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Ein Franzose popularisiert Bulgarien durch Weintouren

Foto: BGNES

Die Weintouren sind eine Chance für Bulgarien, wohlhabende Touristen anzuziehen und zu zeigen, dass es nicht wünscht, als eine Destination für billigen Alkoholtourismus betrachtet zu werden. Diese Chance hat Guy Labeyrie ergriffen, ein Franzose, der Bulgarien in seinem Heimatland als Weindestination popularisiert. Er selbst stammt aus Bordeaux, dem Mekka des Weinanbaus, wurde aber in Bulgarien sesshaft, weil er hier die Liebe seines Lebens gefunden hat. Inzwischen betreibt er eine eigene Reiseagentur und einen Weinkeller. Seine Besucher stammen größtenteils aus Frankreich.

Als Bulgarien 2007 EU-Mitglied wurde, kam ich ins Land, um mich über den Weinanbau und die Weinproduktion zu informieren und ich entdeckte dieses kleine und schöne Land für mich und fand hier die Frau meines Lebens. Jetzt lebe ich in Plowdiw, spreche aber kein Bulgarisch, weil meine Frau für mich übersetzt. Wir organisieren für ca. 3000 Weinliebhaber aus Frankreich und anderen Ländern der Welt Weintouren durch Bulgarien“, erzählt Guy Labeyrie und präzisiert, dass es weder leicht noch schwer ist, in Bulgarien Geschäfte zu machen.

Einerseits ist es leicht, weil Bulgarien ein neuer Markt ist. Das Unbekannte ist für die Touristen anziehend. Schwierig ist es auf Grund der unterschiedlichen Standards. Es gibt sehr gute Hotels, aber es gibt auch solche, die nicht den Erwartungen entsprechen. Es kommt selbst in der Branche vor, dass manche Leute nicht wissen, was die Touristen suchen und wollen. Sie bieten beispielsweise einen Wein an, von dem sie glauben, dass er gut ist. Er kann zwar gut sein, aber für den Geschmack der Bulgaren. Das braucht nicht für die Ausländer zutreffen“, sagt Guy Labeyrie und fügt hinzu, dass er andere schwerwiegende Probleme nicht sieht.

Wir sind Mitglieder der Assoziation der Bulgarischen Reiseagenturen und werden von der Organisation beraten und unterstützt. Für mich ist Bulgarien eine gute Destination, die allerdings besser beworben werden muss. Vielerorts in der Welt ist unbekannt, wo Bulgarien liegt. Es ist unbekannt, dass Bulgarien Urlaub am Meer und viele andere Möglichkeiten bietet“, unterstreicht der Franzose.

Weinverkostungen für kleine Gruppen, malerische Landschaften, interessante Treffen, Geschichte, Anekdoten, Architektur und gutes Essen – das ist die Formel, mit der Guy Labeyrie seine Landsleute für Bulgarien begeistert.

Die Franzosen kennen Bulgarien nicht gut. Seit 2015 gibt es Charterflüge nach Warna. Als es Probleme mit Tunis, Ägypten und Marokko gab, wollten die Leute das Meer nicht missen und haben sich nach anderen Destinationen umgeschaut. Griechenland und Spanien waren ihnen bekannt. Viele Franzosen wollten das kleine und unbekannte Bulgarien entdecken“, erzählt Labeyrie und fügt hinzu, dass es in Frankreich Probleme mit der Vorstellung über Bulgarien gibt. In den Medien werden verschiedene Probleme dargestellt, einschließlich mit den Roma und das Image des Landes leidet darunter.

Wenn die Leute aber hierherkommen, sind sie angenehm überrascht. Sie können sich überzeugen, dass Bulgarien nicht das Ende der Welt, sondern ein europäisches Land ist. Tatsächlich lächeln die Bulgaren nicht besonders viel, aber es gibt viele Hotels, Autobahnen und interessante Sehenswürdigkeiten. Am meisten gefällt ihnen die Natur. Das große Problem für die Franzosen sind die Gurken, weil sie dieses Gemüse einfach nicht mögen. In Bulgarien aber ist es Bestandteil des Schopska-Salats und der Joghurtsuppe Tarator. Deshalb nennen sie Bulgarien das Land der Gurken. Dennoch finden die Gäste im Menü der Restaurants auch viele interessante Speisen“, bestätigt Guy Labeyrie, der seit 10 Jahren in Plowdiw lebt und nicht nur Weintouren, sondern auch Kulturtourismus anbietet. Er behauptet, dass die Touristen, die sich für Weinverkostungen interessieren, höhere Ansprüche stellen. Sie interessieren sich für Kultur und geschichtsträchtige Orten, sie lieben den Luxus und den perfekten Service in den Hotels und Restaurants. 

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Privatarchiv und BNR-Archiv



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