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Philharmonie „Pionier“ interpretiert zum ersten Mal Beethovens "Eroica"

Lyubomir Denev Jr. über das Konzertprogramm am 29. November

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In ihrer 66jährigen Geschichte wird die Philharmonie „Pionier“ zum ersten Mal die 3. Symphonie von Ludwig van Beethoven (Es-Dur, Op. 55, mit dem Beinamen „Eroica“) interpretieren. Das Konzert wird heute im renommierten hauptstädtischen Bulgaria-Saal stattfinden. Ans Dirigentenpult wird sich Lyubomir Denev Jr. stellen, der das Orchester seit nunmehr rund 10 Jahren leitet.

Lyubomir Denev Jr. hat an der Musikakademie in Sofia die Dirigierkunst erlernt und unlängst seinen Doktor auf dem Gebiet der Orchesterleitung gemacht. Als Dirigent gibt er der Aufnahmetätigkeit den Vorzug, wobei er den Akzent auf die Musikklassik, aber auch auf Filmmusik in Auftrag ausländischer Musikhäuser setzt. Seit dem Oktober dieses Jahres leitet er auch das Studentische Philharmonie-Orchester an der Akademie in Sofia.

„Ich bin sehr glücklich, dass sich meine Arbeit mit jungen Musikern immer mehr ausweitet“, verriet uns Lyubomir Denev Jr. „Dankbar bin ich auch für den glücklichen Umstand, die Philharmonie „Pionier“ seit etlichen Jahren dirigieren zu dürfen. Man kann sagen, dass wir gemeinsam aufgewachsen sind, weil ich das Orchester unmittelbar nach seiner Wiederbelebung übernommen habe“, fügt er hinzu.

Die größte Herausforderung, der wir uns je gestellt haben, ist das anstehende Konzert mit Beethovens 3. Symphonie. Das Orchester hat sie nie in seinem Repertoire gehabt, wohl aber die Symphonien 1, 5 und 7 dieses wohl bedeutendsten Klassikers. Das Publikum wird also unsere ganz spezielle Sicht auf dieses grandiose Werk hören können. Das Orchester selbst hat diese Komposition Beethovens gewählt. Sie ist bei allen bliebt und alle Proben liefen ganz unter dem Zeichen eines innigen Enthusiasmus. Ich wage zu behaupten, dass das Orchester momentan in Hochform ist. Neben der Eroica werden wir ein kurzes Stück – das „Intermezzo“ aus der Oper „Cavalleria rusticana“ von Pietro Mascagni spielen. Dieses Werk wird in Angedenken an Stefan Linew erklingen. Dieser erst vor kurzer Zeit verstorbene Dirigent war ein Freund des Orchesters und hat einst auch darin selbst gespielt. Er dirigierte es übrigens anlässlich des 60jährigen Bestehens dieses Klangkörpers. Wir haben das „Intermezzo“ von Mascagni gewählt, weil es eines der letzten Stücke ist, die Linew dirigiert hat.“

Die Philharmonie „Pionier“ wurde vom bedeutenden bulgarischen Dirigenten Wladi Simeonow gegründet. Nach seinem Ableben begannen schwere Zeiten für die Philharmonie, die sogar ihre Tätigkeit einstweilen einstellte. Dank der Bemühungen ehemaliger Orchestermitglieder und der Stiftung „Wladi Simeonow“ konnte das Orchester wiederbelebt werden.

In den letzten Jahren spielen in der Philharmonie „Pionier“ Musiker im Alter zwischen 14 und 23 Jahren“, erklärt Lyubomir Denev Jr. „Die meisten darunter sind Schüler der Nationalen Musikschule oder der Nationalen Musikakademie in Sofia. Sie geben sich vollends der Musik hin. Die Teilnahme ist absolut freiwillig und unentgeltlich. Es sind junge Menschen, die sich als Musiker entwickeln wollen. Es ist wirklich erstaunlich, dass es in einem solch armen Land wie Bulgarien solche Musiker gibt, die um der Musik willen alles machen. Sie tun es, um in klassische Werke einzudringen, technische Probleme zu meistern und zu zeigen, was sie können. Sie wollen gemeinsam diese Emotionen erleben. Wir sind den Institutionen dankbar, die uns stets unterstützen und ohne die wir nicht imstande sind, irgendetwas zu machen. Das sind das Ministerium für Wissenschaft und Bildung, der Kinderpalast (in dem wir proben), die Stiftung „Wladi Simeonow“ und natürlich unser Gastgeber – die Sofioter Philharmonie.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Privatarchiv



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