Radio Bulgarien https://bnr.bg/de BNR Radio Bulgarien Sun, 15 Dec 2024 15:28:46 +0200 de-de https://bnr.bg/img/logos/bnr.png Radio Bulgarien https://bnr.bg/de/culture/list Naturkundemuseum in Plowdiw veranstaltet „Eisfestival“ https://bnr.bg/de/post/102088580/naturkundemuseum-in-plowdiw-veranstaltet-eisfestival 102088580

Das Regionalmuseum für Naturgeschichte in Plowdiw ist Gastgeber des dreitägigen „Eisfestivals“, das bis zum 15. Dezember dauern wird. Das Festival ist dem Welt-Antarktis-Tag (1. Dezember) gewidmet und ist Teil einer Reihe von Initiativen, die während des ganzen Monats organisiert werden, um die Aufmerksamkeit auf antarktische Themen, bulgarische Forschung auf dem Eiskontinent und wenig bekannte Bewohner der polaren Fauna zu lenken, so das Museum.


Lesen Sie auch:

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: rnhm.org

]]>
Kultur Sat, 14 Dec 2024 11:05:33 +0200
Kino für alle Altersgruppen auf dem Festival „Goldener Rhython“ 2024 https://bnr.bg/de/post/102088577/kino-fur-alle-altersgruppen-auf-dem-festival-goldener-rhython-2024 102088577

Bis zum 19. Dezember findet in Plowdiw das jährliche Festival des bulgarischen Dokumentar- und Animationsfilms „GoldenerRhyton“ statt. Die diesjährige Auswahl ist vielversprechend: Über 50 Filme laufen im Wettbewerbsprogramm, während die außerwettbewerbliche Ausgabe „Offene Horizonte“ 18 weitere Titel präsentiert.

Adela Peewa

Im Rahmen des Festivals finden auch zwei Podiumsdiskussionen zum Thema Animations- und Dokumentarfilme statt.Es wird auch neue Ausgabe der einzigen bulgarischen Fachzeitschrift für Theater-, Bild- und Filmkunst „Probleme der Kunst“ vorgestellt.

Und der Verband „Filmautor“ wird zwei Preise für junge Autoren bis 35 Jahre verleihen - einen für Dokumentarfilme und einen für Animationsfilme, zusätzlich zu den traditionellen Preisen. Für das jüngste Publikum ist die Initiative „Kino für Schüler“ vorgesehen, mit speziellen Vorführungen für Schüler und Lehrer, begleitet von thematischen Diskussionen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

]]>
Kultur Sat, 14 Dec 2024 10:10:52 +0200
Sonja Jontschewa: Kultur ist nicht nur unsere Zukunft, sondern der Schlüssel zu einer besseren Gesellschaft Die Opernprima erhielt die Auszeichnung des BNR „Musiker des Jahres 2023“ https://bnr.bg/de/post/102083567/sonja-jontschewa-kultur-ist-nicht-nur-unsere-zukunft-sondern-der-schlussel-zu-einer-besseren-gesellschaft 102083567

„Entweder man wird als Künstler geboren, oder man wird gar keiner“. Die Wahrheit dieser Worte der am 2. Dezember in New York geborenen Weltoperndiva Maria Callas hallt noch heute nach.

Genau 101 Jahre nach der Geburt von Callas ist eine Bulgarin, ein wahrer Weltstar, nach Hause gekommen, um eine weitere Auszeichnung persönlich entgegenzunehmen - die Auszeichnung „Musikerin des Jahres 2023“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks.

Die Rede ist von der bulgarischen Opernprima Sonja Jontschewa. Am 2. Dezember nahm sie als Gewinnerin des klassischen Musikprogramms „Allegro Vivace“ des BNR-Inlandsprogramms „Horizont“ persönlich vom BNR-Generaldirektor Milen Mitew die wunderschöne Statuette entgegen, die von Christo Iliew kreiert wurde.

„Die Radiostudios haben mir immer viel bedeutet. Als Kind habe ich viel Radio gehört und der Bulgarische Nationale Rundfunk hat immer mein Leben begleitet. Durch Ihre Sendungen habe ich die großen Interpreten kennengelernt und wurde inspiriert“, sagte Sonja Jontschewa während der Zeremonie.

BNR-Generaldirektor Milen Mitew überreicht Sonja Jontschewa die Auszeichnung

Ihre Ernennung zur „Musikerin des Jahres 2023“ in der 33. Ausgabe der Wahl wurde bei einer offiziellen Zeremonie am 31. Mai 2024 im Studio Eins des Bulgarischen Nationalen Rundfunks bekannt gegeben.

Die Veranstaltung fand damals unter der Schirmherrschaft des Kulturministeriums statt. Leider konnte die Opernprima nicht persönlich zur Zeremonie nach Sofia kommen. Sie bedankte sich für die Anerkennung in einer speziellen Videoansprache.

„Diese Auszeichnung fasst alles für mich zusammen - „Musiker des Jahres“ in meinem Heimatland Bulgarien zu sein. Dort, wo mein Herz schon immer war! Für mich ist jede solche Auszeichnung ein Ansporn, weiterzumachen - nicht nur wegen meiner Karriere, sondern auch zur Unterstützung künftiger Generationen“, so die Starsopranistin.

Sonja Jontschewa ist der festen Überzeugung, dass Kultur nicht nur unsere Zukunft ist, sondern auch der Schlüssel zu einer besseren Gesellschaft:

„Es ist für mich mehr als wichtig, dass der Preis aus meinem Land kommt. Ich bin Botschafterin der bulgarischen Kultur in der ganzen Welt, daher bedeutet es mir sehr viel, wenn ich eine Bestätigung von wichtigen Institutionen in Bulgarien erhalte, wie in diesem Fall vom Bulgarischen Nationalen Rundfunk.“


Und die „Musikerin des Jahres 2023“ kam, um ihre Auszeichnung mit der „Tochter des Jahres“ entgegenzunehmen, wie sie ihre kleine Tochter Sophia nannte. Und zur Überraschung einiger unterhielten sie sich auf Bulgarisch.

„Oh ja, meine Kinder sprechen perfekt Bulgarisch. Mein Sohn Mateo hat sogar angefangen, auf Bulgarisch zu schreiben und zu lesen. Ich verbinde sie ständig mit der bulgarischen Kultur. Sie sind in ihrer Seele Bulgaren, sie kommen nach Hause nach Bulgarien, sie fühlen sich hier wohl. Sie fühlen sich verstanden“, betonte Sonja Jontschewa. Sie bedankte sich bei ihrem Ehemann, dem Dirigenten Domingo Hindoyan, und bei ihrer Mutter für die enorme Unterstützung, die sie ihr geben, damit die Geschichte weitergeht. Und sie geht weiter mit einem Konzert in Sofia am 3. Dezember, bei dem die Opernprima zusammen mit dem schottischen Pianisten Malcolm Martineau in der Konzerthalle „Bulgaria“ das Konzert „To a Star“ geben wird. Auf dem Programm stehen Kompositionen von Verdi und Puccini, zwei ihrer Lieblingskomponisten. Sonja Jontschewas Worten zufolge ist dies ein Konzert, das eine Brücke von der Jugend zum Alter in deren Schaffen schlägt.

