Das Dorf Mineralni Bani(zu Deutsch: Mineralbäder), 300 m. ü. M., liegt an den Nordhängen des östlichen Rhodopengebirges, 18 km von Haskowo. Das Klima ist kontinental gemäßigt, die Winter mild, die Sommer warm und die Herbste lang. In den letzten 5 Jahren ist es der Gemeinde gelungen, den Kurort zu entwickeln, ausländische Investoren heranzuziehen und die Unternehmer vor Ort zu fördern. Mjumjun Iskender, Bürgermeister der Gemeinde erklärt voller Stolz, dass das Mineralbad schon bei den Römern bekannt war und einst 18 000 Menschen hier gelebt haben.

Aus dieser Zeit stammt die römische Festung, die zum Teil restauriert ist. Schmucke Gästehäuser, Privatquartiere und 15 Hotels mit insgesamt 15 000 Betten bieten ausgezeichnete Bedingungen für einen Urlaub, den man mit Wellness oder physiotherapeutischen Behandlungen kombinieren kann. Das Mineralbad ist mittlerweile bei Jung und Alt so gefragt, dass demnächst weitere zwei Hotels der gehobeneren Klasse öffnen.

Dem Kurort Mineralni Bani wurde schon 1952 eine nationale Bedeutung zuerkannt. Das Mineralwasser ist zwischen 54°C und 59°C heiß, entspringt aus 14 Quellen mit einer Ergiebigkeit von 1500l/min. und ist für eine Reihe von Erkrankungen des peripheren Nervensystems, des Stütz- und Bewegungsapparats und der Haut geeignet. Es hilft auch bei gynäkologischen und Nierenerkrankungen.

Wer nach Mineralni Bani kommt, kann nicht nur für seine Gesundheit etwas tun. Auch die Geschichtsinteressierten und die Naturliebhaber kommen auf ihre Kosten. Die Festung Sweti duh (Heiliger Geist) ist eine gut erhaltene Anlage und eine Sehenswürdigkeit. Gebaut wurde sie aus riesigen Steinblöcken während der Römerzeit und diente zu Verteidigungszwecken.

Eine weitere Sehenswürdigkeit aus dieser Zeit ist der so genannte Fußstapfen der Mutter Gottes. Den Historikern zufolge handelt es sich um einen steinernen Sarkophagen, die Bevölkerung aber erzählt die Legende, dass es der Fußstapfen der Gottesmutter sei, die vor der Verfolgung durch die Juden flüchtete. So herrscht immer noch der Glaube vor, dass dieser "Fußstapfen" heilende Kräfte besitzt, Glück bringt und hilft, dass Wünsche in Erfüllung gehen. Deshalb wird der Ort von Christen und Moslems gleichermaßen verehrt.

Interessant sind auch die künstlich geschaffenen Felsspalten, zwischen 20 und 70 cm tief und mit einem Durchmesser zwischen 50 und 180 cm, die "Scharapani" genannt werden. Diese Felsspalten wurden vor 2600 - 2800 Jahren von Menschen geformt. Jede dieser "Öffnungen" besteht aus einem kleinen und einem größeren Becken mit einem gesenkten Boden und einer kleinen Rinne. Die Bezeichnung "Scharapana" kommt vom türkischen Wort "sharap" und bedeutet Wein. Es wird deshalb angenommen, dass die einstigen Bewohner dieser Territorien Wein angebaut und ihn dort verarbeitet haben. Auch heute ist die Winzerei ein gut entwickelter Zweig in Meneralni Bani.

Es gibt mehr als 300 Hektar, die mit Reben angebaut sind. Die dort gekelterten Weine wurden mehrfach auf in- und ausländischen Weinfestivals ausgezeichnet. Bürgermeister Iskender ist stolz, dass die Gemeinde es geschafft hat, Gäste mit verschiedenen Interessen heranzuziehen. "Wir haben verschiedene Attraktionen gebaut und eine der interessantesten davon, das Terrarium, befindet sich inmitten von Mineralni Bani", sagt er voller Stolz.

In der Umgebung gibt es Naturschutzgebiete, die für Naturliebhaber interessant sind - Boraka, die Gegend Bozhur und Momina salsa.

Den Touristen stehen insgesamt sechs Wanderrouten zur Auswahl. Unterwegs kann man in kleinen Hütten entspannen, frisches Wasser aus den Brunnen schöpfen oder auf den zahlreichen dafür vorgesehenen Plätze grillen und picknicken.

"Wer den Kurort Mineralni Bani ein Mal besucht hat, kommt garantiert wieder", davon ist der Bürgermeister Mjumjun Iskender überzeugt.

Fotos: mineralnibani.bg

Übersetzung: Georgetta Janewa