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Die Freiwilligenhelferin Sezin Sezgin erhält Auszeichnung für Edelmut und Selbstlosigkeit

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Foto: Radio Kardschali

Das dritte Jahr in Folge wurden Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 20 Jahren für gute Taten ausgezeichnet, die sie vollbracht haben. Die Preise wurden im Schloss „Wrana“ bei Sofia von der Initiative „Nationaler Jugendpreis für Edelmut und Selbstlosigkeit“ verliehen. Unter den Preisträgern war auch die 17jährige Sezin Sezgin vom Gymnasium „Ruska Peewa“ in Dschebel.

Ich habe am 14. Juni in Sofia den Preis für Edelmut und Selbstlosigkeit erhalten, habe ihn aber im Namen unseres Klubs „Ein großes Herz ist leicht zu tragen“ entgegengenommen“, sagt Sezin.

Sie ist Freiwilligenhelferin beim Bulgarischen Roten Kreuz, hat mehrere Wohltätigkeitinitiativen gestartet und auch das Märchen „Abenteuer im Wald“ geschrieben. Sie besucht Kindergärten und liest dort das Märchen vor. Mit dem Geld, das sie dafür erhält, spendet sie Kleidung, Bücher und Schuhe an benachteiligte Kinder. Sezin Sezgin hat auch eine Erste-Hilfe-Anleitung für Kinder verfasst: „Wir lernen Hilfe leisten – Mamma, Papa und ich“. Außerdem steht sie hinter Spendenaktionen wie „Warmes Mittagessen“, „Warme Kleidung“ und „Das habe ich zum ersten Mal erlebt“. Als Vorbild dient ihr dabei ihre Klassenlehrerin Wanja Entschewa.

2017 gründeten Wanja Entschewa und ein Teil des Schulpersonals einen Klub des Bulgarischen Roten Kreuzes. Später kam ein Jugendklub des Roten Kreuzes dazu. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gehören ihm 39 Kinder an.

Für Motivation bei den Kindern sorgte unsere erste Initiative, denn sie konnten mit eigenen Augen sehen, wie Dankbarkeit aussieht. Damals hatten wir einem alten Mann geholfen und ihm Sachen gekauft, die er unserer Meinung nach gebraucht hat. Und wissen Sie wie Dankbarkeit aussieht? Dankbarkeit ist eine verstohlene Träne im äußersten Augenwinkel des Menschen. Nach dieser Begebenheit strömten die Kinder eins nach dem anderen zu unserem Klub“, erinnert sich Wanja Entschewa.

In diesen mittlerweile fast drei Jahren haben die Kinder vom Klub „Ein großes Herz ist leicht zu tragen“ über 20.000 Lewa (10.000 Euro) zusammengetragen. Damit helfen sie benachteiligten Kindern, einsamen und notleidenden Menschen.

Wir haben an unsere Mitbürger appelliert, den Bedürftigen zu helfen und haben wirklich große Unterstützung erhalten“, erzählt Sezin. „Die Leute brachten Spielzeug, Kleidung, Grundnahrungsmittel etc… Die Kleidungsstücke wurden gewaschen, gebügelt, liebevoll verpackt und unter die Bedürftigen verteilt. Das reichte aber nicht aus. Wir brauchten Geld und haben uns etwas einfallen lassen.

Zuerst beschlossen die Kinder, die in der Schule erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen zu nutzen, denn sie erhalten dort Berufsunterricht im Fach „Produktion und Bedienung in Lokalen und Unterhaltungsstätten“. Sie bereiteten diverse Gerichte und Backwerk zu, die sie an bestimmten Tagen an bestimmten Orten verkaufen, nachdem sie die Bevölkerung darüber in Kenntnis gesetzt haben. Die zusammengetragenen Mittel geben sie erneut für Wohltätigkeitszwecke aus.

Wir haben auch ein Puppenspiel geschrieben und aufgeführt. Die Mittel daraus haben wir an Menschen gestiftet, die Hilfe brauchen. Das Puppenspiel dreht sich um die Hilfe, Menschenliebe und Toleranz, die das Bulgarische Rote Kreuz weltweit verbreitet. Unser letztes Szenarium handelt von der ersten Hilfe für die Kleinsten. Wir haben beschlossen, ein solches Büchlein herauszubringen. Ich möchte mich auch beim Bulgarischen Roten Kreuz in Kardschali bedanken, das uns dabei unterstützt hat. Das, was uns am meisten motiviert, sind Frau Entschewa und die Freude im Gesicht der Menschen, denen wir helfen konnten“, sagt Sezin Sezgin.

Sie besucht inzwischen die elfte Klasse und weiß bereits, was sie nach Abschluss der 12. Klasse tun will – nämlich Medizin studieren, um auch künftig ihren Mitmenschen zu helfen.

Ihre Altersgenossen ruft Sezin Sezgin dazu auf, sich einer Freiwilligengruppe des Bulgarischen Roten Kreuzes anzuschließen, denn: „Die Zukunft Bulgariens und der Welt hängt von den Jugendlichen ab. Es gibt viele Menschen, denen wir helfen können“.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Privatarchiv



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