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Bemalte Straßenbahnen und O-Busse stellen verschiedene Kulturen vor

Galerien auf Rädern fahren auf Sofias Straßen

Malerin Petya Ilieva zieht Parallelen im kultur-historischen Erbe der Völker

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Foto: Dessislawa Semkowska

Seit einigen Tagen sind auf Sofias Straßen ungewöhnlich gestaltete öffentliche Verkehrsmittel zu sehen. Eine der Straßenbahnen ist von außen mit Bildern aus Bulgarien und Belgien versehen, ein O-Bus wiederum zeigt Folkloremotive aus unserem Land und 21 anderen aus fast allen Kontinenten. Damit erlebt das Projekt Art4Diplomacy der bulgarischen Malerin Petya Ilieva seine 3. Ausgabe.

Im vergangenen Jahr hatte die Künstlerin den Reichtum und die Schönheit der Trachten verschiedener Völker und Kulturen vorgestellt.

Eine identische Straßenbahn soll auch auf den Straßen Brüssels fahren

Die Straßenbahn Nr. 10 ist von beiden Seiten mit einer Collage mit Aufnahmen aus Bulgarien und Belgien beklebt. Die Bilder fließen harmonisch ineinander über und stellen ganz ähnliche Objekte und Bräuche aus beiden Ländern vor.

Die Brüssler Börse und das Nationaltheater „Iwan Wasow“ in Sofia

Anlass ist der 120. Jahrestag der Einführung der ersten elektrischen Straßenbahn in Sofia. Am 1. Januar 1901 (nach altem Kalender) nahm in der bulgarischen Hauptstadt die erste elektrische Straßenbahn ihre Arbeit auf – auf vorerst einer Linie mit einer Länge von 23 Kilometern. Geliefert wurden die Triebwagen von einer belgischen Firma. Damit wurde Sofia eine der ersten Hauptstädte in der Welt mit öffentlichen Transportmitteln, die mit elektrischen Strom angetrieben werden.

„Mit Belgien unterhalten wir langjährige historische, kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen“, erzählte uns die Künstlerin. „Bis 1935 war Belgien der stärkste ausländische Investor in Bulgarien. Mit dieser von uns gestalteten Straßenbahn wollen wir unsere Achtung gegenüber der Zusammenarbeit zum Ausdruck bringen und gleichzeitig den Einwohnern und Gästen Sofias einige Bilder von Belgien zeigen. Beide Länder haben nämlich mehr Gemeinsamkeiten, als die meisten Menschen denken.“

Petya Ilieva und Frédéric Meurice, Botschafter Belgiens in Bulgarien

Die Sofioter O-Busse sind ihrerseits die ersten auf der Balkanhalbinsel. Der O-Bus Nr. 1 wurde anlässlich des 80. Jahrestags seit der Einführung dieses Verkehrsmittels besonders gestaltet. Die Bilder gewähren einen Blick auf die Schönheit des bulgarischen kulturhistorischen Erbes, das Parallelen zu denen anderer Länder Europas, Asiens, Afrikas sowie Nord- und Südamerikas ausweist. Die Collagen waren übrigens Teil des ersten Projekts von Petya Ilieva.

Das erste Projekt von Art4Diplomacy stieß auf großen Anklang.

„Neu hinzugekommen sind Motive aus Argentinien. Es ist nach den USA und dem Iran das erste außereuropäische Land, mit dem Bulgarien diplomatische Beziehungen aufgenommen hat, was 1931 geschah. In diesem Jahr vermerken wir also den 90. Jahrestag dieses Ereignisses. Der Großvater des jetzigen argentinischen Botschafters in Bulgarien, Alfredo Nestor Atanasof, ist ein Bulgare, der 1911 nach Argentinien ausgewandert ist“, erzählt Petya Ilieva.


Beide öffentliche Verkehrsmittel wurden nicht zufällig gewählt. Sie fahren auf den längsten Strecken durch die Hauptstadt und durchqueren auch das Zentrum Sofias, so dass sie von vielen Einwohnern und Gästen gesehen werden können. Diese „Galerien auf Rädern“ werden ein ganzes Jahr die Passanten und Fahrgäste erfreuen. Sie werden erkennen, dass sobald die Kunst die herkömmlichen Galerien verlässt, sie nicht nur den Künstlern eine größere Befriedigung beschert, sondern auf der Öffentlichkeit.

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: Dessislawa Semkowska


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