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Kulturspiegel: Elin Kolew

Elin Kolew
Foto: Archiv
„Unser Wunderkind spielt in der Carnegie Hall“, „Junges bulgarisches Talent...“, „Neuer Star...“. Unter solchen Überschriften berichteten bulgarische und deutsche Medien über den 14jährigen Elin Kolew. Er erhielt auch Auszeichnungen wie „Bester Jungmusiker“ und „Pablo Sarasatte“ vom gleichnamigen Wettbewerb 2008 in Italien.
Seine Eltern sind bulgarische Geiger. Sie erhielten ihre Ausbildung in Bulgarien und ließen sich dann in Deutschland in der Robert-Schumann-Stadt Zwickau nieder. Dort wurden ihre zwei Kinder geboren. Elin Kolew hatte sein Debüt mit einem Orchester auf der großen Bühne mit acht. Mit zehn Jahren kamen schon die ersten Auszeichnungen. Mit zwölf ging er in den USA auf seine erste Tournee mit Konzerten in drei Staaten.

„Wir sind seit 22 Jahren in Deutschland“, erzählt sein Vater Marian Kolew. „Meine Frau spielt in der Philharmonie und ich im Theater von Zwickau. Elin spielte zuerst Melodien auf dem Klavier, dann auf einer kleinen Gitarre, auf dem Ukulele. Schließlich viel seine Wahl auf die Geige. Wir ließen ihn einfach probieren, ohne ernste Absichten. Aber nach nur einem Jahr war er für sein erstes Kinderkonzert fit. Wir begannen zuhause intensiv zu arbeiten. Viele deutsche Medien interessierten sich für ihn, wegen seines Konzertes in der berühmten Carnegie Hall in New York. Er spielte in vier Staaten 6 Konzerte in 10 Tagen. Es war sehr intensiv. Im MDR-Fernsehen lief ein 30-Minuten-Film über Elin.“

Der junge bulgarische Geiger erhielt die Einladung zur US-Tournee nach dem großen „Pablo-Sarasatte-Preis“ 2008 als er elf Jahre alt war. Zuvor hatte er oft mit einem Orchester gespielt, gewann den ersten Preis beim Jungmusiker-Wettbewerb in Sachen. Sowie den ersten Preis des internationalen Geiger-Wettbewerbes Eugene Ysaye in Österreich.

„Ich bin am glücklichsten, wenn ich vor Publikum spiele und fühle, dass es begeistert ist“, sagt Elin Kolew. „Dann vergesse ich alle Schwierigkeiten, die die Vorbereitungszeit begleiten. Und fühle nur den Musikgenuss. Zu den wichtigsten Ereignissen, an denen ich in den letzten Jahren teilgenommen habe, gehört das Abschlusskonzert für Robert Schumann. Das war im vergangenen Jahr – ein weltweiter Jahrestag. Ich spielte das Violinkonzert von Johannes Brahms. Es war ein Jahr voller Kulturereignisse. Nach Zwickau kamen weltbekannte Musiker. Darunter war auch Daniel Barenboim, der die Berliner Philharmonie. Für mich war es eine große Ehre an diesem Fest teilzunehmen.“

„Ich begann am Konservatorium von Zwickau zu lernen“, berichtet Elin Kolew. “Mit 10 Jahren kam ich als junger Student in die Klasse von Professor Carolin Widmann an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy. Seit zwei Jahren pendele ich zwischen der Musikhochschule in Karlsruhe und Zwickau. In Zwickau lerne ich weiter Klavier und Musiktheorie.“

Nach ein paar Monaten erscheint in Deutschland ein Spielfilm über den Holocaust. Auf der Liste der Schauspieler, die daran teilgenommen haben, ist auch Elin Kolew. Er spielt ein jüdisches Kind, das auf der Geige spielt.

„Ich freue mich sehr, dass ich die Möglichkeit hatte, an diesem Film zusammen mit den bekanntesten deutschen Schauspielern teilzunehmen“, sagt er. „Ich bin besonders glücklich, dass man mir die Aufgabe anvertraut hat, die gesamte Musik im Film aufzunehmen. Seit einigen Jahren spiele ich auf einer Lorenzo-Carcassi-Geige aus dem Jahre 1749. Sie wurde mit von der Albert-Eckstein-Stiftung zur Verfügung gestellt. Ich habe mit mehreren deutschen Orchestern gespielt. Vor zwei Jahren lernte ich den bulgarischen Dirigenten Pawel Balew kennen. Er leitet die Philharmonie in Baden-Baden. Ich war in der Stadt, um an einem Meisterkursus teilzunehmen. Maestro Balew lud mich ein mit seinem Orchester zu spielen. Es waren wirklich wunderbare Konzerte.“

Am 19. März ist das erste große selbständige Konzert von Elin Kolew. Er wird „Die Zigeunerin“ von Morris Ravel, die Sonate für Klavier und Orchester von Cesar Frank, zusammen mit Georg Christoph Sandman auf dem Klavier spielen. Und die „Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi mit einem Kammerorchester aus Frankfurt, das von Rista Savic dirigiert wird.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Albena Besowska


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