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Geisterschiffe und steinerner Wald – Tauchen ist in diesen Sommer der Hit in Sosopol

Foto: Najden Nedew

Tauchen und die Erkundung der Tiefen des Schwarzen Meeres gehören in diesem Sommer zu den begehrtesten Attraktionen in Sosopol. Derzeit arbeiten die lokalen Tauchclubs auf Hochtouren.

Um in die Unterwasserwelt des Schwarzen Meeres einzutauchen, braucht man keine besonderen Fähigkeiten, behauptet Najden Nedew, langjähriger Tauchlehrer und Inhaber einer Tauchschule. Dennoch gibt es zwei Bedingungen. Die eine - keine gesundheitlichen Probleme zu haben, insbesondere mit dem Trommelfell und die andere ist das Vorhandensein einer ungezügelten Neugier.


Normalerweise dauert ein Unterwasserabenteuer zusammen mit einer Einweisung etwas mehr als zwei Stunden.

„Der Grund des Schwarzen Meeres ist einzigartig! Solche Orte gibt es auf der Welt nicht!“, behauptet Najden Nedew, der seine Begeisterung nicht verbergen kann. Als Beispiel nennt er den Steinwald, der sich auf dem Meeresboden in der Nähe des Piers von Sosopol befindet.

„Vor 10 Millionen Jahren gab es einen Zedernwald in dieser, damals sumpfigen Gegend. Nach Naturkatastrophen sind diese Bäume umgefallen und wurden vom Schlamm der Sümpfe „versiegelt“. Das Meer hat die Gegend viele Male geflutet und sich wieder zurückgezogen. Da die Bäume jedoch durch den Schlamm versiegelt waren, blieben sie unversehrt. Es sind Wurzelsysteme, Baumstämme und 6-7 m lange Bäume zu sehen. Die Baumstämme sind zerstückelt und ragen nicht in der Höhe wie ein gewöhnlicher Wald. Der Anblick ist aber einzigartig“, erzählt Najden.


Die fortgeschrittenen Taucher können während ihrer Abenteuer unter Wasser Geisterschiffe beobachten. „Das Gefühl ist, dass man unmittelbar der Geschichte gegenübersteht“, sagt der erfahrene Taucher. 40 Meter unter der Meeresoberfläche liegt der ehemalige Frachtdampfer "Rodina", der 1941 gleichzeitig auf zwei Minen gestoßen und versunken ist. Eine weitere Unterwasserattraktion ist der amerikanische Frachtdampfer Mopang. 1921 wurde er von einer alten Mine gesprengt und ist in der Nähe der Insel Heiliger Iwan bei Sosopol versunken. Am 1. Juli wurde dem 100. Jahrestag des Untergangs der Mopang gedacht. Aus diesem Anlass wurde der Frachter zur archäologischen Stätte erklärt.

Die versunkenen Seeschiffe verwandeln sich zur Freude von Naturliebhabern, Entdeckern und Tauchern in künstliche Riffe, die von einer unglaublichen Vielfalt von Organismen bewohnt werden.

Die Anfänger im Tauchen, obwohl sie in eine Tiefe von nicht mehr als 5 Metern absteigen, werden von der unerwarteten Vielfalt an Meeresbewohnern überrascht. „Dutzende Lebewesen wie Krabben, verschiedene Fischarten, Garnelen, viele Arten von Muscheln – all das können sie in den Tiefen der felsigen Gegend nahe der Küste sehen“, sagt Najden Nedew.

"Wir füttern die Fische mit kleinen Schnecken und Muscheln, sie sind an uns gewöhnt“, erzählt Najden Nedew. „Sobald der tiefste Punkt für die Anfänger erreicht ist, kommen blitzschnell Fischschwärme angeschwommen und wollen gefüttert werden. Das ist für einen Menschen, der zum ersten Mal taucht ein faszinierendes Erlebnis, zu sehen, dass sich die Meeresbewohner wie Haustiere benehmen und um die Hand der Taucher kreisen.“

Najden Nedew hat einen Unterwasserbriefkasten installiert, nach dem Beispiel von 10 anderen solcher Briefkästen in der ganzen Welt. Darin können Taucher ihren Brief mit Stempel in einem Vakuumbeutel hinterlassen. Najden gibt sie dann im Postamt von Sosopol auf und so kann die „Unterwasserbotschaft“  eine von Ihnen geliebte Person selbst am entferntesten Punkt des Planeten erreichen.

Fotos: Subdiving und Najden Nedew

Übersetzung: Georgetta Janewa



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