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Slatina Russewa über das Festival der bulgarischen Kultur in Brüssel

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Foto: festivalmillenium.org

Am 30. November geht die achte Ausgabe des Festivals der bulgarischen Kultur in Brüssel zu Ende. Organisator des Events ist das Kulturzentrum „Diogenes“, dessen Gründerin und Leiterin Slatina Russewa ist. Die Regisseurin von Dokumentarfilmen lebt seit mehreren Jahrzehnten in Brüssel und organisiert auch das Internationale Dokumentarfilmfestival „Millennium“ in der belgischen Hauptstadt.

Letztes Jahr hatten wir 15 Veranstaltungen eingeplant. 37 bulgarische Künstler waren bei uns zu Gast. Die Umsetzung des Festivals hat sich extrem schwierig gestaltet und ich hatte sogar beschlossen, dass es das letzte sein soll“, gesteht Slatewa Russewa. „Das Festival war sehr großangelegt, hat aber keinerlei Unterstützung erhalten. Dabei hätte man im Rahmen der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft eine breite Medienkampagne für seine Popularisierung starten können. Doch all das gehört inzwischen der Vergangenheit an. Im diesem Jahr hat uns die bulgarische Botschaft in Belgien über ein Programm des bulgarischen Außenministeriums unterstützt. So konnten wir wenigstens einen Teil unserer Kosten decken. Das diesjährige Festival fand in einem kleineren Format statt. Trotzdem  war unser Programm sehr vielfältig. Seine Hauptakzente lagen auf Kinofilmen und Veranstaltungen für Kinder. Wir haben eine Auswahl der neuesten bulgarischen Filme getroffen. Während der Eröffnung haben wir den für einen Oscar nominierten Film „Omnipresent“ (Der Allgegenwärtige) des Regisseurs Ilijan Dschewelekow vorgeführt. Das Interesse war derart groß, dass wir ihn ein zweites Mal gezeigt haben“, sagt Slatina Russewa.

Der zweite Akzent ist etwas, womit wir uns ständig befassen wollen. Die bulgarische Gemeinschaft in Belgien ist sehr groß. Die Kinder der Bulgaren hier haben aber keine Verbindung zur bulgarischen Kultur und die Gefahr ist groß, dass sie ohne einen Sinn für ihre kulturelle Zugehörigkeit und Identität aufwachsen. Das wiederum könnte zu Problemen in ihrer späteren persönlichen Entwicklung führen. Aus diesem Grund sind wir darauf bedacht, so viele Kinderevents zu organisieren wie es nur geht. In diesem Jahr haben wir das Theater Burgas eingeladen. Präsentiert hat es die herrliche Aufführung „Tumba-Lumba“, die ohne Worte ist und auf der bulgarischen Folklore und Mythologie fußt, mit viel Musik, Tanz und Puppen. Die Performance wurde auch von vielen Ausländern besucht. Das zweite Stück der Theatertruppe aus Burgas war „Die Prinzessinnen und der Drache“. Es fand ebenfalls großen Zuspruch, so dass wir es wiederholen mussten. Die Kinder amüsieren sich sehr dabei und so soll es auch sein. Natürlich gab es auch Literaturlesungen und Musik in unserem Programm. In diesem Jahr wurden fast alle Filme und Aufführungen mit englischen Untertiteln gezeigt. Das Publikum war sehr bunt – es gab viele Belgier und auch Ausländer, die in den hiesigen Behörden arbeiten. Wir schließen das Festival mit dem Film „Heights“ nach dem gleichnamigen Roman von Milen Russkow, Regisseur ist Viktor Boschinow. Wie gewohnt halten wir nach der letzten Vorführung auch ein Gläschen Wein für unsere Gäste bereit. Unser Festival ist nicht nur eine Möglichkeit, mit der bulgarischen Kultur in Berührung zu kommen, sondern es ist eine Gelegenheit, interessante Menschen zu treffen, neue Bekanntschaften zu schließen, was wiederum neue Ideen für bulgarische Events generiert“, so Slatina Russewa.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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