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Der 17jährige Swesdin Bessarabow: Die Menschen müssen ihre Kreativität entfalten; die Maschinen können alles Übrige

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Foto: dnevnik.bg

Er träumt davon, eine weltbewegende wissenschaftliche Entdeckung zu machen, mit der er die Menschheit retten kann – seinem Namen alle Ehre machend, der ihn unter die Sterne einreiht. Die Rede ist von Swesdin Bessarabow („Swesda“ zu Deutsch „Stern“) – ein 17jähriger Schüler des Nationalen Gymnasiums für Mathematik und Naturwissenschaften in Sofia, der bereits jetzt als Denker, Entdecker und Visionär von sich reden macht.

Unlängst gewann Swesdin Bessarabow den weltweit größten Wettbewerb für Gymnasialschüler auf den Gebieten Ingenieur- und andere Wissenschaften – International Science and Engineering Fair (ISEF). Dank der Stiftung für Hochbegabung und Kreativität (MAWHIBA) des Königs von Saudi Arabien, Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud, wird Swesdin an der Universität seiner Wahl studieren können.

Foto: cryptodnes.bg

In seinem Wettbewerbsbeitrag widmet sich Swesdin Bessarabow den Kryptowährungen, deren Transfer prinzipiell öffentlich zugänglich ist. Auf der Grundlage dieser Information und künstlichen Intellekts bietet Swesdin ein Instrument für genauere Prognosen, künftige Preis- und Interessenschwankungen, an.

Bereits in der ersten Informatik-Stunde in der 8. Klasse begriff ich, dass man mit nur wenigen Zeilen ein einfaches Computerprogramm schreiben kann“, erinnert er sich. „Mir wurde klar, dass es nicht so schwer ist, Programme zu schreiben und Geräte zu konstruieren, was meine Kreativität anspornte. Und so machte ich als erstes einige Computerspiele; eines davon Veröffentlichte ich in einer Zeitschrift für Android-Apps. Danach erfand ich eine Maschine, die die Handschrift eines Menschen speichern und wiedergeben kann. Die Menschen verlernen heutzutage das Schreiben sehr schnell; dank dieses Apparats können jedoch leicht handgeschriebene Texte verfasst werden. Man kann sich viel Schreibarbeit ersparen, beispielsweise von Hochzeitseinladungen, die sich handgeschrieben immer besser ausmachen.

Foto: Privatarchiv

Eines seiner aufregendsten Erlebnisse in der Welt der Wissenschaft war der Besuch des Kernforschungszentrums CERN, in dem die Wissenschaftler mit einem Teilchenbeschleuniger den Grundgesetzen des Universums auf der Spur sind. „Alle Mitarbeiter dort sind ausnahmslos weit aus gescheiter als die Besucher, was sich motivierend auswirkt und gleichzeitig Hoffnung für die Zukunft der Menschheit macht. Es war für mich sehr wichtig, Wissenschaftler dieser Größenordnung kennenzulernen und zu sehen, wie sie die wahren Probleme in der Wissenschaft lösen“, meint voller Enthusiasmus der Nachwuchsforscher.

Laut Swesdin Bessarabow stehen die globalen Probleme, die der Menschheit zunehmend mehr zu schaffen machen, mit der Verschmutzung der Umwelt, einschließlich der Ozeane, der globalen Erwärmung und der ineffektiven Sozialpolitik an vielen Orten der Erde im Zusammenhang. Die Politiker würden die Gefahren für die Menschheit herunterspielen und die Entwicklung der Wissenschaft nicht als Priorität betrachten. Es liege jedoch einzig in den Händen der Wissenschaftler, die sich anbahnende Katastrophe abzuwenden, ist Swesdin überzeugt.

Foto: Privatarchiv

Stephen Hawking sah die Dinge realistisch, als er der Menschheit riet, sich einen neuen Planeten zu suchen. Falls die Menschen weiterhin die globalen Probleme ignorieren sollten, könnte es schnell dazu kommen, dass sie die Erde verlassen müssen, weil sie zu viele unumkehrbare Prozesse in Gang gesetzt haben“, ist Swesdin Bessarabow überzeugt und wagt einen Blick in die Zukunft:

In fünf oder zehn Jahren werden alle Arbeiten von Robotern ausgeübt werden bzw. in ihnen wird der künstliche Intellekt Einzug halten. Aus diesem Grund müssen sich die Schüler und Studenten auf die Erfordernisse der neuen Welt vorbereiten. Das kann nicht durch das bloße Einprägen von Wissen oder das Ausüben von wiederholbaren Tätigkeiten geschehen, sondern durch die Entwicklung der Kreativität, denn nur sie entzieht sich einer Automatisierung. Ich hoffe daher, dass die Menschen stets etwas Neues erdenken, denn darin besteht der Sinn ihrer Existenz. Alles Übrige, das sie können, kann auch von Maschinen verrichtet werden.“

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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