Tatjana Iwanowa, Sonja Jontschewa, Milen Mitew und Irena Gadelewa

Es wurde auch klar, dass der Sommer 2025 für Musikliebhaber wirklich magisch sein wird. Exklusiv für Radio Bulgarien sagte Sonja Jontschewa:

„Ich bin sehr glücklich, denn nächstes Jahr stehen uns hier in Sofia drei Galaabende (27.-29. August) auf dem Platz vor der Alexander-Newski-Kathedrale bevor. Für mich ist dies das Herz Sofias. Drei Tage lang mit einem Publikum von mehr als 8.000 Menschen jeden Abend der klassischen Musik frönen zu können, ist für mich sehr wichtig. Wir haben Musiker von Weltruf eingeladen, die unsere Einladung angenommen haben - Plácido Domingo, José Carreras, den italienischen Tenor Vittorio Grigolo. Wir werden einen großen Wiener Ball unter dem Sternenhimmel Sofias veranstalten“, versprach  Sonja Jontschewa.


Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Rossi Petkowa, Ani Petrowa, BNR

]]>
Kultur Tue, 03 Dec 2024 12:46:21 +0200
Prof. Bettany Hughes: Bulgarien ist ein ganz besonderer Ort Dies ist eine Nation, die nicht nur auf dem Kreuzweg zwischen Ost und West liegt, sondern auch Erschafferin der Kultur von Ost und West ist, so die britische Historikerin gegenüber BNR https://bnr.bg/de/post/102082076/prof-bettany-hughes-bulgarien-ist-ein-ganz-besonderer-ort 102082076 Prof. Bettany Hughes

In der bulgarischen Botschaft in London präsentierte Prof. Bettany Hughes Auszüge aus ihrer neuen BBC-Serie - „Wonders of Bulgaria“ - „Die Schätze Bulgariens“.
Prof. Bettany Hughes ist Autorin von zwei Folgen der Dokumentarserie „Die Schätze Bulgariens“, die in 120 Ländern der Welt ausgestrahlt wird.

Hughes ist Historikerin, Schriftstellerin und Autorin von Dokumentarserien. Sie ist Mitbegründerin von SandStone Global, einer Fernseh-, Film- und Audioproduktionsfirma, deren Filme zur Hauptsendezeit auf BBC, National Geographic, Viasat History, Discovery, Amazon und Netflix ausgestrahlt werden. Ihre größte Gabe ist jedoch ihre Fähigkeit, sehr fesselnde Geschichten zu erzählen.

In der bulgarischen Botschaft in London erzählte sie dem interessierten Publikum von den Filmserien und von ihrer Verbindung zu Bulgarien, die mit eindrucksvollen Filmausschnitten illustriert wurde.

In der ersten der 2023 entstandenen Folgen ging es um das thrakische Grab bei Kasanlak, um das kommunistische Denkmal auf dem Busludscha-Gipfel, die Basilika in Plowdiw, Heraclea Syntyca, das Rila-Kloster, die Rila-Seen, das Archäologische Museum in Warna, wo das älteste bearbeitete Gold der Welt ausgestellt ist, den Warna-See, die Feuertanz-Rituale im Dorf Kosti und die einzigartigen Hochzeitstraditionen der Bewohner des Dorfes Ribnowo.

Bettany Hughes bei Dreharbeiten in Sosopol

In der zweiten Folge, die man im April dieses Jahres zu drehen begann, wurden Plowdiw, Weliko Tarnowo, Belogradtschik, Sosopol und die Magura-Höhle gefilmt.

Bettany Hughes hat jedoch nicht vor, es dabei zu belassen.

„Ich werde nach Bulgarien zurückkehren, um zwei wunderschöne Filme über Sofia und Plowdiw zu drehen. Ich werde in diesen aufregenden, modernen, zeitgenössischen Städten leben und in der Zeit zurückreisen, um das Erbe zu entdecken, das sie hinterlassen haben, ihre Wurzeln, durch moderne Technologie und Zugang zur Archäologie und zum Kulturerbe. Das ist mein Plan, und wir werden versuchen, ihn im Jahr 2025 umzusetzen“, erklärte sie in einem int3 für den Bulgarischen Nationalen Rundfunk.

„Es handelt sich um ein neues Projekt mit dem Titel 'The Greatest Cities on Earth'. Und wie kann man da Bulgarien nicht mit einbeziehen! Die Bedeutung von Sofia und Plowdiw als kulturelle Zentren durch all die Zeiten in verschiedenen Zivilisationen ist enorm. Wir drücken die Daumen, denn ich glaube, wir haben heute Abend den Deal ausgemacht. Wir wollen zurückkommen und sind entschlossen, diese beiden Filme nächstes Jahr in Bulgarien zu drehen“, sagte der Bettany Hughes und verriet, wie ein solches Projekt finanziert wird:

Bettany Hughes bei der Präsentation der Dokumentarreihe „Die Schätze Bulgariens“ in der bulgarischen Botschaft in London

„Die Finanzierung ist ein ziemlich kompliziertes Puzzle. Wir bekommen etwas Unterstützung von den Sendern und Medien, für die die Sendung gedreht wird, von internationalen Verleihern, von lokalen Behörden. Ich bin eine sehr schlechte Geschäftsfrau und arbeite oft umsonst oder mit Zahlungsaufschub. Wenn aber etwas Gutes entstehen soll, ist das Wichtigste, dass dies auch passiert. Deshalb werden wir alles tun, was wir können, damit diese Filme gedreht werden.“

Auf die Frage, was sie in Bulgarien auszeichnen würde, antwortete die weltbekannte Forscherin:

„Das ist eine schwierige Frage, weil es so viele Dinge gibt. Ich liebe die Herzlichkeit, mit der man hier empfangen wird. Ich liebe den kosmopolitischen Charakter des Landes. Ich mag die Tatsache, dass man in Bulgarien thrakische, griechische, römische, byzantinische, osmanische und bulgarische Kultur sehen kann. Ich mag die Tatsache, dass dies ein Land und eine Nation ist, die nicht nur an der Kreuzung zwischen Ost und West liegt, sondern die Kultur von Ost und West geschaffen hat. Bulgarien ist ein ganz besonderer Ort. Ich fühle mich geehrt, dass ich mit bulgarischen Archäologen und Historikern zusammenarbeiten darf, und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um diese Geschichten der Welt zu erzählen. Es ist eine Freude, in Bulgarien zu arbeiten. Ich bin sehr aufgeregt, denn ich habe gerade erfahren, dass mein Buch über die Sieben Weltwunder ins Bulgarische übersetzt wurde.“

Lesen Sie auch:

Autor: Wesselin Paunow, BNR-Korrespondent in London

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BTA, Wesselin Paunow

]]>
Kultur Sun, 01 Dec 2024 08:40:36 +0200
Maria Kassimova–Moisset stellt in Berlin ihre Aufführung „Frei fallende Geschichten“ vor https://bnr.bg/de/post/102080964/maria-kassimovamoisset-stellt-in-berlin-ihre-auffuhrung-frei-fallende-geschichten-vor 102080964

Maria Kassimova–Moisset wird heute Abend um 20.00 Uhr in Berlin ihre originelle Aufführung „Frei fallende Geschichten“ präsentieren. Die Veranstaltung findet in bulgarischer Sprache im Bulgarischen Kulturinstitut, Leipziger Straße 114-115, 10117 Berlin, statt.

