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Stromdiebstahl – ein Problem, das bald beseitigt werden soll

Foto: BGNES

Die Art und Weise wie Elektroenergie gestohlen wird, hat sich in den letzten Jahren vielfach verändert. Durch die neuen Technologien wurden solche Messmittel entwickelt, die die Manipulation der Geräte für einen Durchschnittsbulgaren zu einem Ding der Unmöglichkeit gemacht haben. Für andere wiederum ist es zu einem gewinnbringenden Geschäft geworden. Es gibt ersthafte Hinweise, dass es sich um ehemalige Mitarbeiter der Stromanbieter handelt, die die entsprechende Kompetenz ausweisen. So hat Iwan Iwanow, Vorsitzender der Kommission für Energie-und Wasserregelung, auf einer Diskussionsrunde zu diesem Thema die Situation zum Energieklau zusammengefasst. Ziel dieser Runde war es, alle Ansichten publik zu machen und Vorschläge für ein neues Gesetz über die Energetik auszuarbeiten.

An den Diskussionen beteiligte sich auch Energieministerin Temenuschka Petkowa, Abgeordnete sowie Vertreter der Energieanbieter CEZ, Energo-Pro und EVN.

Die Gesellschaft fordere dringend Maßnahmen gegen die Diebe von Elektroenergie und Energienetzanlagen und es sei höchste Zeit, das Gesetz zu novellieren, erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Energetik Walentin Nikolow.

Doch wer sind diejenigen, die Strom klauen? Angaben der Kommission für Energie-und Wasserregelung zufolge sind in nur etwa 10% der Fälle Roma daran beteiligt. Über 50% der Diebe sind Unternehmen – Hotel- und Restaurants, Fabriken, die erhebliche Mengen an Strom verbrauchen.

Eine ähnliche Diskussion fand auch schon 2016 statt. In der Zwischenzeit wurden Änderungen vorgenommen, um die Fälle von Stromdiebstahl auf ein Minimum zu beschränken und es besteht die Hoffnung, dass das Problem bald endgültig gelöst werden kann.

Von der Kommission für Energie-und Wasserregelung wird erwartet, dass sie in der Lage ist, diese Delikte zu unterbinden, aber auch festzulegen, wie die genutzten, aber nicht abgerechneten Mengen Strom gemessen werden“, erklärt Iwan Iwanow. „Die am meisten anzutreffenden Vergehen beziehen sich auf die Änderung des Schemas und den gesetzwidrigen Anschluss. Die Neuberechnung ist in beiden Fällen unterschiedlich. Die Frist, die die Kommission für die nachzuzahlenden Summen festlegt, ist 90 beziehungsweise 180 Tage. Verschieden sind auch die nachzuzahlenden Summen – von 500 bis 5000 Euro“, sagt Iwanow und fügt hinzu, dass die Kommission für Energie-und Wasserregelung das Problem Stromdiebstahl keinesfalls herunterspielen möchte. Sie suche die Balance und deshalb werde versucht, dass die Sanktionen gerecht, proportional und vorbeugend sind.

Doch nicht so sehr die Sanktionen, sondern der Einsatz von neuen technologischen Möglichkeiten für die Abrechnung und der Preis für die Mengen gesetzwidrig genutzten Stroms werden dieses Problem eingrenzen, ist Iwanow überzeugt.

Aus den Berichten eines Stromanbieters, die die Kommission für Energie-und Wasserregelung erhalten hat, ist ersichtlich, dass infolge der eingrenzenden Maßnahmen der Diebstahl von Elektroenergie um 30% zurückgegangen ist. Außerdem hat eine andere der Elektrizitätsgesellschaften 1 Million Stromzähler montiert, die aus der Distanz abgelesen werden können. Auch das hat zum Rückgang der Diebstähle geführt, denn diese Geräte sind videoüberwacht. Sofort, wenn eines der Geräte Unstimmigkeiten feststellt, sind die zuständigen Teams vor Ort und machen gemeinsam mit Vertretern der Polizei ein Feststellungsprotokoll. Die meisten Kunden ziehen es vor, sofort für das Vergehen zu zahlen, bevor es zu einem Gerichtsverfahren kommt. Das sind Wege für die langfristige Lösung des Problems mit dem Diebstahl von Elektroenergie.

Übersetzung: Georgetta Janewa



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