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Ilarion Makariopolski – Kämpfer für die kirchliche und nationale Unabhängigkeit Bulgariens

Denkmal von Ilarion Makariopolski vor dem Heiligen Synod in Sofia.
Снимка: Архив
Vor genau 200 Jahren, im September 1812 wurde eine der hervorragendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der bulgarischen Orthodoxie geboren – Ilarion Makariopolski, einer der Führer im Kampf um eine unabhängige bulgarische Kirche in der bulgarischen Wiedergeburtzeit.

Sein bürgerlicher Name ist Stojan Stojanow Michajlowski und er ist ein Onkel des bekannten bulgarischen Dichters und Philosophen Stojan Michajlowski. Den geistlichen Namen Ilarion nahm er an, als er Mönch wurde.

Er wurde in dem Balkanstädtchen Elena geboren, dessen drei Kirchen mit ihren Glocken den freien Geist seiner Einwohner erklingen ließen. Den kleinen Stojan nahmen seine Eltern schon mit vier Jahren zu einer Pilgerfahrt nach Jerusalem mit. Es war für die Zeit eine große Reise, die tiefe Eindrücke in der Kinderseele hinterließ. Der junge Stojan zeigte großes Interesse für die Heiligtümer und las in jeder freien Minute religiöse Literatur. Seine Eltern brachten ihn zum Geistlichen Arsenij in dem Hilendar-Kloster in Elena. Später reiste im Herbst 1831 Stojan Michajlowski mit zwei Mönchen zum Hilendar-Kloster auf dem Heiligen Berg Athos. Dort wurde er als Novize aufgenommen, zeigte sofort seine Begabungen und wurde schon im nächsten Jahr, mit 21 Jahren Mönch.

"Im Hilendar-Kloster erfuhr Ilarion Makariopolski, dass in einer Zelle der aufrührerische Mönch Neofit Petrowitsch Bosweli eingesperrt ist. Er fragte, ob er ihm das Essen bringen darf, anstelle des Mönches, dem das aufgetragen war", berichtet der Theologe Professor Iwan Schelew. "Eine Zeit lang wurde ihm das gestattet. So konnte Ilarion Makariopolski über Monate mit Neofit Bosweli sprechen, der mehr ein Aufrührer als Geistlicher war. Dank dieser Begegnungen kam er mit dem Geist der Freiheitsliebe und des Strebens nach Befreiung des ganzen Volkes von der osmanischen Fremdherrschaft in Berührung. Von diesen Begegnungen erfuhr der Patriarch in Konstantinopel und man verbot dem jungen Mönch den Gefangenen zu besuchen, aber diese erste Lehrstunden in Freiheitsliebe brachten später ihre Früchte. Ilarion wohnte auch in der Stadt Elena den Gesprächen der Männer über die Befreiung bei, aber von Neofit Bosweli erhielt er wohl ganz klare Hinweise was und wie zu tun ist. Und sein weiterer Werdegang war wohl von dem beeinflusst, was er von Neofit Bosweli lernte."

Sein Wissensdurst führte ihn für zwei Jahre in die griechische Schule in Karyes, wo die zentrale Verwaltung der Klöster auf Athos war. 1834 kam er in die Schule des berühmten Pädagogen und Philosophen Theophilos Kairis auf der Insel Andros, einer der Zykladen-Inseln im Ägäischen Meer, wo die Kinder vieler patriotischer Bulgaren studierten. Trotz der feindlichen griechischsprachigen Umgebung, in der sie lernten, konnten Ilarion zusammen mit den anderen Bulgaren ihr bulgarisches Selbstbewusstsein stärken. Sie gründeten eine geheime patriotische "Slawo-bulgarische lernfreudige Gesellschaft", die für das Aufwecken des bulgarischen Volkes durch Aufklärung arbeiten wollte. 1841 setzte er seine Studien in Istanbul fort und unterstützte Neofit Bosweli in seinem Kampf um die Unabhängigkeit der bulgarischen Kirche. Wegen seiner wagemutigen Bitte an die Hohe Pforte, eine selbständige bulgarische Kirche zu erlauben, wurde er für fünf Jahre auf Athos verbannt. Als sich ein bulgarisches Zentrum in Istanbul zu bilden begonnen hatte, wurde Ilarion Makariopolski eingeladen der dortigen geistlichen Gemeinschaft vorzusehen. „Das war nicht von ungefähr, weil es gerade in der Hauptstadt des Reiches die Möglichkeit gab, dass die hunderttausenden Bulgaren, die dort ständig wohnten oder sich dort vorübergehend aufhielten eine Gemeinschaft mit Einfluss auf die türkischen Behörden bildeten“, vermerkt Professor Iwan Schelew.


