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Nurgyul Salimova – eine bemerkenswerte Schachbegabung

Ich bin davon überzeugt, dass man nur mit Fleiß und Hartnäckigkeit Erfolge erzielen kann“, sagte das Mädchen, das 2017 einen Rekord als jüngste Landesmeisterin unter den Frauen in der bulgarischen Schachgeschichte aufstellte. Die heute 15jährige nimmt den ersten Platz in der Schach-Weltrangliste für Juniorinnen bis 16 Jahren ein.

Nurgyul Salimova spielt seit Kind Schach – mit 4 lernte sie die Regeln und mit kaum 6 Jahren beteiligte sie sich bereits am ersten Schachturnier, das in der Donaustadt Silistra veranstaltet wurde. Dort lernte sie ihren Trainer Schiwko Schekow kennen, der sie seit nunmehr 10 Jahren betreut:

2009 traf ich sie in Silistra; sie war mit ihrem Großvater gekommen, denn sie war keine 6 Jahre alt. Ihr Spiel beeindruckte mich sehr und ich lud sie ein, sich am staatlichen Schach-Ausscheid für Mädchen bis 8 Jahren zu beteiligen. Diesen gewann sie!“, erinnert sich Schiwko Schekow vom Schachklub „Burgas 64“.

Dieser Sieg gab ihr Mut, weiterzumachen. Sie träumt davon, Weltmeisterin, wie ihre Lieblingsspielerin Antoinetta Stefanowa zu werden:

Das ist schon immer mein Traum gewesen – eines Tages Frauenweltmeisterin im Schach zu werden“, sagt die junge Schachbegabung. „Ich werde noch viel arbeiten und mich auch an etlichen weiteren Turnieren beteiligen müssen, bis es soweit ist. Täglich trainiere ich über 5 Stunden. Um Weltmeisterin zu werden, muss man aber mehr tun. Ich bin davon überzeugt, dass man nur mit Fleiß und Hartnäckigkeit Erfolge erzielen kann.“

Nurgyul und ihr Trainer Schiwko SchekowLaut ihrem Trainer besitzt sie das Potential, ihren Traum zu verwirklichen. Ihr Trumpf ist ihre Gelassenheit: „Ihre Stärke im Schach ist ihre Konzentrationsfähigkeit. Sie ist in der Lage, die störenden Faktoren um sich herum einfach abzuschalten und sich ganz und gar auf das Spiel zu konzentrieren.

Die 15jährige bulgarische Schach-Hoffnung lebt im Dorf Kreptscha, Region Targowischte, und lernt in der 9. Klasse in der nahen Stadt Opaka, Nordostbulgarien. Wie schafft sie es, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen? Ermüdet sie das Training nicht zu sehr?

Wenn ich zu müde bin, lege ich in der Woche einen Tag Pause ein“, erzählt uns Nurgyul Salimova, fügt jedoch hinzu: „Doch selbst an freien Tagen geht es nicht ganz ohne Schach: Ich schaue mir Partien an, oder löse taktische Aufgaben. Es ist wirklich nicht einfach, denn nach der Schule setze ich mich sofort ans Schachbrett. Manchmal habe ich nicht einmal Zeit, etwas zu essen. Um 9 Uhr abends mache ich dann Schluss. Viel Zeit bleibt mir da nicht für die Hausaufgaben. Wenn es wichtige Sachen gibt, die ich lernen muss, wird es recht spät. Und dann bin ich morgens meist müde. Ich aber davon überzeugt, dass sich all das eines Tages auszahlen wird.

Was visiert sie nach den letzten Erfolgen nun an?

Der jüngste Erfolg ist nur ein Schritt in ihrer Entwicklung“, antwortet gelassen ihr Trainer. „In der nächsten Wertung könnte sie nicht mehr die Nummer Eins sein, wird aber wieder danach streben. Natürlich ist der erste Platz ein triftiger Grund zur Freude. Es geht aber weiter mit europäischen und Welt-Meisterschaften, Wettkämpfen zur Erfüllung der Bedingungen für den Großmeistertitel… Es wird sich nichts am Arbeitsstil ändern.“

Seit Nurgyul Salimova sechs Jahre alt ist, reist sie zu Turnieren ins Ausland. Mittlerweile hat sie viele Länder gesehen und andere Kulturen erlebt. Seit einigen Wochen steht sie auch im Medieninteresse. Gibt es Augenblicke, in denen sie sich wünscht, nicht so populär zu sein?

In den letzten Tagen musste ich etliche Interviews geben. Das hat mich aber weniger belastet. Ich tue es, weil es dem Schach zugutekommt.

Trotz ihres jungen Alters erfüllte Nurgyul Salimova im Dezember vergangenen Jahres in Kroatien die Bedingungen für den Titel eines internationalen Großmeisters bei den Frauen und eines internationalen Meisters bei den Männern. Ihr nächster Schritt auf dem Weg zur Erfüllung ihrer Träume ist, Bulgarien auf der Europameisterschaft der Frauen zu vertreten, die vom 10. bis 23. April in Antalya, Türkei, veranstaltet wird.

Was rät sie ihren Altersgenossen, um Erfolg zu haben?

Es ist ganz einfach: Man darf nie seine Träume fallen lassen, auch wenn es noch so viel Arbeit erfordert und der Weg noch so schwer ist. Sie müssen weitermachen!

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Privatarchiv



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