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Blickpunkt Balkan

Serbien ist regionale Militärmacht

Laut dem Global Firepower Index 2022 verfügt Serbien über die größte militärische Stärke auf dem Westbalkan. Insgesamt 50 Kriterien zufolge liegt die serbische Armee an weltweit 61. Stelle und verfügt über wachsende Möglichkeiten. Es folgen Kroatien auf Platz 62, Albanien auf Platz 115, Montenegro auf Platz 132 und Nordmazedonien auf Platz 135.
„Die Tatsache, dass Serbien die größte Militärmacht in der Region ist, ist ein Beweis dafür, dass das Geld der Steuerzahler unnütz verschwendet wird, während sie schlechte Krankenhäuser und Schulen, niedrige Löhne und Renten haben und als Ganzes schlecht leben. Ich würde es vorziehen, wenn Serbien das wirtschaftlich stärkste Land in der Region wäre“, sagte Bojan Kostreš, Generalsekretär der Liga der Sozialdemokraten der Vojvodina, in einem Interview für die  Tageszeitung „Danas“. Wir sind von Mitgliedern der NATO umgeben, von der wir bereits einen Krieg verloren haben, erinnerte der Politiker.

Rumänischer Gesundheitsminister wegen Jodtabletten in der Kritik

Der rumänische Gesundheitsminister Alexandru Rafila hat Panik ausgelöst, nachdem er die Menschen unter 40 Jahren aufgerufen hat, „schnellst möglich“ zum Hausarzt oder zur Apotheke zu gehen, um sich Kaliumjodidtabletten zu besorgen. Der Sprecher der mitregierenden Nationalliberalen Partei Ionuț Stroe kritisierte den sozialistischen Minister dafür, dass er die Nachricht in einer fraglichen Weise verkündet habe, so die Zeitung „Adevarul“. Stroe forderte die Behörden auf, zu erklären, in welchen Situationen die Pillen verabreicht werden sollten und wer sie einnehmen kann. Sie sind nur für Personen unter 40 Jahren und nur nach einer Strahlenbelastung durch einen Atomunfall vorgesehen, stellte das Gesundheitsministerium klar, wie AGERPRES berichtete. Es wurde betont, dass die vorbeugende Einnahme der Tabletten kontraindiziert ist. Die Tabletten sind in mehr als 2.500 Apotheken erhältlich, deren Liste auf der Website des Ministeriums veröffentlicht ist.

Rekordinvestition von 2 Milliarden Dollar für die Renovierung des Hafens Durrës

Nach dreijährigen Verhandlungen haben die „Eagle Hills Real Estate Development Company“ aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und die „Albanian Seaports Development Company“ ein Memorandum über eine Investition von 2 Milliarden Dollar unterzeichnet, berichtet die Nachrichtenagentur ATA. Das Geld soll in die Modernisierung des Hafens von Durrësfließen. Die albanische Vizepremierin und Ministerin für Infrastruktur und Energie Belinda Balluku betonte, dass es sich um die bisher größte Investition nicht nur in Albanien, sondern in der Region handelt.
Der Fischereihafen wird in ein Vergnügungsviertel umgewandelt, wo Restaurants und Freizeiteinrichtungen gebaut werden sollen. Auf dem Gelände des alten Handelshafens soll ein Elite-Jachthafen entstehen, aber auch ein neues modernes Handelsterminal mit einem Logistikhub.

Namen bulgarischer Klubs sorgen in Nordmazedonien für Unmut

Bulgarische Klubs schießen in Nordmazedonien wie Pilze aus dem Boden. Nun gibt es auch in Bogdanci einen Klub namens „Zar Ferdinand“, berichten nordmazedonische Medien unter Berufung auf den Bulgaren Viktor Stojanow. Die jüdische Gemeinde des Landes äußerte ihre Unzufriedenheit darüber, dass die Behörden vor einem Jahr in Ohrid einen bulgarischen Verein namens „Zar Boris III“ registriert haben. Die nordmazedonischen Juden halten Zar Boris III. für einen „Faschisten“ und „Handlanger Hitlers“ und geben ihm die Schuld für die Deportation von Juden aus Thrakien und Mazedonien nach Treblinka während des Zweiten Weltkriegs. Auf Facebook betonte Tome Blascheski im Namen des bulgarischen Verbands in Ohrid, dass sie keine Neonazis sind, keine Verbindungen zu antisemitischen Bewegungen haben und bedauern, was den nordmazedonischen Juden während des Krieges widerfahren ist. Er erinnerte aber daran, dass nirgendwo vermerkt sei, dass Zar Boris III. für seine Herrschaft vor Gericht gestellt und verurteilt worden wäre.

Athen gewinnt seine finanzielle Souveränität zurück

Griechenland wird am 20. August aus dem sogenannten verstärkten Überwachungsrahmen der Europäischen Union aussteigen, kündigte der griechische Finanzminister Christos Staikouras an. Die Aussetzung der internationalen Aufsicht über die griechischen Finanzen wird Athen eine größere wirtschaftspolitische Freiheit geben. Griechenland blieb auch nach 2018 unter Beobachtung, als es dem Land gelang, aus 3 internationalen Rettungsprogrammen für über 260 Milliarden Euro auszusteigen. Das Geld wurde von der EU und dem Internationalen Währungsfonds gewährt, um die Zahlungsunfähigkeit und die Schuldenkrise des Landes zwischen 2010 und 2015 zu bewältigen. „Nach 12 Jahren geht ein schwieriges Kapitel für unser Land zu Ende. Griechenland kehrt zur europäischen Normalität zurück und wird nicht länger eine Ausnahme in der Eurozone sein“, sagte Staikouras. Dass Athen die meisten der versprochenen Reformen umgesetzt hat und am 20. August die Überwachung verlässt, wurde in einem Schreiben der Europäischen Kommission bestätigt.

Zusammengestellt von: Iwo Iwanow

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: EPA/BGNES, Pixabay, Archiv


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