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Maja Ananiewa und ihre Kunstschule Kolorit

Seit 30 Jahren leitet sie die Art-Schule Kolorit in Plewen und verbreitet mit ihren Schützlingen die bulgarische Folklore in aller Welt

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Foto: Privatarchiv

Seit dreißig Jahren gibt eine Bulgarien ihre Liebe zu den bulgarischen Traditionen und Bräuchen durch die Kunst der Farben an Kinder weiter. Ihre Arbeit, in den Kinderseelen ein Lichtlein anzuzünden, wird durch Hunderte von internationalen Auszeichnungen, Anerkennung und Bewunderung für unser Land belohnt.

Als Bulgarien 1990 seinen demokratischen Weg einschlug, entdeckte Maja Ananiewa ihre persönliche und künstlerische Freiheit in der Idee, eine Zeichenschule für Kinder von 4 bis 19 Jahren zu gründen, die sie „Kolorit“ nannte. So begann die Geschichte in ihrer Heimatstadt Plewen an der Schwelle zum neuen Jahrtausend.

Maja Ananiewa bringt ihren Schülern nicht nur künstlerische Fähigkeiten und Kenntnisse über Farbpaletten und die Feinheiten der Pinsel bei, sondern erzählt ihnen auch Wissenswertes über die bulgarischen Stickereien, die Trachten aus verschiedenen Teilen des Landes und die Symbolik einer jeden gestickten Blume und Fadens.

„Die bulgarische Folklore in all ihrer Vielfalt, Schönheit und Faszination ist das Markenzeichen der Kunstschule Kolorit“, sagt Maja Ananiewa in einem Interview für Radio Bulgarien. „Die Kinder lieben es, zu diesem Thema zu malen. Für viele der Wettbewerbe, an denen wir teilnehmen, entstehen Bilder, die sich auf die nationale Identität beziehen. Auf diese Weise entdecken wir gemeinsam den bulgarischen Code wieder, der in den wunderschönen und prächtigen Volkstrachten verwoben ist.“

Emanuela Kunowa, „Bulgarisches Mädchen“Die internationalen Erfolge der talentierten Schützlinge von Maja lassen nicht lange auf sich warten. Inzwischen sind es Hunderte auf fünf Kontinente. Die jüngste große Anerkennung kam aus Italien, wo die elfjährige Emanuela Kunowa beim 6. Internationalen Zeichenwettbewerb „Mein bulgarisches besticktes Hemd 2022“ den ersten Preis gewonnen hat.

„Emanuela ist eines der erfolgreichen Kinder der Zeichenschule. Im Februar hat sie beim Internationalen Wettbewerb in Israel „Die bulgarische Seele im Heiligen Land“ die Goldmedaille gewonnen“, erzählt Maja stolz und fügt hinzu, dass Kinder sehr neugierig sind und die ihnen angeborene Liebe zur Volkskunst sich in ihren Bildern sehr deutlich widerspiegelt.

„Beeindruckt sind sie auch von dem bulgarischen traditionellen Keramikgeschirr und den Werken der alten Holzschnitzer. Ich helfe ihnen einfach dabei, ihr Interesse für den Reichtum Bulgariens zu wecken, sodass sie stolz darauf sein können“, sagt die Künstlerin und erzählt, dass bulgarische Volkstrachten in Hongkong, Indien und auf dem Rasen vor dem Weißen Haus in Washington gefeiert werden und seit zwanzig Jahren auch in Portugal, Mazedonien, Italien und einigen anderen europäischen Ländern präsentiert werden.

„Uberall, wo wir zu Gast sind, sorgen wir für Aufregung und helle Begeisterung. Die Kinder erzählen von der bulgarischen Authentizität und Farbenpracht, die wirklich beeindruckt“, erzählt Maja Ananiewa.

Im November 2021 durfte der sechsjährige Alexander Jankow, angezogen in einer Volkstracht mit einem Kalpak auf dem Kopf, das Band für die Ausstellung des Internationalen Kinderzeichenwettbewerbs der Kinderärzteorganisation durchschneiden und erhielt den großen Preis „Goldenes Herz“.

Für Maja Ananiewa ist es wichtig, dass ihre Schüler ihre Heimat im Herzen tragen, unabhängig davon, wo sie auf der Welt leben. Derzeit unterrichtet sie bulgarische Kinder, die sich mit ihren Familien in London, Madrid, Rom niedergelassen haben. Sie sagt, dass die Pandemie ihr eine unglaubliche Chance für den Online-Unterricht der Kinder im Ausland eröffnet hat. „Diese Kinder sprechen perfekt Bulgarisch, interessieren sich für die Traditionen und Kultur. Ihre Eltern kleiden sie an Feiertagen in traditionelle bulgarische Trachten. Sie tragen Bulgarien in sich, das ist stärker als die geografische Lage, in der sie sich befinden", ist Maja kategorisch. Inzwischen bereitet sie schon die nächste Reise der kleinen Art-Botschafter vor.

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: Privatarchiv


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