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Bulgarisches Kind erhält Weltpreis für bestes Essay zum Erhalt der Ozeane

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Obwohl er nur zwölf Jahre alt ist, konnte er mit seinem Essay zum Thema „Erhalt der Ozeane und der Meeresressourcen“ selbst die Wissenschaftler beeindrucken. Er lernt am Sofioter Albert-Einstein-Gymnasium und heißt Alexander Paskalew.

Alexander schreibt Gedichte und liest gern, vor allem zeitgenössische Science Fiction. Ihn bewegen die ökologischen Probleme auf unserem Planeten, weshalb er nach Lösungen zur Bewältigung der Umweltverschmutzung sucht. Und so führte ihn der Weg in den Klub für begabte Schüler, der im Rahmen eines nationalen Programms des Bildungsministeriums ins Leben gerufen wurde. Dort werden viele Kinder im Kontext der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO ausgebildet.

Die Lehrerin Dessislawa Ognjanowa bereitete die Kinder auf die Teilnahme an einem internationalen Esseay-Wettbewerb zu diesem Thema vor. Da die Schüler dazu fortgeschrittene Sprachkenntnisse mitbringen müssen, befasst sie sich vor allem mit Kindern aus den oberen Klassen. In diesem Jahr hat sie aber begonnen, auch kleinere Schüler zu unterrichten und einer von ihnen war Alexander. Gegenstand des diesjährigen Essays war das Leben der Wasser. Und so hat Alexander einen Plan zur Rettung und Verwaltung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen entworfen.

Ich war fasziniert von Alexanders Idee, in die Haut eines Asteroiden-Bewohners zu schlüpfen, der die Ozeane und Meere aus dem Weltall betrachtet und den Erdbewohner kodierte Botschaften schickt, wie sie die Probleme rund um die Verschmutzung der Gewässer lösen können“, schwärmt die Lehrerin von Alexander. „Jüngere Kinder haben oft unglaubliche Ideen. Falls wir ihnen Beachtung schenken, könnten sie uns Lösungen liefern.

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Unter 700 Schülern aus 54 Ländern hat es Alexander Paskalew mit seinem Essay geschafft, die Jury zu beeindrucken. Und so wurde er zur Teilnahme an den Schülerdebatten der Finalisten, also der Kinder, die den ersten bis zehnten Platz belegt haben, eingeladen. Sie fanden in diesem Jahr in Victoria auf den Seychellen statt. Die Debatten drehen sich in der Regel um die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung. Da 2018 zum internationalen Jahr des Riffes erklärt wurde, fiel die Wahl auf die Seychellen. Während der Kinderkonferenz wurden die Teilnehmer in vier Gruppen geteilt, die die jeweilige Regierung, die Bürger, die Unternehmer und die Forscher repräsentiert haben. Alexander kam in die Gruppe der Wissenschaftler, wo er mit interessanten und praktischen Ideen aufwarten konnte.

СнимкаMeine erste Idee ist, in Küstennähe Seefarmen für unterschiedliche Fische zu schaffen, damit kein Fischfang mehr nötig ist. Die zweite trifft auf die Reinhaltung der Ozeane zu, die per Gesetz geregelt werden sollte. Ein weiterer wichtiger Vorschlag von mir ist, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zu senken, da ein Drittel davon in den Weltmeeren landet. Die Kunstdünger, die über die Flüsse in die Gewässer gelangen, müssen verboten werden. Und zuletzt – die Preise der Solarmaschinen sollten niedriger sein als jener, die mit Benzin betrieben werden, damit wir nachhaltiger leben“, erzählt der junge Visionär.

Nach seiner erfolgreichen Teilnahme an der Kinderkonferenz haben die Kids Alexander zu ihrem Botschafter erkoren, um sich mit realen Forschern, Geschäftsleuten und Politikern zu treffen. Auch dort hob sich der kleine Umweltschützer mit seinen kreativen Vorschlägen ab. In seinen Gedanken sieht er Ozonwolken, die die Ozonschicht ersetzen; Fische, die Abfälle fressen; einen Magneten für Plastik, genannt Plastnet; Boote mit einem Sonar für Stoffe, die die Umwelt verschmutzen… Das gefährlichste für die Ozeane ist nach Ansicht von Alexander der Kunststoff, da er sich sehr langsam zersetzt. Zudem sterben viele Meeresbewohner, weil sie Plastikmüll mit Futter verwechseln und oft qualvoll daran verenden. Auf den Seychellen war Alexander von der Natur und den riesigen Fledermäusen fasziniert, die abends in großen Scharen über die Gebäude schwirren. Und er hat dort viele gleichgesinnte Kinder aus allen Ecken und Enden der Welt getroffen:

„Ich habe viele Kinder kennengelernt, doch am besten haben mir zwei Jungs aus dem Libanon gefallen“, erzählt Alexander. „Von den Ideen der anderen Kinder sagt mir besonders die von Robotern zu, die die Abfälle unter Wasser einsammeln und über Drohnen, die die Küsten nach Verschmutzungen absuchen. Ich mag auch die Idee, Sirenen an den Booten anzubringen, die zu heulen beginnen, sobald das Boot mit zu viel Fisch beladen wird“, sagt Alexander.

Das Gute an diesem Wettkampf ist, dass man die kreativsten Essays dem UN-Generalsekretär zukommen lässt als Teil der Stimmen der Kinder zum Erzielen einer nachhaltigen Entwicklung bis zum Jahr 2030“, sagte abschließend Dessislawa Ognjanowa.

Was wird Alexander Paskalew aber nach 2030 wohl sein? Ein Wissenschaftler oder vielleicht der Autor phantastischer Romane, die zur Realität werden? Er hat sich noch nicht entschieden, zumal bis dahin noch viel Zeit ist.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv



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