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Folklorefest in der Nationalen Musikakademie in Sofia

Foto: Archiv

Im vergangenen Jahr wurden zum ersten Mal in der nahezu 100jährigen Geschichte der Nationalen Musikakademie „Pantscho Wladigerow“ Folklore-Fachrichtungen eröffnet. Als Lehrer konnten einige namhafte Künstler und Pädagogen herangezogen werden. Wir unterhielten uns mit Lehrern und Studenten, die von ihrer Arbeit und über das Konzert erzählten, das an diesem Freitag stattfinden wird:

Alle Programme und Lehrpläne stammen von uns; wir haben sie dank des von uns angehäuften Wissens und unserer Erfahrungen aufgestellt. Ich bin davon überzeugt, dass sich unsere Arbeit auszahlen und den begabten Studenten helfen wird, die sich der Volksmusik verschrieben haben“, sagte uns Dimitar Christow, Dirigent des Volksmusikorchesters des Bulgarischen Nationalen Rundfunks, der an der Akademie Tambouritza und Leitung von Folkloreorchestern lehrt und zudem das Folklorekammerorchester der Akademie dirigiert. „Auf dem bevorstehenden Konzert werden unsere Instrumentalisten wunderbare Werke namhafter Komponisten zu Gehör bringen. Das Kammerorchester wird seinerseits zwei populäre Reigen von Kosta Kolew und Nikolaj Georgiew spielen.

Neben Dimitar Christow unterrichten an der Akademie der Dudelsackspieler Petjo Kostadinow, die Fiedelspielerin Christina Balewa und der Hirtenflötenspieler Nedjalko Nedjalkow, der übrigens Solist des Volksmusikorchesters des BNR ist.

Volkslieder lehrt ihrerseits Neli Andreewa – langjährige Solistin des Nationalen Folkloreensembles „Philipp Kutew“ und konzertierende Interpretin eigener Projekte:

Es ist nicht einfach, Wegbereiter zu sein, zugleich aber ist es sehr aufregend“, sagt die Vokalpädagogin. „Jeder Anfang ist schwer, gibt aber Hoffnung und deckt Perspektiven auf. Ich meinerseits bin auf meine Klasse sehr stolz. Die Mädchen sind wunderbare Solistinnen, die aktiv arbeiten, um ihr Repertoire zu erweitern. Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, mit begabten Nachwuchstalenten zusammenzuarbeiten. Ich bin mir sicher, dass die Stundeten, die das Konzert geben werden, ihrer Rolle als ersten Jahrgang gerecht werden und wir im Namen der von uns geliebten Musik einen schönen Abend verbringen werden.

Nun zu einer Studentin – Marina Marinowa ist im zweiten Studienjahr und lernt Violine und Folkloregesang:

Die Klassik ist unverzichtbar für jeden Musiker; die Folklore ihrerseits gibt einem das Gefühl von Freiheit“, sagt sie. „Beide bereichern einen Künstler. Auf unserem ersten Konzert im vergangenen Jahr stellte ich, bekleidet mit einer Tracht, ein Volkslied vor – ich sang und begleite mich selbst auf der Violine. Das weckte das Interesse meiner Kommilitonen beider Fachrichtungen. Für das anstehende Konzert habe ich eine weitere Überraschung für die Kollegen parat.

Wanja Monewa, Dirigentin des nach ihr benannten Folklorechores, unterrichtet an der Musikakademie Dirigieren von Folklorechören und leitet auch ein Kammerensemble.

Für mich ist es ein großes Vergnügen. Die jungen Menschen sind die Zukunft und ich bin darum bemüht, ihnen so viel Wissen wie möglich zu übermitteln, damit sie als Musiker zu sich selbst finden und ihren Weg entdecken“, sagt die Pädagogin. „Sie müssen als Interpreten Sicherheit erlangen und ihr gegenüber Ehrlichkeit, Verantwortung und Ergebenheit zeigen. Mit meinen Studenten haben wir mit Klassikern der bulgarischen Folklore begonnen und werden dann mit neueren Werken fortsetzen. Ich denke, dass die jungen Menschen Mut an den Tag gelegt haben, die sich der bulgarischen Folklore zuwenden und sie an der Akademie studieren. Die Folklore ist kein selbständiger Lehrstuhl – die einzelnen Fächer sind den anderen Lehrstühlen untergeordnet. Die Studenten haben also alle Fächer, einschließlich klassische Instrumente und Gesang und erlernen zudem Volksmusikinstrumente und Folkloregesang. Für das diesjährige Konzert habe ich ein buntes Programm zusammengestellt. Es enthält Stücke und Lieder aus allen Folkloreregionen Bulgariens. Den Höhepunkt wird eine gemeinsame Interpretation aller Sänger und Musiker bilden. Das Publikum und die Akademie werden nicht enttäuscht sein.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow



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