Sofia wurde zur Europäischen Sporthauptstadt 2018 ernannt, obwohl sich die bulgarische Hauptstadt als Europäische Sportmetropole 2017 beworben hatte und dabei Marseille den Vorrang lassen musste. Die Entscheidung wurde auf einer Sitzung des Prüfungsausschusses der „European Cities and Capitals of Sports Federation" (ACES Europe) getroffen. In die Endausscheidung für das Jahr 2017 hatten es Sofia und Marseille geschafft. In der Vorwoche verweilte der Prüfungsausschuss in Bulgarien, um sich vor Ort mit der Sportinfrastruktur und den Möglichkeiten zum Sporttreiben als auch mit dem Programm der Hauptstadtverwaltung zur Entwicklung des Sports vertraut zu machen. Sofia ist im letzten Moment in den Wettstreit eingestiegen und erhielt nach der Jurorenprüfung vor Ort zwei Punkte weniger als Marseille. Abzüge erhielt Sofia bei der Sportinfrastruktur. Dafür bekam die bulgarische Hauptstadt mehr Punkte für die ausgetragenen Sportevents. Laut Reglement der Organisation wird Finalisten mit minimalen Punktzahlunterschieden der Titel in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zuerkannt. So wird 2017 Marseille die Europäische Sporthauptstadt sein und im Folgejahr 2018 – Sofia. In einem Schreiben von ACES-Europa-Präsident Gian Francesco Lupattelli an die Sofioter Oberbürgermeisterin Jordanka Fandakowa heißt es, Sofia verfolge seine Sportpolitik mit soliden Anlagen, einem Programm und Aktivitäten. „Ihre Hauptstadt ist ein gutes Vorbild für Sport für alle, als Instrument für eine gesündere Lebensweise, Integration und Bildung und entspricht damit den Hauptanliegen der Initiative. Von jetzt an ist Ihre Stadt ein Mitglied der ACES-Europa-Familie“, heißt es im Schreiben weiter. Für die Bewerbung Sofias machten sich zudem das Bulgarische Olympische Komitee sowie unsere namhaftesten Olympiasieger und Weltmeister stark. Abschließend sei erwähnt, dass der Titel „Europäische Sporthauptstadt“ nicht mit der Austragung von Sportereignissen oder gesonderter Finanzierung verbunden ist, sondern auf die Popularisierung einer aktiven Lebensweise zielt. Dabei stehen Massensport und die vorrangige Bedeutung des Sports im Mittelpunkt. Und nicht zuletzt ist Sport auch ein Imagefaktor.
Übersetzung: Christine Christov
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