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Die „Bachgesellschaft in Bulgarien“ präsentiert Händels „Messiah“

Foto: culturecenter-su.org

Heute Abend erklingt in der „Aula Magna“ der Sofioter Universität „Heiliger Kliment von Ohrid“ das Oratorium „Messiah“ von Georg Friedrich Händel – eines der Meisterwerke des Komponisten. Es ist im Sommer 1741 entstanden und wurde 1742 in Dublin uraufgeführt. Noch zu Lebzeiten von Händel soll es an die 70 Mal gespielt worden sein. Auch in Bulgarien wurde es oftmals vorgestellt. Initiator und Hauptorganisator des heutigen Konzerts ist die „Bachgesellschaft in Bulgarien“ und ihr Leiter Ing. Georgi Koltschakow.

Seit über zehn Jahren stellt die „Bachgesellschaft in Bulgarien“ jährlich ein großes Vokal- und Instrumentalwerk aus Barockepoche vor. Seit 2011 stehen die Konzerte auch auf dem Programm des „Europäischen Musikfestivals“. Im Laufe der Jahre wurden unterschiedliche Werke von J. S. Bach inszeniert, darunter mehrmals die Matthäus-Passion, die Johannes-Passion und die h-Messe. Letztes Jahr wurde auch Händels Oratorium „Israel in Egypt“ zum ersten Mal in Bulgarien zur Aufführung gebracht.

Vor 17-18 Jahren bin ich zu dem Schluss gekommen, dass man durchaus auch so umfangreiche Werke produzieren kann, zudem ohne staatliche Unterstützung und öffentliche Einmischung“, erzählt Ing. Georgi Koltschakow. „Das war eine auf den ersten Blick verrückte Idee. Ich war aber zuversichtlich, dass es machbar ist. Allmählich hat sich ein Kreis aus Interpreten von Barockmusik und Liebhabern dieses Stils gebildet. Die Musik von Bach und Händel, die zum Großteil mit dem christlichen Glauben verbunden ist, ist jener Moral-Vektor, der unserer Gesellschaft abhandengekommen ist, weil er zu Zeiten des Sozialismus mit schrecklichen Mitteln diskreditiert wurde. Meiner Meinung nach können die hohen moralischen Botschaften dieser Musik den Menschen die rechte Richtung weisen. Ob es auch tatsächlich passiert ist eine andere Frage. Bei unseren Aufführungen ist auch der rein musikalische Aspekt nicht unbedeutend. Barockmusik setzt eine besondere Spielweise, eine spezifische Klangfarbe und Phrasierung voraus. In Westeuropa existiert eine ganze Strömung, die auf die Interpretation von Barockmusik auf Originalinstrumenten oder ihren exakten Kopien ausgerichtet ist. Wir können uns das immer noch nicht leisten. Immerhin kommen seit zehn-elf Jahren immer wieder die gleichen Leute zusammen, um gemeinsam im Barockstil zu musizieren, so dass ihnen die spezifische Manier bei der Interpretation dieser Musik inzwischen gut von der Hand geht. Im Orchester spielen bemerkenswerte Instrumentalisten. Der Konzertmeister Jordan Dimitrow gehört dem Kammerensemble “Sofioter Solisten“ an. Kalin Panajotow ist ein begnadeter Oboist und auch die anderen sind erstklassige Musiker. Auch die Chorsänger beteiligen sich regelmäßig an unseren Performances, so dass wir jedes Jahr einen weiteren Schritt nach vorn tun können. Die Solisten sind von Anbeginn mit dabei. Der Bass Plamen Bejkow ist ein Schüler von Boris Christow, er hat Barockmusik in London spezialisiert und mehrmals den „Messiah“ gesungen. Der Tenor Virgil Hartinger ist Sohn des Leiters der „Salzburger Bachgesellschaft“. Er ist unter den Klängen der Barockmusik aufgewachsen und weiß sie meisterhaft zu interpretieren. Das Sofioter Publikum kennt ihn als Evangelisten in Bachs Passionen. Virgil Hartinger ist ein ausgezeichneter Sänger mit exzellenter Barocktechnik. Dann wären noch Olga Michajlowa-Dinowa – ein hinreißendes Mezzosopran, Girgina Girginowa – ein spritziges klares Sopran. Der Dirigent Josif Gerdschikow ist die alles konsolidierende Figur. Es ist, als würde er die Interpreten über die Pfade eines hohen Berges führen, den er ausgezeichnet kennt. Alle mögen es, mit ihm zusammenzuarbeiten. Vor allem die Sänger schätzen ihn sehr, denn er ist Experte in Vokaltechnik, ein brillanter Pädagoge und Kenner des Barockzeitalters“, so Ing. Georgi Koltschakow, Leiter der „Bachgesellschaft in Bulgarien“.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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