Seit fast 30 Jahren ist die nordöstliche bulgarische Stadt Rasgrad Gastgeber des internationalen Treffens von Esperantisten „Abritus“. In diesem Jahr werden am 1. Juni Gäste aus Rumänien, Serbien und der Türkei erwartet.

Der erste Abend wird der Poesie gewidmet sein. Am 2. Juni sollen die Preisträger des Internationalen Literaturwettbewerbs für Poesie und Humor in Esperanto bekannt gegeben werden, an dem sich in diesem Jahr Esperantisten aus Bulgarien, Russland, Kasachstan, Rumänien und Serbien beteiligt haben.

„Vor der Wende 1989 war Esperanto in Bulgarien sehr verbreitet, vielleicht deshalb, weil man dadurch die Möglichkeit zu reisen erhielt“, erinnert sich die stellvertretende Vorsitzende des Hauses für Esperanto in Rasgrad Iwanitschka Madscharowa und bedauert, dass es heute immer weniger Esperantisten gibt. In Rasgrad sind es 40, die die Sprache auf verschiedenem Niveau beherrschen. Der bekannteste von ihnen ist der 1883 geborene Stefan Minkow, der die ganze Welt bereist und seine Heimatstadt berühmt gemacht hat. „Die damals moderne Sprache Esperanto lernte er in der Marineschule in Warna“, weiß Iwanitschka Madscharowa. Stefan Minkow wurde 99 Jahre alt, 62 davon widmete er dem Esperanto.