Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

2015: Der BNR – 80 Jahre später

Foto: Archiv

Am 25. Januar 1935 hat Zar Boris III. per Erlass die Verstaatlichung des Rundfunks in Bulgarien angeordnet. Das gilt auch als die Geburtsstunde von Radio Sofia, später umbenannt in Bulgarischer Nationaler Rundfunk – BNR.

Zum ersten Intendanten des Rundfunks wurde Panajot Christow ernannt, der unter dem Pseudonym Sirak Skitnik bekannt ist. Der von ihm geschaffene „Goldene Fonds“ des BNR enthält auch eine Aufnahme, in der sich der technische Direktor des BNR Assen Marinow an die ersten Jahre von Radio Sofia erinnert.

1938 verfügte Radio Sofia bereits über eine gut organisierte Phonothek mit über 10.000 Schallplatten. Sirak Skitnik hat den „Goldenen Fonds“ ins Leben gerufen, in dem Interviews und Aufnahmen namhafter bulgarischer Sänger und Künstler ursprünglich auf Schallplatten aufbewahrt wurden. Es gab Sendungen, die dem Leben auf dem Land gewidmet waren, speziell auf Kinder, Schüler und Hausfrauen ausgerichtete Programme, über den Auslandsdienst wurden Nachrichten auf Fremdsprachen gesendet, die Rundfunkzeitung hielt die Hörer über diverse politische und Kulturereignisse auf dem Laufenden. Als Intendant hat Sirak Skitnik die Fundamente der Rundfunkverbreitung in Bulgarien gelegt, er ordnete die fundierte Berichterstattung über aktuelle politische und kulturelle Events an."

Neben Nachrichten und Interviews, Berichte und Reportagen wurden bereits in den ersten Monaten des Rundfunks auch Kulturprogramme gesendet. Im September 1935 erklang zum ersten Mal eine Darbietung des „Studioorchesters von Radio Sofia“, bald darauf folgten Interpretationen des „Jazz-Orchesters von Radio Bulgarien“, im Frühjahr 1936 erschien die Formation „Streichquartett Awramow“. 1937 gründete Radio Sofia ein eigenes Kammerorchester mit Marin Goleminow als Dirigenten und die Kindergesangsgruppen von Sia Janakiewa und Paraschkew Hadschiew „Kinderfreude“. Auch heute ist der BNR der größte Produzent von Musik, Dramaturgie und Kindersendungen.

Seit seiner Gründung im Jahr 1935 hat sich der Bulgarische Nationale Rundfunk engagiert, die Erinnerung an prominente Persönlichkeiten und wichtige Ereignisse aus der bulgarischen und Weltgeschichte am Leben zu erhalten. Mit 110.000 Aufnahmestunden ist der „Goldene Fonds“ das reichste Klangarchiv Bulgariens. Es enthält die Stimmen und Erinnerungen prominenter Persönlichkeiten, die eine bleibende Spur im Leben unseres Landes hinterlassen haben. Die Rubrik „80 Jahre in 80 Wochen“, mit der wir das 80jährige Jubiläum des BNR begangen haben, hat einige von Ihnen zu Wort kommen lassen. Wir hoffen, dass diese Zeitreise, in der die Stimmen namhafter Schriftsteller, Dichter, Musiker, Politiker, Künstler, Sportler und Vertreter des öffentlichen Lebens erklungen sind, für alle jene unter unseren Hörern von Interesse waren, für die die Geschichte nicht „vergilbte Seiten“, sondern reale Menschen und Ereignisse darstellt.

Wir nehmen die letzte Ausgabe dieser Rubrik zum Anlass, um uns bei all unseren Hörern und Usern, aber auch bei den Kollegen von „Goldenen Fonds“ für ihre tatkräftige Unterstützung zu bedanken. Sie tragen dazu bei, dass der „Sound der Zeit“ auch den nächsten Generationen als Teil der neuen bulgarischen Geschichte erhalten bleibt. Mit 2015 geht auch das 80. Jubiläumsjahr des BNR zu Ende. Verabschieden wir uns davon mit dem gleichen Lied, mit dem es eingeläutet wurde, dem Lied „Unser Radio“ des Komponisten Stefan Dimitrow.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

1999: Das Drama der bulgarischen Krankenschwestern in Libyen

Am 9. Februar 1999 verhaftete die libysche Polizei mehrere Dutzend Mediziner in Bengasi, darunter 23 bulgarische Staatsbürger. Wenige Tage später wurden die meisten von ihnen wieder freigelassen. In Haft verblieben die Krankenschwestern Sneschana..

veröffentlicht am 05.09.15 um 11:15

1998: Todor Schiwkow – das Ende eines Diktators

Er wurde am 7. September 1911 im Dorf Prawez, rund 80 Kilometer von Sofia geboren, 1932 wurde er Mitglied der Bulgarischen Arbeiterpartei (Kommunisten), ab 1948 Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und im Jahr 1954 wurde er zu..

veröffentlicht am 29.08.15 um 11:30
19. April 1997: Iwan Kostow (in der Mitte), Nadeschda Michajlowa (rechts) und Stefan Sofijanski (links) feiern den überzeugenden Wahlsieg der Union der Demokratischen Kräfte.

1997: Ein neuer Anfang

Nach dem Zusammenbruch der Finanzen und der Wirtschaft 1996/97 und dem Sturz der sozialistischen Regierung von Jean Widenow Anfang 1997 schaffte es die geschäftsführende Regierung von Stefan Sofijanski binnen kürzester Zeit, die soziale und politische..

veröffentlicht am 22.08.15 um 10:15