Aufführung „Frei fallende Geschichten“ Geschichten handeln von Menschen und Orten, von Liebe, Trennungen und neuen Begegnungen, von Wanderungen des Geistes und der Kraft des Lachens.

Die Mono-Performance basiert nicht auf einem auswendig gelernten Text. In ihr ist der Fall der Geschichten wirklich frei, weil er nie nach einem Skript geschieht, so die Autorin.

Deshalb ist jede neue Aufführung eine Aufführung für sich.


]]>
Kultur Thu, 28 Nov 2024 08:25:48 +0200
Plowdiw stellt von der Natur inspirierte Kinderzeichnungen und „Baum der Wünsche“ aus https://bnr.bg/de/post/102078649/plowdiw-stellt-von-der-natur-inspirierte-kinderzeichnungen-und-baum-der-wunsche-aus 102078649

Nach dem Erfolg des Festivals „Wir sind die Kinder des Flusses“ im September arbeitet eine Bürgerstiftung erneut mit dem Zentralen Bezirk von Plowdiwzusammen.

Der Anlass ist diesmal eine Sonderausstellung mit Kinderzeichnungen, die von der Natur inspiriert wurden. Die Einwohner und Gäste der Stadt können sich die Zeichnungen im Gebäude der örtlichen Verwaltung und im Regionalen Naturkundemuseum ansehen.

Teil der Ausstellung ist auch der sogenannte „Baum der Wünsche“, der komplett aus recycelten Materialien besteht und die Träume und Wünsche der Plowdiwer Bürger während des Festivals im September zusammenfasst. Jeder, der möchte, kann wieder seinen Vorschlag für die Schaffung einer nachhaltigeren Stadt hinterlassen. Die Wünsche werden schließlich zu einem Brief geformt und an die Stadtverwaltung geschickt.

Die Installation „Baum der Wünsche“ wurde von Mira Mochsen entworfen. Vom 1. bis 10. Dezember wird sie auch in der „Iwan- Wasow-Bibliothek“ in Plowdiw aufgestellt.


Übersetzung: Rossiza Radulowa

]]>
Kultur Sun, 24 Nov 2024 09:25:40 +0200
Abenteuerkino aus 39 Ländern bei Bansko Film Fest https://bnr.bg/de/post/102075675/abenteuerkino-aus-39-landern-bei-bansko-film-fest 102075675

Zum 23. Mal entführt das Team des Bansko Film Fest das Publikum mit 75 Filmen aus 39 Ländern in einige der extremsten Gegenden der Welt.

„Alles sind Premieren, für einige von ihnen werden die Vorführungen in Bansko Weltpremieren sein“, sagte die Festivalleiterin Natalie Petrowa gegenüber der BTA.

Neben der traditionellen Teilnahme von Filmen aus Italien, Polen, Österreich, Frankreich, Deutschland, den Vereinigten Staaten, Großbritannien und anderen Ländern werden in diesem Jahr erstmals auch Filme aus Tadschikistan und Südkorea gezeigt.

Das Internationale Festival derBerg- und Abenteuerfilme, das traditionell in unserem Bergferienort Bansko stattfindet, beginnt am 20. November.

Das bulgarische Publikum wird mit weltberühmten Abenteurern zusammentreffen, darunter der polnische Skibergsteiger Andrzej Bargiel, der mit seiner erfolgreichen Besteigung und Skiabfahrt aller Achttausender des Karakoram (Pakistan) in die Geschichte eingegangen ist.

Andrzej Bargiel, Beat Kammerlander, Alex Bellini und Peter Moser

Auch die österreichische Extremkletterlegende Beat Kammerlanderwird beim Festival zu Gast sein, ebenso wie Vertreter aus Italien - der Abenteurer Alex Bellini und der Bergsteiger und Bergführer Peter Moser.

Der zweifache Goldene-Pickel-Gewinner Andrej Štremfelj wird am 22. November über seine schwindelerregende Bergsteigerkarriere sprechen.

Der Höhepunkt des Festivals findet am 23. November mit der Präsentation von
Nikolaj Petkow und der Preisverleihung für die besten Filme statt.

Das Bansko Film Fest läuft noch bis zum 24. November, der Eintritt zu den Vorführungen und Präsentationen ist frei.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: banskofilmfest.com

]]>
Kultur Sun, 17 Nov 2024 09:25:54 +0200
Ausstellung zeitgenössischer bulgarischer Kunst „Scham und Schuld“ in Berlin https://bnr.bg/de/post/102074897/ausstellung-zeitgenossischer-bulgarischer-kunst-scham-und-schuld-in-berlin 102074897

Heute wird im Bulgarischen Kulturinstitut in Berlin die Gruppenausstellung zeitgenössischer Kunst „Scham und Schuld“ eröffnet. Zu sehen sind Werke der jungen Künstler Maria Nalbantowa, Martin Penew, Martina Watschewa, Newena Ekimowa und Radostin Sedewtshew.

„Scham und Schuld“ stellt die Sichtweise von fünf jungen Künstlern vor, von denen jeder eine ausgeprägte kritische Haltung an den Tag legt und beim Erschaffen eines Kunstwerks einen individuellen Ansatz verfolgt. Zum Projekt gehörten ein langer Prozess des Erforschens, die individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema und zahlreiche Treffen sowohl innerhalb des Teams als auch mit externen Beratern. Das Interesse am Thema Scham und Schuld erklärt sich aus der gegenwärtig herangereiften Zeit, in der die bulgarische Gesellschaft zwischen Stereotypen und Verhaltensmustern hin- und hergerissen ist. Hier spiegeln sich Geschichten und Traumata des Sozialismus und der Übergangszeit im Land wider, die nicht ausgesprochen, nicht aufgearbeitet wurden. Das Projekt konzentriert seine Untersuchung auf die Scham als moralisches Korrektiv und auf die Schuld aus dem Erbe früherer Generationen. Einerseits wird untersucht, wie persönliche Schamgefühle aus gesellschaftlich auferlegten Verhaltensnormen entstehen. Andererseits wird das emotionale Erbe betrachtet, das jede nachfolgende Generation mitbringt. In unserem Kontext ist dies mit vielen Problemen belastet, die sich im Laufe der Zeit durch den schwierigen Übergang angehäuft haben, durch die tiefe politische Krise und die Spaltung der Gesellschaft aufgrund der Einstellung zum Erbe des Sozialismus“, so die Annonce.

