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Blickpunkt Balkan

Bahnhofsvorsteher von Larissa wegen schwerem Zugunglück zur Verantwortung gezogen


Der Leiter des Bahnhofs in Larissa hat zugegeben, dass menschliches Versagen zum tragischen Zugunglück in Nordgriechenland geführt hat. Grund sei das seit Jahren nicht funktionierende elektronische Leitsystem, schreibt die Seite greekreporter.com. Der Personenzug „Intercity 62“ mit 350 Fahrgästen war von Athen nach Thessaloniki mit einem auf demselben Gleis entgegenkommenden Güterzug frontal zusammengestoßen. Der Präsident der Gewerkschaft der Lokführer, Kostas Genidounias, bestätigte, dass die elektronischen Systeme, die die Lokomotivführer vor drohenden Gefahren warnen, seit Jahren nicht mehr funktionieren würden. „Nichts funktioniert, alles wird manuell gemacht“, fügte er in einem Interview für das nationale Fernsehen ERT hinzu. Laut einem anderen Eisenbahner, Giannis Ditsas, fuhren beiden Züge 10 bis 12 Minuten lang auf derselben Strecke, ohne dass ein elektronisches Signal die Fahrer vor der Kollision gewarnt hätte.

Künstliche Intelligenz soll Regierung im Namen der Rumänen beraten


Die rumänische Regierung hat bereits einen Roboter namens Ion. Er wird Ministerpräsident Nicolae Ciucă als Berater mit künstliche Intelligenz zur Seite stehen. „Der Roboter wurde vollständig von unseren Forschern und Lehrkräften entwickelt, die den Stimmen der rumänischen Bürger Gehör verschaffen wollen. Ion wird uns in Echtzeit über ihre Probleme und Wünsche informieren. Er wird auch Lösungen vorschlagen, damit wir sie besser unterstützen können“, kündigte Ciucă an. Der Roboter ist mit künstlicher Intelligenz ausgestatte, um schnell und automatisch die Standpunkte, Meinungen und Beschwerden der Rumänen unter Verwendung öffentlicher Informationen zu erfassen. Über die Plattform ion.gov.ro, durch Tags, Nachrichten, Teilen oder Posten können rumänische Bürger direkt mit Ion kommunizieren, der eine Verbindung zu den Institutionen schnell und zuverlässig herstellen kann.

Türkische Behörden sanktionieren TikTok


Die türkische Datenschutzbehörde hat das soziale Netzwerk TikTok mit einer Geldstrafe von 1,75 Millionen Türkische Lira (ca. 85.341 Euro) belegt, weil es persönliche Informationen über Kinder weitergegeben und illegal Daten gesammelt hat, berichtet die Agentur Anatolien. Grund für die Entscheidung sind die rechtswidrige Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten der Nutzer im sozialen Netzwerk sowie zahlreiche Softwarefehler. Eine Untersuchung hat ergeben, dass nach einer Aktualisierung der Datenschutzrichtlinie des sozialen Netzwerks im Januar 2021 die standardmäßige Datenschutzeinstellung für Konten von Benutzern zwischen 13 und 15 Jahren auf „privat“ geändert wurde. Gleichzeitig war für die vom sozialen Netzwerk verwendeten Cookies keine Zustimmung der Nutzer erforderlich, was ebenfalls den türkischen Bestimmungen widerspricht.

Brotpreise in Nordmazedonien eingefroren


Ab dem 1. März dürfen 450 Gramm Weiß- und Halbweißbrot in Nordmazedonien nicht mehr als 33 Denare (50 Eurocent) kosten. Die Verordnung führte zu einer teilweisen Verknappung der Massenbrotsorte, während die Gruppe der Mühlenindustrie den neuen Preis boykottierte, berichtet die bulgarische Nachrichtenagentur BTA. Die Opposition von VMRO-DPMNE warf der Regierung vor, das Land in die Zeit der Lebensmittelmarken zurückversetzt zu haben. Die regierende „Sozialdemokratische Liga Mazedoniens“ (SDSM) erklärte, die Opposition stehe „auf der Seite der Profitjäger, die die Maßnahmen zur Unterstützung der Bürger missbrauchen. Mit Hilfe des Staates für einen bedeutend niedrigeren Strompreis und angesichts der aktuellen Preise für Mehl, Brennstoffe und Gas sollten 450 Gramm Brot nicht mehr als 33 Denar kosten. Davon machen 6 Denar den Gewinn aus, der den Bäckern bleibt“, hieß es aus der SDSM.

EU veröffentlicht ihre Pläne über Kosovo und Serbien


Die Staats- und Regierungschefs Serbiens und des Kosovo haben am 27. Februar in Brüssel Gespräche geführt. Aleksandar Vučić und Albin Kurti mussten jedoch zugeben, dass kein Durchbruch erzielt worden sei. Sie betonten, sie würden trotz des starken Drucks aus Europa und den USA, eine Einigung zu erzielen, keine Zugeständnisse machen, berichtete AFP. Nach dem Treffen kündigte der EU-Kommissar für auswärtige Angelegenheiten, Josep Borrell, offiziell den Plan der EU für den Kosovo an. Es sieht die Entfaltung „gutnachbarlicher Beziehungen“ gemäß der UN-Charta auf der „Grundlage der Gleichberechtigung“ und die Anerkennung „nationaler Symbole, einschließlich Pässe, Diplome, Kennzeichen und Zollstempel“ vor, ohne dass dabei „die Fortschritte des anderen Landes in Richtung EU blockiert werden“. Die Länder sollen ständige Missionen austauschen und sich verpflichten, den Umsetzungsplan des Abkommens einzuhalten. Die Verhandlungen werden Mitte März fortgesetzt.

Zusammengestellt: Iwo Iwanow
Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow
Fotos: EPA/BGNES, gov.ro, Pixabay


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