Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2024 Alle Rechte vorbehalten

Heiliger Pantaleon – Heiler und Gebieter über die Stürme

Am 27. Juli ehrt die Bulgarische Orthodoxe Kirche neben den heiligen Kliment von Ochrid und die heiligen sieben Erstlehrer, denen er mit den heiligen Kyrill und Method angehört, auch den heiligen Großmärtyrer Pantaleon. Sein Name bedeutet „Alles-Erbarmender“. Er war als Arzt und Heiler unter dem Volk bekannt und half uneigennützig Armen und Reichen.

Die Vita des Heiligen berichtet, dass er nach der Taufe die Gabe zu heilen und Wunder zu vollbringen erhalten habe. Er wurde in der Zeit des römischen Kaisers Maximilian im Jahre 305 nach schwerer Folter getötet.

In Bulgarien tragen etliche Kirchen und Klöster seinen Namen. Er ist der Patron mehrerer großer Krankenhäuser, medizinischer Zentren und anderer Gesundheitseinrichtungen.

Der Heilige wird vom Volk auch „Wasser-Pantaleon“ oder „Pantaleon der Wanderer“ genannt. Einst herrschte die Vorstellung vor, dass sich an seinem Ehrentag die Störche und Schwalben sammeln und sich auf ihre lange Wanderung - den Flug in den Süden vorbereiten würden.

Unsere Vorfahren waren davon überzeugt, dass der heilige Pantaleon vor Krankheiten beschütze und verschiedene Leiden kurieren könne, wenn man ein Gebet an ihn richtet. In der Strandscha-Region in Südostbulgarien war es früher Brauch, dass kranke Menschen am Tag des heiligen Pantaleon Kerzen an Feigenbäumen anzündeten; auch sammelten sie den Tau, der sich auf den Blättern der Feigenbäume bildete und tranken ihn als Heilmittel.

In der Region von Belogradtschik in Nordwestbulgarien wiederum zog man einst am Tag des heiligen Pantaleon aus, um verschiedene Krankheiten zu vertreiben, wie Pest, Pocken und andere Infektionserkrankungen.

Die Verehrung des Heiligen steht ferner eng mit der Vorstellung in Verbindung, dass er über die Sommergewitter, die sturzartigen Regenfälle und Überschwemmungen gebiete. Daher nannte man ihn „Wasser-Pantaleon“. Früher war es Brauch, dass die Frauen ihn zu Ehren Ritualbrote zubereiteten und verteilten. Damit baten sie den Heiligen, die Menschen und ihre Arbeit vor Hagel, Stürmen und Überschwemmungen zu bewahren.

Redaktion: Krassimir Martinow

Übersetzung: Wladimir Wladimirow



Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

Martenizi - ein Symbol der Hoffnung auf das Gute, das bevorsteht

Die Marteniza ist eines der Symbole Bulgariens - sie gilt als Vorbote des Frühlings und steht für das  Vertreiben der Finsternis . Jedes Jahr hängen sich unsere Landsleute, egal wo sie sich in der Welt auch befinden mögen, am 1. März die..

aktualisiert am 01.03.24 um 16:50

Kinder häckeln Martenizi im Museum "Achinora" in Kasanlak

Am Wochenende können die Kinder von Kasanlak an einem Marteniza-Workshop teilnehme n, der vom neuesten Museum in Kazanlak "Achinora", einer Filiale der Städtischen Kunstgalerie, organisiert wird.  "Wir sind sicher, dass viele Kinder in Kasanlak den..

veröffentlicht am 24.02.24 um 10:05
Kitschka Sawowa

Die Lieder von Kitschka Sawowa werden auf einer virtuellen nationalen Tournee zu neuem Leben erweckt

Am 22. Februar jährt sich der 90. Geburtstag von Kitschka Sawowa, einer der bedeutendsten Volksliedsängerinnen aus der thrakischen Folkloreregion. Alle, die sie zu ihren Lebzeiten kannten, bewahren in ihren Herzen die Erinnerung an eine talentierte,..

veröffentlicht am 22.02.24 um 11:17