Kuratorin der Ausstellung, die bis zum 10. Dezember zu sehen sein wird, ist Galina Dimitrowa-Dimowa.

]]>
Kultur Thu, 14 Nov 2024 11:35:05 +0200
Graffiti in Blagoewgrad zur 20-jährigen NATO-Geschichte Bulgariens https://bnr.bg/de/post/102072429/graffiti-in-blagoewgrad-zur-20-jahrigen-nato-geschichte-bulgariens 102072429

Vor einigen Tagen wurde in der südwestbulgarischen Stadt Blagoewgrad in der Slawjanska-Straße 65 ein farbenfrohes Graffiti-Wandbild präsentiert, das im Zusammenhang mit dem 20. Jahrestag der NATO-Mitgliedschaft Bulgariens entstanden ist.

Das Street-Art-Werk wurde mit Unterstützung des bulgarischen Außenministeriums, der Stadtverwaltung von Blagoewgrad und der polnischen Botschaft in Bulgarien realisiert.Es ist das Werk der talentierten Künstler des Graffiti-Studios „The Graffs“.

Ihr Projekt gehörte zu den Gewinnern des Wettbewerbs „Bulgarien - schöner in der NATO“ des Außenministeriums.

Blagoewgrad ist wegen seines jugendlichen Geistes und seiner bewahrten Traditionen ein beliebter Ort für Graffiti-Kunst.

Die Organisatoren hoffen, mit den Graffiti-Bildern vor allem die Aufmerksamkeit junger Menschen zu wecken und sie auf wenig bekannte Themen in der Arbeit der NATO neugierig zu machen sowie das Wissen über die Mitgliedschaft Bulgariens in der internationalen Organisation zu vertiefen.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BTA
]]>
Kultur Sun, 10 Nov 2024 09:10:37 +0200
Hristo Zokew - einer der ersten Künstler mit akademischer Ausbildung vor der Befreiung Bulgariens Der Maler aus Gabrowo malte sakrale Porträts seiner Mitbürger, die auf den Erinnerungen nahestehender Menschen basieren https://bnr.bg/de/post/102067412/hristo-zokew-einer-der-ersten-kunstler-mit-akademischer-ausbildung-vor-der-befreiung-bulgariens 102067412 Konzil der Heiligen Apostel

1847 wurde in der Familie von Christo Iwanow Bankow - einem wachen Mann aus einer alten Familie und einem Meister von Pantoffeln - in einem der Stadtteile von Gabrowo der zweite Sohn - Christo - geboren. Als er erst 12 Jahre alt war, ging der zukünftige Künstler auf den Berg Athos.

Es dauerte nicht lange, bis der Abt des Klosters auf sein Talent für die Malerei aufmerksam wurde und beschloss, den vielversprechenden Jungen zum Studium nach Russland zu schicken.

Christo Zokew mit seiner Frau Kitschka Bedrosowa

Bevor er die Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerei und Architektur besuchte, hielt sich Christo Zokew sieben Jahre lang im Kiewer Höhlenkloster auf, wo er in den Orden eintrat und die Feinheiten der Ikonenmalerei erlernte.

Glaube und Kunst gehen im Leben des Künstlers, dem das nationale Ideal der Befreiung nicht fremd ist, Hand in Hand. Zeitgenössische Forscher ziehen sogar eine Parallele zu Wassil Lewski, da beide das Priestergewand ablegten - der eine, um Revolutionär zu werden, und der andere, um zu malen und an den nationalen Befreiungskämpfen teilzunehmen.

„Wenn wir in der bulgarischen Geschichte zurückblicken, sehen wir viele Persönlichkeiten, die an religiösen Akademien studiert haben. Dies hängt weitgehend mit der Epoche selbst zusammen. Der Mangel an weltlicher Bildung machte den Bulgaren das Religiöse vielleicht leichter zugänglich”, erzählte Neli Nedewa, Kuratorin an der Kunstgalerie in Gabrowo.

Porträt des Geistlichen Wassil Michow

Christo Zokew kehrte zu einer Zeit aus Russland in die Heimat zurück, als noch nicht einmal klar war, ob Bulgarien befreit werden würde - vor dem Aprilaufstand und als eine weltliche Malerausbildung noch ein ferner Traum war.

„Das zeigt, dass er nicht nur Ikonenmaler werden wollte, sondern auch ein Lehrer, der akademische Lehrregeln einführt. Unmittelbar nach seiner Rückkehr nach Gabrowo wurde Christo Zokew von den türkischen Behörden überwacht, weil er verdächtigt wurde, etwas mit der nationalen Befreiungsbewegung zu tun zu haben.

Wegen der osmanischen Verfolgungen verbrachte Christo Zokew mehrere Jahre in Emigration.

1879 kehrte er nach Gabrowo zurück und wurde noch im selben Jahr zum Lehrer für Zeichnen und Malen am Aprilow-Gymnasium ernannt. Auf der ersten Schülerausstellung in Sofia wurde der engagierte Lehrer von Fürst Alexander I. persönlich für die Werke seiner Schüler gelobt.

Porträt eines Mädchens

„In dieser Periode malte Christo Zokew hauptsächlich Porträts. Hier sollten wir auf eine Besonderheit in seinem Werk hinweisen - er malte sakrale Porträts, das heißt, er bekam Informationen über das Schicksal der jeweiligen Person und auf der Grundlage von Geschichten und  Eindrücken seiner Angehörigen gelang es ihm, den Charakter seiner Subjekte zu vermitteln, was für mich beeindruckend und sogar genial ist“ erzählte Neli Nedewa.

Der Künstler hinterließ uns eine ganze Galerie von Bildern seiner prominenten Mitbürger - Lehrer, Kaufleute, Handwerker, deren Eltern und Kinder.

1883 nahm Christo Zokew mit seinem Werk an einem Wettbewerb für einen Lehrer an einem städtischen Männergymnasium teil und gewann ihn. Leider verlor er den Kampf gegen die Tuberkulose und verließ diese Welt im Alter von 36 Jahren, nachdem er nur fünf Jahre im befreiten Vaterland gelebt hatte.

Porträt von Petko Manafow

Christo Zokewnimmt einen bedeutenden Platz in der Geschichte der bulgarischen bildenden Kunst ein. Er hinterließ seinen individuellen Beitrag nicht nur in der kirchlichen, sondern auch in der weltlichen Malerei.

