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Der Lehrer von heute – ein Mensch mit großem Herz, Geduld und Wille

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Der 24. Mai, der Tag der bulgarischen Bildung und Kultur und des slawischen Schrifttums, gehört zu den wenigen Festtagen in Bulgarien, zu dem ausnahmsweise nicht gestritten wird und sich bisher kein Politiker erlaubt hat, ihn für politische Propaganda zu benutzen. Trotz der feierlichen Stimmung und der breiten Palette von kulturellen Veranstaltungen an diesem Tag kann die Tatsache nicht geleugnet werden, dass die Kultur und die Bildung die Stiefkinder des Staates sind.

Es ist dringend eine Änderung der staatlichen Bildungspolitik nötig. In westlichen Schulen gehören die interaktiven Lehrmethoden schon längst zum Alltag. Zögerlich halten die Technologien auch in Bulgarien Einzug. Doch was sind die Technologien ohne Lehrkräfte, die mit den Technologien Schritt halten können? In Bulgarien beträgt das Durchschnittsalter der Lehrer 50 Jahre. Nur etwa 0,61% der Lehrer können als jung bezeichnet werden. Die Angaben der Lehrergewerkschaft bei „Podkrepa“ sind geradezu schockierend – 25 000 Lehrer haben das Rentenalter erreicht. Tendenz steigend.

Die Gründe für das schwache Interesse am Lehrerberuf können unterschiedlicher nicht sein. Der wichtigste Faktor ist die Bezahlung, die trotz der jährlichen Indexe für junge Pädagogikabsolventen unattraktiv bleibt. Das gleiche gilt für die Arbeitsbedingungen. Die Sicherheit ist ein ebenfalls nicht zu unterschätzendes Thema. Die Schule ist zum Schlachtfeld geworden. Es vergeht kaum ein Tag ohne Übergriffe auf Lehrer. Das Problem der Aggressivität unter den Jugendlichen in einem immer jünger werdenden Alter schreckt Viele ab. Die Gesundheit und die Arbeit der Lehrer ist gefährdet, das Ansehen des Lehrerberufes arg beschädigt. Dringende Maßnahmen sind notwendig.

СнимкаSolange die staatlichen Institutionen tatenlos zusehen, gehen einige Enthusiasten mit gutem Beispiel voran und wollen dem Lehrerstand seine alte Ehre und Würde zurückgeben. Zu ihnen gehört Rumen Bakalow, einer der Initiatoren der Bildungsplattform utschilista.bg (училища.бг) die die landesweite Kampagne „Die Aufklärer“ ins Leben gerufen hat. Er und seine Mitstreiter sind überzeugt, dass es genügend gute Beispiele für Lehrer gibt, die es verdienen, von der Gesellschaft anerkannt zu werden. Auf der Plattform kann jeder, ob Schüler oder Eltern, einen Lehrer nominieren, unabhängig davon, ob er Lehrer in einem Gymnasium oder Erzieher im Kindergarten ist.

Das Wichtigste ist, dass wir diese Menschen vorstellen“, erklärt Rumen Bakalow. „Das Ziel der Kampagne ist nicht, einen Sieger auszumachen, sondern zu zeigen, dass es im Bildungsbereich gute Praktiken und Lehrer gibt, die richtige Aufklärer sind und es verdienen, gesellschaftlich anerkannt zu werden.“

Übersetzung und Redaktion: Georgetta Janewa



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