenommen wurden, dass dieser Tage auf dem Musikmarkt erscheinen wird. Die Lieder sind ganz im Stil „Eva-Quartett“ gehalten – einige sind authentisch, andere wiederum wurden speziell für unser Quartett geschrieben; unter den Gesängen sind auch bearbeitete Volkslieder. Am Ende des Konzerts werden wir zusammen mit A Filetta zwei Lieder aus deren Repertoire und ein bulgarisches Volkslied singen. Ich warte mit Ungeduld auf dieses musikalische Treffen und hoffe, dass wir das Publikum mit diesen zwei grundlegend verschiedenen Musiktraditionen mitreißen können.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Privatarchiv



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