„Bis zur Befreiung kannten die Bulgaren die Malerei als Genre nur aus den Kirchen und Klöstern dank der dortigen Fresken und Ikonen. Am Ende des Jahrhunderts begannen sie langsam ihre Sinne für die weltliche Malerei zu öffnen, dank Christo Zokew, der einer der wenigen Künstler war, die diesen schwierigen Übergang schafften”, sagte zum Schluss Neli Nedewa.

Krankes Kind

Heute trägt die Galerie in Gabrowo den Namen des großen Künstlers und bewahrt fünf seiner Gemälde sowie eine Ikone auf.


Lesen Sie auch:

Porträt von Ilija Widinliew

Übersetzung: Antonia Iliewa

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Gemäldefonds der Kunstgalerie „Christo Zokew“, Regionales Kunstmuseum Gabrowo
]]>
Kultur Fri, 01 Nov 2024 08:40:11 +0200
Internationale Konferenz für Bulgaristik wird in Berlin eröffnet https://bnr.bg/de/post/102065078/internationale-konferenz-fur-bulgaristik-wird-in-berlin-eroffnet 102065078 Humboldt-Universität zu Berlin

Am 27. und 28. Oktober 2024 findet in Berlin eine internationale Konferenz zum Thema „Bulgaristik im Feld der gegenwärtigen Geisteswissenschaft“ statt.

Daran beteiligen sich renommierte Wissenschaftler, Lehrer und Künstler aus Bulgarien und Deutschland.

Gastgeber sind das Bulgarische Kulturinstitut und die Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Teilnehmer werden Gelegenheit haben, sich über die neuesten Trends und Errungenschaften auf dem Gebiet der Bulgaristik zu informieren und aktuelle Fragen der bulgarischen Sprache, Literatur, Geschichte, Kultur und Gesellschaft zu diskutieren.

Besonderes Augenmerk wird auf die Interaktion zwischen kleinen Philologien und künstlicher Intelligenz, den Platz der bulgarischen Literatur im europäischen Kontext und die Veränderung der bulgarischen Identität unter dem Einfluss globaler Prozesse gelegt.

Der erste Tag der Konferenz ist den theoretischen Aspekten der bulgarischen Studien gewidmet, während am zweiten Tag praktische Anwendungen und konkrete Projekte im Mittelpunkt stehen.

Georgi Gospodinow

Ehrengast ist der Schriftsteller Georgi Gospodinow, dessen Vortrag eines der am meisten erwarteten Ereignisse der Konferenz zu werden verspricht.

Die Teilnehmer werden sich auch über das nationale wissenschaftliche Programm „Entwicklung und Förderung bulgarischer Studien im Ausland“ informieren, das von Elka Trajkowa von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften vorgestellt wird.

Elka Trajkowa

Den feierlichen Auftakt des internationalen Forums bildet ein Konzert mit den wunderschönen Stimmen der Formation „Spectrum“.


Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Humboldt-Universität zu Berlin, Bulgarisches Kulturinstitut in Berlin, BGNES, azbuki.bg 

]]>
Kultur Sun, 27 Oct 2024 11:05:09 +0200
Bulgarischer Film über Nessebar gewinnt 4 Preise bei 3 internationalen Filmfestivals https://bnr.bg/de/post/102064377/bulgarischer-film-uber-nessebar-gewinnt-4-preise-bei-3-internationalen-filmfestivals 102064377

Der Dokumentarfilm „The Spiritual Mirror of Christian Nessebar“ („Der geistliche Spiegel des christlichen Nessebar“) des Bulgarischen Nationalen Fernsehens BNT wurde bei drei renommierten internationalen Filmfestivals in Brasilien, Georgien und Portugal mit insgesamt vier Preisen ausgezeichnet.

Der Drehbuchautor des Films ist unser Kollege von Radio Bulgarien IwoIwanov, der Regisseur ist MischoLandschew und der Kameramann ist Alex Samundschi.

Der Film stellt den einzigen Ort in Bulgarien vor, an dem so viele mittelalterliche Kirchen erhalten sind. Diese alten Gotteshäuser beeindrucken mit ihrer Architektur, ihrer Schönheit und ihren erhaltenen Fresken die Bewohner und Gäste der schmucken Schwarzmeerstadt. 

Es waren die Kirchen und alten Häuser von Nessebar, die die UNESCO 1983 dazu veranlassten, die Altstadt von Nessebar in die Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen.

„Der geistliche Spiegel des christlichen Nessebar“ wurde auf dem „Finisterra Brazil International Film Art & Tourism Festival“ mit dem ersten Platz in der Kategorie Religiöser Tourismus und dem zweiten Platz in der Kategorie Dokumentarfilm ausgezeichnet.

Der Film gewann den dritten Platz auf dem „Finisterra Arrábida Film Art & Tourism Festival“ in Portugal sowie den dritten Preis in der Kategorie Reisedokumentation auf dem „Art & Travel International Film Festival“ in Tiflis, Georgien.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: BNT

]]>
Kultur Sat, 26 Oct 2024 11:35:05 +0300
Der Markt als kulturelles Phänomen gestern, heute und morgen Ein Dokumentarfilm und eine Ausstellung erinnern an die einzigartige Atmosphäre der Märkte in Sofia und an die Geschichten, die die Zeit über sie erzählt https://bnr.bg/de/post/102063106/der-markt-als-kulturelles-phanomen-gestern-heute-und-morgen 102063106

Einer der malerischsten und farbenprächtigsten Orte einer jeden Stadt ist ihr Markt. Ob es sich um ein alltägliches Ereignis handelt oder um einen besonderen Tag, ob es Besonderheiten bei den angebotenen Produkten gibt oder nicht, der Markt ist ein kulturelles Phänomen, das die menschliche Geschichte und die Entwicklung unserer Gesellschaft seit Jahrhunderten begleitet. Und die Geschmäcker, Erfahrungen und Geschichten, die diese Orte uns „schenken“, können unser Leben für immer prägen.

Bedeutet das, dass der Markt als physischer Ort in Bulgarien verschwinden könnte, wenn der Handel heutzutage nur einen Mausklick oder ein paar Minuten im nächsten Supermarkt entfernt ist? Das Team von „Studio 24“ unter der Leitung der Regisseurin Ekaterina Minkowa und des Politikwissenschaftlers Dr. Georgi Prodanow sucht mit dem Projekt „Der verschwindende Markt als kulturelles Phänomen“ nach einer Antwort.

Ekaterina Minkowa und Dr. Georgi Prodanow

Das im Jahr 2023 gestartete Projekt wird vom Nationalen Kulturfonds im Rahmen des Programms “Schöpfung”finanziert und hat als Hauptaufgabe die Produktion eines Dokumentarfilms über die wichtigsten Märkte Sofias und ihre Auswirkungen auf die Stadt. Der Film soll bis Ende des Jahres der Öffentlichkeit vorgeführt werden, und das Ende des Projekts selbst wird mit einer gleichnamigen Ausstellung in der Galerie „Serdika“ im Herzen eines der wichtigsten “Protagonisten“ - des Frauenmarkts in Sofia - gefeiert.

