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25 Gründe, Bulgarien zu wählen

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V.l.n.r.: Wassilena Wassilewa, Swilen Pankow, Borislaw Walow, Wesselin Dimitrow und die Moderatorin der Sendung „Unser Tag“ des BNR-Inlandsprogramms „Hristo Botew“ Iwa Dojtschinowa im Rundfunkshaus.
Foto: „Unser Tag“

Ob ein junger Bulgare sich nach seiner Ausbildung entscheidet, in der Heimat zu bleiben oder ins Ausland zu gehen, hängt von seinen Vorstellungen über seine berufliche Zukunft ab und von den Möglichkeiten, sie zu realisieren. Führende bulgarische und internationale Unternehmen, die erfolgreich in ihrem Geschäftsfeld sind, unterstützen die Kampagne „Deine 25 Gründe in Bulgarien zu bleiben“, weil sie daran glauben, dass eine professionelle Realisierung auch in Bulgarien möglich ist.

Eines der Ziele der Kampagne war, den Studenten die Zuversicht zu geben, dass es auch in Bulgarien Entwicklungschancen gibt. Wir wollten aber auch die Unternehmen ermutigen und beweisen, dass es gute Ideen gibt, die es sich zu unterstützen lohnt“, sagt Swilen Pankow, Personalleiter im Organisationsteam der Kampagne.

1300 bulgarische Studenten aus 127 Universitäten in 15 Staaten haben ein Essay mit ihren ganz persönlichen Motiven geschrieben, in Bulgarien zu bleiben. 25 von ihnen kamen in die engere Auswahl und erhielten die Möglichkeit, ein Praktikum in eine der teilnehmenden Firmen zu absolvieren, einen erfahrenen Manager als Mentor zu haben und ein Stipendium im Wert von 3.000 Euro zu erhalten.

Zahlreiche gut ausgebildete, junge Bulgaren gehen in den letzten Jahren ins Ausland, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Die fehlende Zusammenarbeit zwischen Schule und Arbeitgeber in Bulgarien und die noch in den Kinderschuhen steckende duale Ausbildung führten zu einem Mangel an Fachkräften, die der Geschäftswelt zu schaffen macht. Im Gegensatz zu Bulgarien haben andere Staaten Systeme für die Rekrutierung von Kadern, ihre Ausbildung und professionelle Realisierung entwickelt. Fakt ist, dass die wenigsten bulgarischen Unternehmen eine Strategie haben, um junge Fachkräfte heranzuziehen.

In der Bank, in der ich arbeite, wird tatsächlich zielgerichtet nach talentierten Studenten gesucht, die wir zu engagieren versuchen. Ob es aber auch bei anderen Unternehmen so ist, kann ich nicht sagen“, gibt Wesselin Dimitrow zu, Angestellter in einer der Firmen, die die Kampagne unterstützt. „Der Statistik zufolge sinkt die Arbeitslosigkeit rasant und das bedeutet, dass es einen Fachkräftemangel gibt. Das Fehlen von qualifizierten Angestellten ist für die Firmen ein großes Problem“, bestätigt Dimitrow.

Die Kampagne „Deine 25 Gründe in Bulgarien zu bleiben“ mit dem Ziel, die Auswanderung von jungen Fachkräften zu stoppen, findet deshalb großen Anklang.

Vor uns liegt die Zukunft Bulgariens und es stellt sich die Frage, ob wir hier bleiben und uns hier entwickeln, oder ob wir auswandern“, erklärt Wassilena Wassilewa, die an der Kliment-Ochridski-Universität in Sofia Bulgarische Sprache und Literatur studiert und zu den Gewinnern der Ausschreibung gehört. „Ich denke, dass wir keine Angst haben sollten, die uns gebotene Chance zu nutzen. Ein Essay könnte tatsächlich ein guter Start für das Leben sein.

Bulgarien gehört zum offenen Arbeitsmarkt der EU und das macht die Entscheidung keinesfalls leicht. „Manchen fällt es leichter auszureisen als anderen“, sagt Borislaw Walow und erklärt, dass es für ihn persönlich viel schwieriger war zu entscheiden, womit er sich überhaupt beschäftigen will. Letztendlich hat er sich für Journalistik entschieden und studiert an der Sofioter Kliment-Ochridski-Universität. Auch er gehört zu den Gewinnern des Wettbewerbs.

Jeder der 25 Finalisten hatte die Chance zu entscheiden, in welcher der teilnehmenden Unternehmen er sein Praktikum zu machen wünscht. „Ich hatte zwischen 10 Firmen die Wahl und konnte innerhalb von zwei Stunden Interviews mit ihnen führen, um mich endgültig zu entscheiden“, erzählt Wassilena. „Das war für mich ein Experiment, eine Herausforderung und eine sehr nützliche Erfahrung“, bestätigt Wassilena.

Firmen zu treffen ist etwas sehr gutes und wertvolles“, ergänzt Borislaw. „Der wichtigste Grund, meinen Arbeitgeber zu wählen, waren die gemeinsamen Interessen. Man muss neugierig sein, sich Ziele setzen und vorstellen können, was man von einem Mentor lernen kann. Wenn man sich umsieht und nach Möglichkeiten sucht, dann sieht man auch, dass es sie gibt“, ergänzt Borislaw.

Vom Erfolg der Kampagne ermuntert, wollen die Organisatoren ihr Experiment wiederholen. „Ich würde es mir wünschen, dass wir weitermachen, weil sowohl die Arbeitgeber als auch die Stipendiaten mit dieser Initiative zufrieden sind“, unterstreicht Swilen Pankow.

Tatsächlich stellen die Unternehmen nach solchen Praktiken oft die jungen Leute, die Qualitäten bewiesen haben, ein. Unter den Unternehmen gibt es eine Konkurrenz, wer die besseren Arbeitsbedingungen anbietet. Die jungen Menschen haben somit die Wahl und suchen nach einem zuversichtlichen Arbeitgeber, der Zukunft schafft.

Zusammengestellt von: Darina Grigorowa

Übersetzung: Georgetta Janewa



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