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Bulgarische Wissenschaftler bestätigen: Pflanzen können miteinander und mit uns „sprechen“

Foto: Ani Petrowa

Pflanzen sind nicht nur dekorative Elemente von Haus und Garten. Sie sind nicht nur lebendige, sondern auch vernunftbegabte Schöpfungen der Natur. Abgesehen davon, dass sie schön und bezaubernd für Auge und Seele sind, können sie ... "sprechen" und sogar mit den Menschen kommunizieren, wenn auch auf ihre eigene Art und Weise. Das tun sie durch Frequenzen, die höher sind als das menschliche Ohr wahrnehmen kann. Das beweist eine wissenschaftliche Studie der jungen Agronomin Christiana Oprewa, die in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftsuniversität in Plowdiw durchgeführt wurde. Die Ergebnisse bestätigen voll und ganz die Theorie der "intelligenten Pflanzen" von Wissenschaftlern aus anderen Ländern.

Bulgarische Forscher haben es geschafft, Ultraschallsignale aufzuzeichnen, durch die Pflanzen kommunizieren. „Wir Menschen hören von 1 Hz bis 20.000 Hz, die Pflanzen aber kommunizieren mit Frequenzen über 20.000 Hz hinaus“, verrät Christiana Oprewa in einem Interview für BNR-Warna.

Die wissenschaftliche Untersuchung dauerte etwa neun Monate und konzentrierte sich auf das Verhalten von vier Pflanzenarten - Geranie und Epistia als Vertreter der Zierpflanzen und Wein und Apfel von den Agrarpflanzen. Einige Pflanzen können „beleidigt“ sein und mit uns nicht kommunizieren wollen wie beispielsweise die Geranie.

Epistia

„Reibt man die Blätter, verströmen sie ein spezifisches Aroma. Durch ihren Geruch und ihren Wachstum zeigen sie, dass sie leben. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass die Ultraschallsignale, die die Geranie sendet, in einer sehr breiten Bandbreite zwischen 20.000 bis 110.000 Hz liegen. Wenn wir die Pflanze nicht gießen und sie nicht pflegen, sendet sie überhaupt keine Signale und „spricht“ nicht mit uns.

Die Epistia ändert bei Berührung ihre Farbe und hat auch ein breites Spektrum an Tonsignalen. Sie reagiert wie die Geranie, wenn wir uns nicht um sie kümmern", erzählt Christiana Oprewa.

Ein interessanter Moment bei der Erforschung von Agrarpflanzen war, als ein abgerissener Ast einer Weinrebe, der mehrere Tage im Wasser stand, ebenfalls mit Ultraschallsignalen Lebenszeichen von sich gab, durch die er seine Schmerzen signalisierte. Ein weiteres Beispiel waren Tomaten. Wenn sie von Schädlingen befallen sind, können sie es uns „mitteilen“, damit wir die Schädlinge bekämpfen, behauptet Christiana und fügt hinzu, dass es Agronomen und Menschen, die sich um Pflanzen kümmern, viel bringen würde, wenn eine Möglichkeit gefunden wird, die Pflanzen „hören“ zu können.

„Wenn wir Pflanzen nicht richtig pflegen, nicht lieben und nicht mit ihnen sprechen, reagieren sie. Die Menschen müssen begreifen, dass sie mit den Pflanzen sprechen und ihnen sogar vorsingen müssen. Genau wie wir unsere Lebenslust verlieren, wenn uns das Umfeld nicht gefällt, ergeht es auch den Pflanzen. Wir müssen den richtigen Weg zu ihnen finden, denn sie sind die Organismen, die uns helfen zu leben, sie geben uns die Luft, die wir atmen", sagt Christiana Oprewa.

Die nächste Stufe der wissenschaftlichen Forschung des bulgarischen Wissenschaftlerteams wird sich auf das Verhalten von Unkräutern konzentrieren und wie man sie davon abhält, sich auf kultiviertem Ackerland niederzulassen, so dass sie nicht gezupft und bekämpft werden müssen. In der Zwischenzeit soll es die junge Wissenschaftlerin geschafft haben, die Stimmung von Gartensalat im eigenen Treibhaus zu verbessern, indem sie den Pflanzen bulgarische Volkslieder vorsingt. Christiana behauptet, dass sie das mögen, gut gedeihen und dadurch auch Schädlinge ferngehalten werden.

Redaktion: Weneta Nikolowa nach einem Interview von Iwan Barbow, BNR-Warna

Übersetzung: Georgetta Janewa

Fotos: BNR, zeleno.bg, Pixabay


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