Vom 8. bis 26. Oktober werden im Ausstellungsraum alte Archivfotos von ikonischen Einkaufsmärkten in unserer Hauptstadt gezeigt. Georgi Prodanow sagte über die Bilder, dass die meisten von Ausländern aufgenommen wurden, die unser Land durchquerten und von den einheimischen Märkten stark angezogen wurden. Viele dieser Fotos stammen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

In der Ausstellung werden Figuren von Verkäufern und Käufern aus verschiedenen Epochen zu sehen sein, die aus alten Fotos erstellt wurden, und auf einem Tablet kann jeder Besucher fünf Kurzfilme sehen, die von fünf Regisseuren - Wanja Iwanowa, Silvia Peschewa, Stefan Stefanow, Ina Wladimirowa und Ekaterina Minkowa - gedreht wurden. Die darin enthaltenen Geschichten sind Teil des Rohmaterials, das für den Spielfilm gedreht wurde. 

„Der Markt ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen und war es auch nie. Die romantischen Vorstellungen vom Markt aus dem frühen 20. Jahrhundert - es geht nicht nur um die Dinge, die man kauft, denn der Markt bietet auch Attraktionen und die Möglichkeit, dass sich die Landsleute treffen. Ich denke, es ist eine besondere Art der Kommunikation und des Feierns“, sagte im Studio von „Radio Bulgarien“ Ekaterina Minkowa, die Regisseurin des Dokumentarfilms in Spielfilmlänge.

Der Titel des Films steht noch nicht endgültig fest, aber eines ist sicher: Ein Teil seines Sounddesigns wird „Kunst für die Kunst“ darstellen, und zwar durch die Arbeit von Mariana Walkanowa, einer bekannten Größe im bulgarischen Kino, Musikdesignerin und Sounddesignerin. Mariana Walkanowas Archiv mit Tonaufnahmen von Märkten aus verschiedenen Zeiten, die sie im Laufe ihrer Karriere für die Vertonung anderer Filme verwendet hat, stellt in seiner Gesamtheit eine Sammlung von Klangerinnerungen aus vergangenen Leben, Geschichten und Seiten unserer eigenen Existenz dar.

„Märkte sind interessant, weil sie das Zusammentreffen verschiedener Welten ermöglichen. Ob wir nun über das 19. Jahrhundert, das 20. Jahrhundert oder die Gegenwart sprechen, der Markt ist der einzige Ort, an dem sich ein Millionär und ein Mann, der nur ein paar Münzen in der Tasche hat, ein Mann mit mehreren akademischen Abschlüssen und ein Mann, der seinen Namen nicht schreiben kann, spontan treffen können“, erklärte der Drehbuchautor des Projekts, Dr. Georgi Prodanow und weiter: „Das schafft eine besondere Atmosphäre an diesen Orten. Jeder ist mit einem bestimmten Ziel dorthin gegangen. Der eine, um „echte“ Produkte zu kaufen, der andere, um billige Produkte zu kaufen, wieder ein anderer geht einfach dorthin, um über  den Markt zu bummeln. Verschiedene Bedeutungen sind dort miteinander verwoben, und deshalb ist es eine große kreative und intellektuelle Herausforderung, die Bedeutungen des Marktes zu erforschen. Der Markt selbst schafft ein Umfeld, und dieses Umfeld wiederum beginnt, die Menschen zu beeinflussen und zu verändern.“

„Wir suchen nicht nach bestimmten Epochen, sondern nach Bildern - Geschichten, die von der Zeit und dem Leben erzählen“, sagte Dr. Georgi Prodanow.

Aus diesem Grund sind die Protagonisten des Projekts der Professor für die Geschichte der modernen Kultur AleksandarKjossew und die Historikerin und Journalistin Albena Schkodrowa sowie die drei Schwestern Lili, Lora und Blagorodna, die sich an ihre Kindheit auf dem Markt erinnern, Baj Georgi - der Sohn des Fuhrmanns - und Steve - ein Ausländer, der 1988 nach Bulgarien kam und sich nach seinem ersten Rundgang auf dem Frauenmarkt sagte: „Das sind meine Leute“. Und der Verkäufer, der sich noch an das Datum erinnert, an dem er nach Sofia und auf den Frauenmarkt kam.

Der Film wird uns auch interessante Einblicke in einen anderen für unsere Hauptstadt bedeutenden Ort geben, vor allem in der Übergangsphase - den Flohmarkt und seine Geschichte. „Sind es die Waren, die dort verkauft werden, oder die Geschichten?“ wird eine der ersten Fragen sein, die Sie sich stellen werden.

„Meine persönliche Meinung über den Flohmarkt ist, dass er während des Sozialismus ein Ort war, an dem verbotene Dinge, zu denen wir keinen freien Zugang hatten, wie Jeans, Kassetten und Poster unserer Lieblingsbands erstanden werden konnten. Jetzt sieht er aber anders aus. Er ist wie eine Art Zeitmaschine, denn es werden dort Dinge aus sozialistischen Zeiten oder bereits in Vergessenheit geratene Sachen feilgeboten und ich glaube nicht, dass er in seiner jetzigen Form für jeden geeignet ist”, so Ekaterina Minkowa.

Der Markt ist ein lebendiger Organismus, der täglich gleichzeitig verschwindet und neu entsteht. Er kann seine Form ändern, manchmal auch seinen Standort, sogar die Art und Weise, wie Verkäufer und Kunde interagieren. Deshalb ist es so schwer, Märkte zu beschreiben, sagte Georgi Prodanow weiter:

„Ich bin mir nicht sicher, ob die Wahrnehmung, dass wir uns am Rande des Orients befinden, hier zutrifft. Tatsächlich ist die Massenwahrnehmung von Märkten durch Filme und Geschichten über die orientalischen Märkte des Osmanischen Reiches beeinflusst. Ich denke, dass die Beziehung im Westen und im Osten dieselbe ist. Überall kann man Menschen treffen, die süchtig nach Märkten sind, Menschen, die über sie kommunizieren. Bei uns sind die Märkte nicht so bunt und attraktiv wie etwa die Märkte im Osten. Gleichzeitig sind wir aber auch nicht so beziehungsarm wie manche Märkte im Westen. Ich wünschte, die Leute würden nach dem Ansehen unserer Filme einen Spaziergang zu den Orten machen, über die wir sprechen. Diese Erfahrung wird man in keinem Supermarkt machen können. Auf dem Markt kann man sich die Fähigkeit zurückholen, aus den Waren auszuwählen, sich auf seine Sinne zu verlassen und nicht so sehr auf die Verpackung. Jedes Mal, wenn man auf den Markt geht, wird man in eine andere Situation versetzt, was in diesen Jahren eine Gelegenheit ist, für einen Moment unsere Einstellung und die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen, zu ändern und zu sehen, dass es etwas anderes um uns herum gibt.“

„Was sich verändert, und das ist für mich das Problem auf dem Markt, ist die Tatsache, dass immer mehr Menschen Dinge verkaufen, die sie nicht selbst hergestellt haben. Das verändert die Käufer-Verkäufer-Beziehung. Und in diesem Sinne verschwindet der Markt, denn letztlich machen die großen Ketten das Gleiche“, sagte zum Schluss Ekaterina Minkowa.

