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„Lobgesang“ über die EU-Mitgliedschaft Bulgariens

Die Sofioter Philharmonie begeht den 10. Jahrestag des Beitritts Bulgariens zur Europäischen Union mit einem Sonderkonzert. Heute tritt die weltbekannte Geigerin Clara-Jumi Kang im renommierten Bulgaria-Saal in Sofia auf. Sie wird auf ihrer Stradivari-Geige aus dem Jahre 1708 das Violinkonzert Nr. 2 in d-Moll, Opus 22 von Henryk Wieniawski spielen. Dieses Konzert, das der Komponist Pablo de Sarasate gewidmet hat, wird wegen seiner Melodik und Virtuosität hoch geschätzt. Die in Mannheim geborene südkoreanische Geigerin hat bislang einige der angesehensten Violinwettbewerbe gewonnen und konzertiert in aller Welt. Ihr Erfolg reiht sie unter die 100 einflussreichsten Persönlichkeiten Südkoreas ein.

Der Akzent des Programms ist jedoch die Symphoniekantate „Lobgesang“ in B-Dur, Opus 52 von Felix Mendelssohn Bartholdy, die nach dem Tod des Komponisten auch als 2. Symphonie veröffentlicht wurde. Das Orchester dirigiert Uroš Lajovic, der in seiner Laufbahn weltweit über 90 Orchester in mehr als 1.500 Konzerten geleitet hat. Der slowenische Dirigent und Hochschullehrer in Wien ist übrigens ein häufiger Gast bulgarischer Konzertsäle. Die Symphoniekantate Mendelssohns für Soli, Chor und Orchester ähnelt vom musikalischen Grundgedanken her der 9. Symphonie Beethovens und stellt eine gelungene Form des Zusammenwirkens von Poesie und Musik dar.

Der zweite Teil bzw. vierte Satz des „Lobgesangs“ und eigentliche Kantatenteil wird vom Nationalen Philharmonischen Chor „Swetoslaw Obretenow“ unter der Leitung vom Dirigenten und Komponisten Slawil Dimitrow interpretiert. Er gehört zu den bekanntesten bulgarischen Dirigenten im Ausland und setzt sich in seiner Arbeit intensiv mit den traditionellen bulgarischen Rhythmen auseinander. 2015 wurde er von der Internationalen Folklorevereinigung in Ontario, Kanada, für den World-Music-Preis nominiert. Dimitrow teilte uns einige Worte über das Konzert mit:

Unser Chor wird in der 2. Symphonie von Mendelssohn zu hören sein, deren Name das ganze Musikereignis trägt, nämlich „Lobgesang“. Es handelt sich um ein bedeutendes symphonisches und Chorwerk mit einer umfangreichen choristischen Teilnahme. Chor und Orchester erweisen sich fast als ebenbürtig. Als Solisten konnten Sylvia Prawtschewa, Nina Wesselinowa und Milen Boschkow gewonnen werden.

Uroš Lajovic ist ein häufiger Gast Bulgariens“, sagt weiter der Chordirigent Slawil Dimitrow. „Ich arbeite häufig mit ihm zusammen, wenn Gesangswerke mit Orchester zur Aufführung gebracht werden, die er dirigiert und sich an ihnen unser Chor beteiligt. Er gehört den europäischen Spitzendirigenten der alten Schule an und es ist immer ein Vergnügen, mit ihm zusammenzuarbeiten – nicht nur für mich, weil ich immer etwas dazulerne, sondern auch für den Chor, dessen Klangwelt und technisches Können er bereichert.“

Was die weitere Arbeit des von Slawil Dimitrow geleiteten Nationalen Philharmonischen Chores „Swetoslaw Obretenow“ anbelangt, verriet uns der Dirigent und Komponist:

Wir wollen, was die Qualität anbelangt, Weltniveau erreichen und Programme anbieten, die beim Publikum ankommen. Das Repertoire muss reich und vielfältig sein. Im Februar werden wir uns an einem Konzert beteiligen, auf dem die Musik zu den Harry-Potter-Filmen geboten wird. Ferner werden wir ein Chorkonzert aus dem Zyklus „Die Musik des Westens“ geben. Auf dem Programm wird die „Liturgia domestica“, Opus 79 von Alexander Gretschaninow stehen. Geplant ist ferner eine Zusammenarbeit mit dem Radiochor und dem Symphonieorchester des Bulgarischen Nationalen Rundfunks. Das Konzert wird am 9. Mai sein und wir werden das „War Requiem“, Opus 66 von Benjamin Britten geben – ein anspruchsvolles Werk, dass er 1961 für Soli, gemischten Chor, Knabenchor, Orchester und Orgel schrieb.

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



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