Heute haben alle Bulgaren, die die Eiserne Kirche „Hl. Stephan“ in Istanbul besuchen, die Möglichkeit sich vor dem Grab von Ilarion Makariopolski zu verneigen.

Allmählich stieg er als Geistlicher des Istanbuler Patriarchats auf, zu dem unsere Kirche gehörte, und wurde zum Bischof geweiht. Als die Stunde geschlagen hatte, führte er zusammen mit zwei weiteren Personen – Arsenij Weleschki und Paisij Plowdiskij den Kampf um eine unabhängige Bulgarische Kirche an. Es ging nicht um die nationale Unabhängigkeit. Kleriker und Volk waren sich darüber im Klaren, dass es dafür zu früh war. Es war wichtiger sich geistig zu befreien, und erst danach an die Bürgerfreiheit zu denken. Sein Weg war gar nicht leicht. Ilarion Makariopolski wurde verbahnt, weil er bei der festlichen Osterliturgie am 3. April 1860 den Konstantinopeler Patriarchen nicht nannte und offen den Willen des bulgarischen Volkes ausdrückte, sich von der griechischen kirchlichen Abhängigkeit zu befreien. Als das Bulgarische Exarchiat 1870 gebildet wurde, wurde er zum Metropoliten von Tarnowo – einem der ersten Metropoliten. Bemerkenswert war seine Ankunft in Bulgarien im Herbst 1872. Ilarion Makariopolski reiste mit dem Schiff bis zum Schwarzmeerhafen Varna, über die Donaustadt Russe zur alten bulgarischen Hauptstadt Weliko Tarnowo. Überall wurde er von den jubelnden Bulgaren und den türkischen Behörden mit großen Ehrenbezeugungen begrüßt. Einige Quellen berichten, dass den türkischen Behörden mitgeteilt wurde, dass es sich um einen großen Mann handelt, der großen Ärger bringen könnte. Deswegen gab es überall Truppen zu seiner Begrüßung. Kurz nachdem Ilarion Makariopolski sich in der Diözese von Tarnowo niedergelassen hat, gründete er 1874 im Hl. Peter und Paulus Kloster bei Ljaskowez nur wenige Kilometer von Tarnowo eine geistliche Schule. Er wusste, dass die Bulgarische Kirche wenigstens eine mittlere geistliche Schule im Lande braucht.“

Ilarion Makariopolski konnte leider seine Unterfangen nicht bis zum Ende verwirklichen und starb 1875 mit nur 41 Jahren.

Wir können Ilarion Makariopolski in mehrerer Hinsicht in Erinnerung behalten“, sagt weiter Professor Iwan Schelew. „Erstens, als Freiheitskämpfer, zweitens, als Geistlichen, der diesen Weg nicht wegen einer Karriere und Nutzen gewählt hat, sondern um den beschwerlichen Weg des Geistlichen zu gehen, der zu jener Zeit auch ein Volksführer war. Gerade die Geistlichen waren damals auch die gebildetsten. Als Ilarion Makariopolski nach Tarnowo kam, hat es wohl keinen besser gebildeten Bulgaren gegeben. Wir werden ihn außerdem wegen seiner Fähigkeit in Erinnerung behalten, einen Ausweg aus einer schweren Lage zu suchen, ohne Kompromisse zu machen. Ilarion Makariopolski lebte in keiner leichten Zeit und die Kämpfer für die bulgarische Freiheit selbst waren gespalten zwischen der geistigen und der nationalen Unabhängigkeit. Aber er schaffte es den Ausgleich zu finden und errang Anerkennung von der örtlichen Macht. Er nutzte die kleinen Freiheiten im Osmanischen Reich und erreichte die Verwirklichung der Freiheit der Bulgarischen Kirche. Leider erlebte Ilarion Makariopolski nicht die politische Freiheit Bulgariens 1878. Immerhin sah er in seinen kühnen Visionen diese Freiheit. Nicht zufällig starb Ilarion Makariopolski in Istanbul, weil er hauptsächlich in dieser Stadt arbeitete und dort das meiste für die Freiheit und Unabhängigkeit des bulgarischen Volkes erreicht hat. Heute haben alle Bulgaren, die die Eiserne Kirche „Hl. Stephan“ in Istanbul besuchen, die Möglichkeit sich vor seinem Grab zu verneigen.“

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Darina Grigorowa
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