Und was ist die Geschichte des Frauenmarktes in Sofia? Rührt sein Name wirklich von der Tatsache her, dass er im Laufe der Jahre wirklich ein Ort für den Verkauf von Frauen und Bräuten war? Das kann man auf der Facebookseite des Projekts lesen.

Lesen Sie auch:

Zusammengestellt: Wessela Krastewa

Übersetzung: Antonia Iliewa

Redaktion: Rossiza Radulowa

Fotos: Mariana Walkanowa, Maria Bojadschiewa, Galerie „Serdika“, Facebook / Frauenmarkt
]]>
Kultur Wed, 23 Oct 2024 15:20:25 +0300
Buch von Christo Pimpirew auf Frankfurter Buchmesse vorgestellt https://bnr.bg/de/post/102062460/buch-von-christo-pimpirew-auf-frankfurter-buchmesse-vorgestellt 102062460

Das Buch des Doyens der bulgarischen Antarktis-Forschung „Christo Pimpirew: Der Anhalter durch die Antarktis“ wurde in Frankfurt auf der größten Buchmesse der Welt vorgestellt, teilte das Bulgarische Antarktis-Institut mit.

Vor dem versammelten Publikum am bulgarischen Stand, der von der Vereinigung „Bulgarisches Buch“ organisiert und von Kulturminister Najden Todorow eröffnet wurde, berichtete die Co-Autorin Iglika Trifonowa über die Arbeit am Buch und die Expeditionen zum Eiskontinent.

Der Präsentation wohnten die Generalkonsulin Bulgariens in Frankfurt Diana Popowa und der Direktor des Bulgarischen Kulturinstituts in Berlin Borislaw Petranow bei.

Das Interesse an der Präsentation war groß und es wurde ein zusätzliches Treffen von Iglika Trifonowa mit den Schülern und Lehrern der bulgarischen Schule „Bukwar“ in Frankfurt abgehalten, teilte die BTA mit.

]]>
Kultur Mon, 21 Oct 2024 11:21:04 +0300
Daniel Kehlmann trifft sich mit bulgarischen Lesern https://bnr.bg/de/post/102060515/daniel-kehlmann-trifft-sich-mit-bulgarischen-lesern 102060515

Am 24. Oktober um 19.00 Uhr findet in der Bibliothek des Goethe-Instituts in Sofia ein Gespräch mit Lesung mit dem weltberühmtedeutschen Schriftsteller Daniel Kehlmann statt.

Während der Veranstaltung, die im Rahmen des zehnten Internationalen Film- und Literaturfestivals „Cinelibri“ erfolgt, wird der Autor seinen neuesten Roman „Lichtspiel“ vorstellen, der in diesem Jahr vom Verlag „Colibri“ auf Bulgarisch erschienen ist.

Die Übersetzerin Janina Dragastinowa wird ebenfalls an der Veranstaltung teilnehmen.

„Lichtspiel“ ist ein Roman über die fatalen Folgen von Kompromissen. Er wirft eine Frage auf, die für die heutige Realität schmerzlich relevant ist: Wie viel ist die Arbeit eines Künstlers wert, der dem Werben der Macht nicht widerstehen kann und sich von Monstern mögen lässt?


]]>
Kultur Wed, 16 Oct 2024 14:40:31 +0300
Das Festival der Straßenkünste 6Fest kommt nach Burgas https://bnr.bg/de/post/102057838/das-festival-der-strassenkunste-6fest-kommt-nach-burgas 102057838

Zirkus, Theater, Feuerkunst, Tanz und Workshops für Jugendliche - alle Künste sind beim 6Fest vertreten, während der ersten Ausgabe des Straßenkunstfestivals in der bulgarischen Schwarzmeerstadt Burgas, teilte die BTA mit.
Das Festival wurde am Freitag, den 11. Oktober, mit einem Flashmob „Together“ der lokalen Tanzschule „Düne“ eröffnet.

Für Samstag sind mehrere Workshops und Aufführungen im Internationalen Jugendkulturzentrum geplant. In den Trainingsworkshops werden unter der Anleitung von Schauspielern des Wandertheaters „Skrin“ Fertigkeiten in Zirkus- und Feuerkünsten vermittelt.

Andrzej Sojka von der Theatertruppe „Skrin“ wird seine Zirkusvorstellung „Treffen“ präsentieren.

Kurz begrüßt DanianaKoewa das Publikum mit ihrer feurigen Performance „Das andere Gesicht“.Das 6Fest ist das erste bulgarische Festival, das der Straßenkunst gewidmet ist.

Es wurde 2017 in Gabrowo ins Leben gerufen und findet seit 2019 in Plowdiw statt.

In diesem Jahr stehen neben Burgas auch Jambol, Dschebel, Sofia und Stara Sagora auf dem Programm des Festivals.

Lesen Sie auch:

Übersetzung: Rossiza Radulowa

]]>
Kultur Sat, 12 Oct 2024 10:05:26 +0300
Die in Österreich lebende virtuose Pianistin Donka Angatschewa spielt für das Publikum in Wraza https://bnr.bg/de/post/102057865/die-in-osterreich-lebende-virtuose-pianistin-donka-angatschewa-spielt-fur-das-publikum-in-wraza 102057865 Donka Angatschewa und Rossen Gergow

Donka Angatschewa, eine der brillantesten und virtuosesten Pianistinnen Europas und ausgezeichnet als „Bösendorfer Artist“, wird am 11. Oktober zusammen mit dem Sinfonieorchester in Wrazaa auftreten, teilte das Orchester mit.

Angatschewa ist Solistin in den Philharmonien von Wien, Plowdiw, Bayreuth, Vogtland und anderen.

Zusammen mit dem Gastdirigenten Rossen Gergow werden sie dem Publikum das „Concerto soirée für Klavier und Orchester“ von Nino Rota, das „Warschauer Konzert für Klavier und Orchester“ von Richard Adinsel und drei symphonische Skizzen von Claude Debussy unter dem gemeinsamen Namen „Das Meer“ präsentieren.

Donka Angatschewa konzertiert nicht nur, sondern fördert auch junge Talente, weshalb sie 2023 bei den Look Business Awards, die jährlich in Wien verliehen werden, zur „Frau des Jahres“ in der Kategorie „Kunst und Kultur“ gewählt wurde, erinnert die BTA.

