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Bevölkerungsentwicklung in Bulgarien auch 2018 unerfreulich

Foto: BGNES

Das Nationalamt für Statistik gab die Angaben über die demographischen Prozesse in Bulgarien bis zum 31. Dezember 2018 bekannt. Die Experten betonen, dass sich in der Bevölkerungsentwicklung in einem Jahr keine gravierenden Veränderungenereignen können, da derartige Prozesse Jahrzehnte benötigen. Daher seien sie verhältnismäßig leicht vorhersehbar. Die Tendenz des Bevölkerungsschwunds hält also weiterhin an.

Die Geburtenrate sinke ebenfalls. Die Zahl der Eheschließungen sei gestiegen, dafür aber auch die der Scheidungen. Das Statistikamt hat gegen Ende vergangenen Jahres eine Bevölkerungszahl von 7.000.039 ermittelt – lediglich 1,4 Prozent der Bürger der Europäischen Union. Im Vergleich zu 2017 macht der Bevölkerungsschwund in Bulgarien 49.995 Personen aus; das sind 0,7 Prozent der Landesbevölkerung. Angesichts der steten Verringerung der Bevölkerung ist Bulgarien im April 2019 mit Sicherheit unter 7 Millionen Einwohner gerutscht, meinen die Statistiker.

Gegen Ende vergangenen Jahres lebten in den bulgarischen Städten 5.159.129 Menschen (73,7% der Gesamtbevölkerung), während auf den Dörfern 1.840.910 gezählt wurden (entsprechend 26,3% der Gesamtbevölkerung). In Bulgarien gibt es insgesamt 5.256 Ortschaften – 257 Städte und 4.999 Dörfer. 2018 wurde lediglich in 29 Städten ein Zuwachs der Einwohnerzahl ermittelt. Noch gebe es keine entvölkerten Städte, was man jedoch in Bezug auf die Dörfer nicht behaupten kann: 2018 wiesen zwei weitere Dörfer keinen einzigen Bewohner mehr auf; damit ist die Zahl der Ortschaften, die von der Landkarte gestrichen wurden auf 164 angestiegen.

Parallel zum Schrumpfen der Einwohnerzahl schreitet ferner die Alterung der Bevölkerung voran. 2018 betrug der Anteil der Bürger älter als 65 Jahre etwas mehr als ein Fünftel (21,3%) – aufgeschlüsselt auf die Geschlechter: 24,8 Prozent Frauen und 17,7 Prozent Männer. Das hat mehrere Folgen: Einerseits steigen die öffentlichen Ausgaben für die Renten, was Reformen im Rentenversicherungssystem erforderlich macht, andererseits werden zwangsläufig auch die Ausgaben für die Gesundheitsfürsorge und die medizinische Versorgung anwachsen müssen. Nicht an letzter Stelle gehören die Unternehmer zu den Leidtragenden, da mit dem Schrumpfen des Arbeitskräftemarktes ihre Chancen geringer werden, die benötigten qualifizierten Arbeitnehmer zu finden, um die Arbeitsproduktivität der Wirtschaft zu erhöhen.

In der Bevölkerungsentwicklung gibt es aber auch positive Tendenzen, wenn auch recht bescheiden. So z.B. sind im vergangenen Jahr mehr Bulgaren in ihre Heimat zurückgekehrt, als zuvor. 2018 sind es 29.600 gewesen – nahezu 4.000 mehr, als im Jahr davor. Jene bulgarischen Bürger, die das Land verlassen, sind aber auch mehr geworden: 2018 wanderten 31.300 Bürger aus.

Zusammengestellt von: Stoimen Pawlow

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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