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Kirche von Bojana – Kleinod bulgarischer Geschichte und Kultur

In diesem Jahr wird der 760. Jahrestag seit der Ausmalung der Kirche von Bojana mit den berühmten Fresken begangen, die als Vorreiter der Renaissance gelten. Sie wurden vor genau 40 Jahren in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Aus diesen Anlässen veranstalten das Nationale Geschichtsmuseum und seine Filiale „Die Kirche von Bojana“ eine Wissenschaftskonferenz, die diesem emblematischen Kulturdenkmal gewidmet ist.
Die Kirche der Heiligen Nikolaus und Pantelejmon, bekannt als die „Kirche von Bojana“, besteht aus drei aneinandergereihten Baukörpern, die aus dem 10. bis 11. Jahrhundert, der Mitte des 13. Jahrhunderts und der Mitte des 19. Jahrhunderts - einem zweistöckigen Vorbau, stammen. Bis 1954 wurde das Gebäude als Gotteshaus genutzt, seit 2004 ist es eine Filiale des Nationalen Geschichtsmuseums.
Laut Stifterinschrift an der Nordwand des zweiten Kirchenbaus wurde die ganze Kirche 1259 neu ausgemalt. Das fand in einer Epoche großer politischer und kultureller Veränderungen auf der Balkanhalbinsel statt. Die Wandmalereien in Bojana stellen nicht nur die wohl bedeutendsten religiösen Werke aus dieser Zeit in Bulgarien dar, die sich in ein „Emblem“ für die mittelalterliche bulgarische Kunst verwandelt haben, sondern sind überhaupt die repräsentativsten der gesamten orthodoxen Kirchenkunst des 13. Jahrhunderts. Die Malereien stammen von bulgarischen Künstlern, die aller Wahrscheinlichkeit nach aus der Hauptstadt Tarnowo bestellt wurden, und sind die einzigen ganzheitlich erhaltenen, die die „höfische“ hauptstädtische Kunst des 13. Jahrhunderts verdeutlichen. In der Kirche von Bojana werden Meisterwerke der Portraitkunst von Zar Konstantin Assen und Zarin Irina aufbewahrt, wie auch des Stifterpaares Sebastokrator Kalojan und seiner Gattin Dessislawa.


Diese Portraits wenden sich zum ersten Mal in Europa vom Kanon in der Ikonenmalerei ab - der Realismus begann sich in der Malerei seinen Weg zu bahnen.
In den Wandmalereien der Bojana-Kirche sind eine Reihe von Neuerungen zu bemerken. Es handelt sich um Vorläufer humanistischer Tendenzen, die erst im 14. Jahrhundert in der Kunst der sogenannten Palaiologen-Renaissance zum Tragen kamen. Gleichzeitig damit sind die Monumentalität und die Klarheit der Formen und Kompositionen bewahrt, was für die vorangegangene Stilepoche charakteristisch ist.

Fotos: BGNES



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