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Das bulgarische Tennisteam ist in Sydney ausgeschieden, hat aber neue Stars hervorgebracht

Das bulgarische Team in Sydney (v.l.n.r.): Grigor Dimitrov, Alexander Lazarov, Dimitar Kuzmanov, Alexander Donski und Adrian Andreev
Foto: Jaimi Chisholm/Getty Images

Glorreiche Persönlichkeiten rufen mit ihrer brillanten Art nicht nur Begeisterung hervor, sondern inspirieren und beflügeln ihre Mitmenschen. Vier junge Bulgaren und ihr Mannschaftskapitän haben sich in wenigen Tagen in ein Team verwandelt, das beherzt und voller Siegesdurst den Kampfplatz betreten und Kämpfe gewonnen hat. „Jeder Traum beginnt mit dem Glauben daran“, sagte der bulgarische Tennisspieler Grigor Dimitrov, während er seinen Glauben teilte – den Glauben an seine Mitspieler, an den Triumph und an die gemeinsame Zukunft.

Grigor Dimitrov ist es nicht gelungen, das bulgarische Team in das Viertelfinale des ATP Cup in Sydney zu qualifizieren, aber er konnte den wohl wertvollsten Sieg feiern: denn es ist ihm gelungen, aus Individualisten ein geschlossenes Team zu formen. Während der ersten Ausgabe des Wettkampfs in Sidney, an dem sich 24 Nationen beteiligt haben, erzielten unsere Jungs überraschende Siege, wobei sich wie ein eingespieltes Team gegenseitig unterstützt haben. Genau wie wir aber im normalen Leben auch unsere guten und schlechten Tage haben, war unserem Mannschaftskapitän das Glück im entscheidenden Augenblick doch nicht ganz hold, so dass er die Matches im Einzel und Doppel nicht gewinnen konnte. Nachdem sie mit zwei zu einem Sieg gegen Belgien verloren haben, mussten die bulgarischen Tennisspieler ihren Traum, sich unter den acht weltbesten Teams einzureihen, bis zur nächsten Ausgabe der ATP Cup vertagen.

„Bulgarien hat Großbritannien in einem verblüffenden Tennisdrama unterworfen“, tönten die Journalisten nach dem ersten Sieg unseres Teams. Beim entscheidenden Doppel stand der 22jährigen Alexander Lazarov dem derzeit besten bulgarischen Tennisspieler zur Seite. Dieser schüchterne junge Mann hat den Tennisplatz mit der Idee betreten, sich bloß nicht zu blamieren, hat ihn aber als neuer Star verlassen. Der weniger erfahrene Athlet hat schließlich das Match beendet und sich zum Helden des bulgarischen Teams gespielt. Und das gegen ein geübtes Tandem, dem Jamie Murray angehörte, ein Mann mit sieben Grand-Slam-Titeln.

Foto: @ATP

Unter einem glücklichen Stern stand auch der 26jährige bulgarische Tennisspieler Dimitar Kuzmanov, der im Einzel den belgischen Veteranen Steve Darcis bezwingen konnte, welcher mit Platz 38 seine höchste Position in der ATP-Weltrangliste erreicht hat und auch den Moldawier Alexander Cozbinov. In Australien ist es dem Bulgaren gelungen, sich seinen ersten ATP-Sieg zu holen und in der ATP-Weltrangliste um sechs Plätze nach oben auf Platz 417 zu klettern. „Ich lebe meinen Traum, glaube weiter an mich und kämpfe weiter“, sagte er nach seinem glanzvollen Auftritt beim Turnier in Sidney.

Das größte Verdienst für die unglaubliche Motivation und Performance der bulgarischen Tennisspieler kommt unstreitig Grigor Dimitrov zu. „Bevor wir zum ersten Mal auf den Tennisplatz traten, haben wir uns im Umkleideraum versammelt und er sagte zu uns, wir müssten uns lediglich darauf konzentrieren, in jedem einzelnen Moment das Beste von uns zu geben“, erklärte Dimitar Kuzmanov. Alle Jungs hätten noch mehr Leidenschaft in ihr Spiel gelegt, weil ihnen bewusst war, dass sie für Bulgarien kämpfen. Sie sind in Sidney nicht nur zu Höchstleistungen angelaufen, sondern hatten großen Zuspruch und Unterstützung von den Tribünen. Ca. 100 bulgarische Fans waren bis nach 3.00 Uhr nachts dageblieben, um unsere Jungs während der Spiele mit Moldawien anzuspornen und ihnen zuzujubeln. Diese wiederum haben die Geste erwidert und sich danach mit ihren Fans getroffen.

Foto: @ATP

Obwohl Bulgarien es nur knapp nicht geschafft hat, sich unter die 8 besten Tennisnationen der Welt zu reihen, war das ein historischer Auftritt. Sollte also jemand Grigor Dimitrov wegen dessen Verlust gegen David Goffin in Einzel und im Doppel mit Alexander Lazarov einen Vorwurf machen wollen, sollte er sich zuerst fragen, wie oft es uns Bulgaren gelingt, den inneren Schweinehund zu überwinden, unser Bestes zu geben, über uns hinauszuwachsen und das im Namen eines gemeinsamen Zieles.

Übersetzung: Rossiza Radulowa



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