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Bulgarien in den Augen junger Europäer, die hier leben

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Der Europäische Freiwilligendienst (EFD) und die „Stiftung 42“ veranstalten diverse soziale Events für die Ausländer, die in Bulgarien leben und arbeiten. So können sie neue Kontakte mit anderen Ausländern und Bulgaren knüpfen. Eines dieser Events ist „Survival BG", das vom Serben Danilo Dalovic und der Spanierin Alba Martos-Rossa organisiert wurde. Wir unterhielten uns mit ihnen über das Leben und die Menschen hier.

Beeindruckt war Alba Martos-Rossa zuerst von der bulgarischen Sprache, weil sie sie nie zuvor vernommen hatte. Als sie nach Bulgarien kam, wurde ihr bewusst, dass die Bulgaren zurückhaltender sind als die Spanier. Dafür haben sie aber einen bemerkenswerten Sinn für Humor. Danilo wiederum findet, dass die Leute in Bulgarien gelassener sind als in seiner Heimat. Um sich hier einzuleben, baut Alba auf die Unterstützung von Freunden, die seit langem in Sofia leben. Und Danilo meint: „Ich habe begonnen, Bulgarisch zu lernen. Wenn man in einem fremden Land lebt, ist es sehr wichtig, die Sprache zu beherrschen. So baut man sich Schritt für Schritt einen eigenen Kreis auf und es ist viel einfacher, die Stadt kennenzulernen, die Menschen, die Sprache, einfach alles.

Danilo kommt aus einer kleinen serbischen Stadt. Deshalb mag er an Bulgarien an erster Stelle seine schöne Hauptstadt: „Sofia ist wirklich sehr schön, die alte Stadt ist nicht vollkommen zerstört und es gibt viele archäologische Sehenswürdigkeiten. Außerdem verfügt Bulgarien über herrliche Gebirge. Es gibt mit Sicherheit viel zu unternehmen. Gut finde ich an Sofia auch die zahlreichen interessanten Veranstaltungen, die man hier besuchen kann: Kinos, Theatervorstellungen, Sportevents usw. Oder man kann einfach durch die Stadt bummeln“, sagt Danilo Dalovic.

Für die Spanierin Alba sind die kalten Winter eine Herausforderung. Deshalb rät sie jedem Neuankömmling, sich warme Kleidung zu kaufen. Besonders findet sie an Bulgarien folgendes:

Ich komme aus Westeuropa, wo wir in Sachen Geschichte sehr egozentrisch sind. Das ist so. Ich habe am College Geschichte studiert, weiß aber nicht viel über diesen Teil Europas und dessen Geschichte. Hier habe ich die Möglichkeit, nicht nur etwas über die Geschichte Bulgariens zu erfahren, sondern die des Balkans“, meint Alba.

Danilo und Alba

Danilo und Alba wissen noch nicht, ob sie sich nach Abschluss ihres Projekts auf Dauer in Bulgarien niederlassen wollen. Das, was Alba aber unbedingt mit nach Hause nehmen will, ist eine große Paketpackung mit Ljuteniza – der beliebten Paste aus Tomaten und Paprika.

СнимкаGenau wie Danilo stammt auch Lorena aus einem Nachbarland Bulgariens – aus Siebenbürgen in Rumänien. Sie lebt seit anderthalb Jahren in Bulgarien und liebt es neue Menschen zu treffen, zu reisen und andere Kulturen kennenzulernen. Mit 22 Jahren meinte sie, ihr Leben sei langweilig und so kam sie im Rahmen eines Freiwilligenprogramms nach Bulgarien. Für eine Überraschung sorgten hier das rätselhafte bulgarische Alphabet und die Leute hier. Sie ist beeindruckt von den jungen Leuten und ihrer zuweilen zynischen Art zu scherzen. Unvergesslich für sie bleibt das Trampen mit Freunden: „Ich bin früher nie per Autostopp gereist. In der Gegend in Rumänien, wo ich lebe, muss man den Fahrer unbedingt etwas Geld geben. In Bulgarien sind wir per Autostopp nach Warna, Raslog, Bansko gereist. Für mich war das ein wunderbares Erlebnis. Alle während der Fahrt gehörten Geschichten waren unvergesslich“, sagt Lorena.

СнимкаJan Weyer war ebenfalls unter den Teilnehmern am „Survival BG“. Er kommt aus Hamburg und lebt seit ungefähr zwei Jahren in Bulgarien. Jan, der als Firmenberater arbeitet, hat es zufällig in unser Land verschlagen, doch mit der Zeit beschloss er, hier zu bleiben. Seiner Ansicht nach sind die Bulgaren sehr gastfreundliche Leute. Unerwartet für ihn waren die reiche Kultur und Geschichte unseres Landes. Er mag auch die bulgarische Küche. Die Deutschen essen gern Salat, der dem Schopska-Salat gleicht und trinken Schnaps, der sich nicht groß vom bulgarischen Rakia unterscheidet. Im Unterschied zu seinen Landsleuten sind die Bulgaren aber viel lebendiger, meint er und das gefällt ihm.

Ich habe früher in den USA und Großbritannien gelebt. Jetzt bin ich hier. Abgesehen von den kleinen Dörfern auf dem Land ist Sofia ein internationaler Ort“, meint Jan. Das größte Problem für ihn ist immer noch die Sprachbarriere. Immerhin kennt er sich inzwischen mit der kyrillischen Schrift aus. Er kann sogar ein bisschen auf Bulgarisch lesen, aber bis zum Beherrschen der bulgarischen Sprache ist es noch ein weiter Weg. Auf die Frage, womit Bulgarien sein Leben bereichert hat, meinte er, Bulgarien berge als neues EU-Land viele Wirtschaftsmöglichkeiten für die Unternehmer.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: survivalbg.info



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