In diesem Jahr ist die Pianistin für den Preis „Aufklärer des Jahres“ des Bulgarischen Nationalen Rundfunks nominiert worden.

„Das ist eine großartige Auszeichnung für mich, und ich bin dem bulgarischen Publikum und den Menschen, die mich unterstützen, sehr dankbar“, sagte die Pianistin.


]]>
Kultur Fri, 11 Oct 2024 08:35:55 +0300
Spannende Begegnungen mit talentierten Bulgaren erwarten unsere Landsleute in Berlin im Oktober https://bnr.bg/de/post/102051314/spannende-begegnungen-mit-talentierten-bulgaren-erwarten-unsere-landsleute-in-berlin-im-oktober 102051314

Die Hauptaufgabe der bulgarischen Kulturinstitute im Ausland ist es, die Errungenschaften der bulgarischen Kultur in ihrer ganzen Vielfalt dem Publikum des Gastlandes zu präsentieren.

„Unser Programm soll abwechslungsreich sein und jeder soll etwas Interessantes für sich finden“ - mit diesem Credo hat BorislawPetranow vor fünf Jahren die Leitung des Bulgarischen Kulturinstituts (BKI) in Berlin übernommen. Und auch in seiner zweiten Amtszeit erfreut sein Team die Liebhaber der heimischen Kultur mit interessanten Begegnungen und spannenden Erlebnissen auf ‚bulgarischem Boden‘ im Ausland.

Anlässlich des Weltmusiktages am 1. Oktober wird dort der Pianist Teodor Pasow zu Gast sein, der derzeit sein Bachelorstudium in der Klasse von Maria Jankowa in Hamburg absolviert.

Teodor Pasow

In einer Sonderausstellung werden die Werke von zwei bedeutenden bulgarischen Künstlern - Angel Karaneschew und NedjalkoKaraneschew - präsentiert.

Am 8. Oktober wird die Ausstellung mit Werken aus der städtischen Kunstgalerie ihrer Heimatstadt Weliko Tarnowo eröffnet, ergänzt durch bisher nicht gezeigte Gemälde aus den privaten Sammlungen der Familie. „Einige dieser Werke, die über Jahrzehnte als verschollen galten, sind nun nach sorgfältiger Restaurierung zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich“, erklärt das BKI in Berlin.Akademiemitglied Iwan Granitski wird die Präsentation eines Sammelband von Essays, Erinnerungen und Reminiszenzen moderieren, die dem Autor der Trilogie „Samuel, Zar der Bulgaren“ und der „Prespa-Tetralogie“ unter dem Titel „Die Epoche Talew“ gewidmet ist.

Die Autoren des Sammelbands sind der Sohn des Schriftstellers und Publizisten Dimitar Talw - Wladimir Talew und sein Enkel Andreas Talew.

Ende des Monats, am 27. und 28. Oktober, findet im Bulgarischen Kulturinstitut in Berlin eine internationale Konferenz zum Thema „Bulgarische Studien auf dem Gebiet der zeitgenössischen Geisteswissenschaften“ statt. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Nationalen Wissenschaftlichen Programms „Entwicklung und Förderung der bulgarischen Studien im Ausland“ von den Teams der Universität Plowdiw „Hl. Paisij Hilendarski“, der Humboldt-Universität, dem Institut für Slawistik und Hungarologie, dem BKI-Berlin und der Botschaft von Bulgarien in Deutschland organisiert.

Ehrengast wird der Schriftsteller Georgi Gospodinow sein, und der feierliche Beginn des internationalen Forums wird ein Konzert mit den schönen Stimmen der Formation „Spectrum“ sein, die das zeitgenössische Gesicht der bulgarischen A-cappella-Musik zeigt.

Autor: Joan Kolew

Übersetzung: Rossiza Radulowa

Fotos: Bulgarisches Kulturinstitut in Berlin

]]>
Kultur Sun, 29 Sep 2024 09:40:21 +0300
Das Volkskulturhaus in Raslog begeht sein 115-jähriges Bestehen mit einem „Spaziergang in die Vergangenheit https://bnr.bg/de/post/102051315/das-volkskulturhaus-in-raslogbegeht-sein-115-jahriges-bestehen-mit-einem-spaziergang-in-die-vergangenheit 102051315

Das bulgarische Volkskulturhaus ist eine einzigartige Institution, die die Spiritualität und die Traditionen unseres Volkes über Jahrhunderte bewahrt hat.

Seinen „nur“ 115. Geburtstag feiert das Volkskulturhaus „15. September 1909‘“ in Raslog.

Aus diesem Anlass präsentieren Laienkünstler am 30. September den Einwohnern und Gästen die Konzertaufführung „Spaziergang in die Vergangenheit“, die Theater, Tanz, Musik und Gesang miteinander verbindet.

„Der Lauf der Zeit verändert die menschlichen Bedürfnisse, die Art zu sprechen, die Lieblingsmusik, die Tänze, die Kleidung... Was unverändert bleibt, ist der unstillbare Durst nach Kultur, Kunst und Bildung der Einwohner von Raslog. Seit 115 Jahren ist das Volkskulturhaus die Quelle, aus der wir trinken“, sagte die Sekretärin des Volkskulturhauses, Welina Kulina, gegenüber BNR Blagoewgrad.

Übersetzung: Rossiza Radulowa

]]>
Kultur Sun, 29 Sep 2024 08:30:38 +0300
Kunstgalerie in Kasanlak organisiert zweiten Rundgang zu Ehren von Iwan Milew https://bnr.bg/de/post/102051794/kunstgalerie-in-kasanlak-organisiert-zweiten-rundgang-zu-ehren-von-iwan-milew 102051794 Auf dem Foto ist der Direktor der Kunstgalerie in Kasanlak, Dr. Plamen Petrow zu sehen (links)


Aufgrund des großen Interesses organisiert die Kunstgalerie in Kasanlak einen zweiten Rundgang „Auf den Spuren von Iwan Milew“.

Er startet heute Abend um 18.00 Uhr im Innenhof der Kirche „Hl. Johannes der Täufer“ (Georgi-Benkovski-Straße 13).

Am 22. September nahmen Dutzende Einwohner und Gäste von Kasanlak am ersten Rundgang „Auf den Spuren von Iwan Milew“ teil, der an mehreren für das Leben und den Schaffensweg des großen Künstlers wichtigen Orten vorbeiführte.

Galeriemitarbeiter erklärten, dass das Interesse der Besucher sie nicht nur zur Wiederholung, sondern auch zur Fortsetzung des Rundgangs im Rahmen der Bildungsplattform „Samstag in der Galerie“ veranlasst hat.

Die Teilnahme an dem Rundgang ist kostenlos.


]]>
Kultur Sat, 28 Sep 2024 08:25:21 +0300