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Volksliedsängerin Vania Valkova: „Ich habe meinen Traum verwirklicht“

Foto: Privatarchiv

Die Volksliedsängerin Vania Valkova ist eine vielbegabte Künstlerin, die erfolgreich die bulgarische Liedfolklore und insbesondere die Hochzeitslieder der Folkloreregion Thrakien im In- und Ausland popularisiert. Als Solistin der Orchester „Kanarite“ und „Junge Thraker“ (Bulgarisch: „Mladi Trakijzi“) erfreut sie die Brautpaare an ihrem wohl schönsten Tag im Leben. Aber auch in den Konzertsälen sorgt sie für Stimmung. Ihr nächstes großes Konzert wird am 19. März stattfinden, als Teil des Musikprogramms „Plowdiw – Europäische Kulturhauptstadt 2019“. Die Veranstaltung wird unter dem Motto „Die Folklore – so, wie sie unsere Vorfahren gestaltet haben“ laufen, wobei zusammen mit Vania Valkova die Musiker Petar Raltschew (Akkordeon), Stojan Jankulow (Perkussionsinstrumente), Angel Dimitrow (Tamburitza) und das „Bogdan Trio“ die Bühne betreten werden.

Vania Valkova stammt eigentlich aus der Dobrudscha in Nordostbulgarien. Als man ihr Talent in jungen Jahren erkannte, schickten sie ihre Eltern in die Folkloreschule „Philipp Kutew“ in Kotel. Es folgte ein Studium an der Akademie für Musik, Tanz und bildende Kunst in Plowdiw in den Fachrichtungen Folkloregesang und Fiedelspiel. Bereits während ihrer Studienzeit gewann sie erste Preise, darunter auf den Wettbewerben „Iwan Georgiew“ und „Mit den Liedern von Walkana Stojanowa“. Mit ihrem Fiedelspiel überzeugte sie die Jury des Wettbewerbs „Janko Petrow“ und erhielt den Ersten Preis. Im Jahre 2001 machte sie ihre ersten Aufnahmen zusammen mit dem Volksmusikorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Mittlerweile hat sie in der Stadt Rakowski eine Musikschule eröffnet, in der Kindern das Singen von Volksliedern beigebracht wird.


Einige interessante Einzelheiten aus ihrem Leben erzählte uns Vania Valkova selbst:

Der Mensch kommt mit seinen Begabungen zur Welt. Meine Eltern weckten in mir die Liebe zur Volksmusik. Beide haben sich an den verschiedensten Laiengruppen beteiligt. Besonders mein Vater hat einen Hang zur Folklore. Er entdeckte in mir die Gesangsbegabung und half mir in alle den Jahren das zu werden, was ich heute bin. Meine ersten Publikumsauftritte hatte ich, als ich 4 oder 5 Jahre alt war. An der Folkloreschule in Kotel fühlte ich mich wie zu Hause. Den Schülern wird aber dort viel abverlangt. Ich hatte immer Angst, ob meine Gesangslehrerin Saschka Tschenkowa mit mir zufrieden sein wird. Bei meiner Lehrerin für Fiedel, Welitschka Todorowa, habe ich zuweilen ein Stück einen ganzen Monat immer wieder spielen müssen, bis ich es richtig konnte. Die Ausbildung dort erwies sich als sehr wichtig für meine weitere Laufbahn. Das wurde mit beim Studium bewusst – an der Musikschule hatte man uns nicht nur Lieder und Stücke beigebracht, sondern hatte uns einen Weg aufgezeigt, den man beharrlich und mit viel Liebe zur Volksmusik beschreiten kann. Und so bin ich heute sehr glücklich darüber, dass ich mit Musikern, von denen ich viel gelernt habe, auf einer Bühne stehen darf. Diese Musik kann man an verschiedenen Orten vorstellen – in Konzerten, bei Hochzeiten und Volksfesten, auf dem Dorfplatz und bei privaten Partys, zu Jubiläen und sogar ohne einen besonderen Anlass. Jeder Interpret muss irgendwann einmal seinen eigenen Interpretationsstil finden. Ich muss sagen, dass ich diesen meinen Traum verwirklicht habe. Dafür bin ich etlichen Musikern dankbar, die ich unmöglich alle aufzählen kann…

Obwohl sie sich voll und ganz der traditionellen bulgarischen Liedfolklore gewidmet hat, ist Vania Valkova immer offen für neue Ideen und Projekte.


Sehr aufregend war z.B. mein Besuch in Amsterdam, wo ich mit der Gruppe „Arifa“ zusammen musiziert habe. Ihr gehören vier junge Frauen aus verschiedenen Ländern an, die jedoch alle in den Niederlanden leben. Jeder spielt auf einem für sein Land typisches Instrument. Und so haben wir die Volksmusik Bulgariens, Chinas und des Iran unter Begleitung der Gruppe „Arifa“ vorgestellt. Wir haben dann Konzerte in einigen anderen Ländern gegeben und ein Album produziert.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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