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Orthodoxe Kirche ehrt am 29. Juli die heiligen Apostel Petrus und Paulus

Die Heiligen Petrus und Paulus in den Augen der Bulgaren

Foto: pravoslavie.bg

Der Tag der heiligen Apostel Petrus und Paulus, im Volksmund als „Peterstag“ bezeichnet, ist ein beliebter Feiertag der Bulgaren. In unserer Volkstradition symbolisiert er das Aufblühen von Natur und Leben zu Beginn des eigentlichen Sommers, der normalerweise mit der Sommersonnenwende beginnt. Der Peterstag fällt mit der Erntezeit zusammen und ist daher ein Feiertag, an dem gearbeitet werden darf.

Mit dem Tag des Apostels Petrus beginnt der wahre SommerIn der bulgarischen Folklore sind die Apostel Peter und Paul Brüder. Der heilige Petrus wird als strenger, aber äußerst gerechter alter Mann angesehen, dem die Schlüssel zu den Toren des Paradieses gegeben wurden und der nur rechtschaffene Seelen hineinlässt. Einer Legende nach sei er so streng, dass er nicht einmal seiner Mutter erlaubte, das Paradies zu betreten, weil sie seiner Meinung nach eine böse und törichte Frau gewesen sei.

Die Bulgaren sehen im heiligen Paulus eher einen verständigen Heiligen, der zwar ebenso gerecht, aber entgegenkommender sei. An den Toren des Paradieses wollte er nur, dass ihm Brot gereicht werde, im Gegensatz zu seinem Bruder Petrus, der Ehre und Respekt abverlange. Obwohl die orthodoxe Kirche beide Apostel an einem Tag – dem 29. Juni ehrt, feiern die Bulgaren in einigen Teilen des Landes (in der Dobrudscha, in Ostbulgarien und der Rhodopen-Region) den heiligen Paulus ganz speziell am 30. Juni.

Der Peterstag wird von vielen Bräuchen begleitet, die meist mit Volksfesten verbunden sind. An diesem Tag werden die ersten reifen Äpfel – die sogenannten Petersäpfel, zur Segnung in die Kirche gebracht.

Im Dorf Gega, nahe unserer Grenze zu Nordmazedonien, findet der Feiertag auf ungewöhnliche Weise statt. Näheres dazu erfahren Sie aus dem Beitrag „Das Dorf Gega und das märchenhafte „Kloster mit den Teufeln“ im Ograschden-Gebirge“, den Sie hier nachlesen können.

Zusammengestellt: Weneta Nikolowa

Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

Fotos: pravoslavie.bg, Archiv




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