Sendung auf Deutsch
Textgröße
Bulgarischer Nationaler Rundfunk © 2025 Alle Rechte vorbehalten

Sofioter U-Bahn wächst

Der erste Spatenstich für den Bau der U-Bahn in der bulgarischen Hauptstadt Sofia erfolgte vor genau 30 Jahren, 1979. Die Arbeiten gingen aber nur schwer voran, denn aufgrund der Altehrwürdigkeit der Stadt, deren Zentrum mit Überresten aus antiker Zeit übersät ist, mussten häufig archäologische Rettungsgrabungen vorgenommen werden. Dann kam auch schon 1989 die Wende und mit ihr die Krise, so dass das Projekt wieder ins Socken geriet. Und so konnte erst 1998 die erste Strecke mit einer Länge von 6,4 Kilometern eröffnet werden.

Seitdem wird ständig erweitert – erst im vergangenen Monat eröffnete Premierminister Bojko Borissow, ehemals Sofioter Oberbürgermeister, den zweiten Teil des U-Bahn-Strahls, der nun insgesamt 18 Kilometer lang ist, 14 Stationen in ansprechendem modernen Design besitzt und die Viertel im Nordwesten mit denen im Südosten der Hauptstadt verbindet ... und das in nur 20 Minuten. Diese jüngste Erweiterung hat 98 Millionen Dollar gekostet, den größten Teil davon stellte die japanische Bank für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung mit einem langfristigen niedrigverzinsten Kredit zur Verfügung. Die nächste Teilstrecke soll in zwei Jahren eingeweiht werden. Diesmal wird die Europäische Union Mittel gewähren. Dieser Tage hat die Europäische Kommission insgesamt 157 Euro gebilligt. Diese Summe wird etwa 80 Prozent der Baukosten decken. Der Rest soll aus dem Staatshaushalt kommen.

Die Sofioter U-Bahn wird von den Hauptstädtern gern benutzt, weil sie ihren Alltag erleichtert – zumindest erspart sie Zeit und das lästige Warten an den Haltestellen des oberirdischen Nahverkehrs. Weneta Nikolowa mischte sich unter die Fahrgäste.

Die 39jährige Ani Stojanowa lebt im Stadtteil „Obelja“ im Nordwesten Sofias. Sie gab zu, dass die U-Bahn ihren Alltag stark verändert habe. Bis vor wenigen Jahren musste sie täglich zwei Stunden für den Transport zur Arbeit und zurück einplanen. Nunmehr sieht es anders aus:

„Ich nutze die U-Bahn von Anbeginn an und freu mich über jede Erweiterung, weil mich das mobiler macht. Alle Mitbürger empfingen das genauso – die Vorteile sind wirklich riesig. Man spart vor allem Zeit und der Transport ist zudem recht angenehm“, sagt Ani Stojanowa.

„Die U-Bahnstationen sind modern und sauber und es ist wichtig, dass das auch so bleibt“, sagt seinerseits der 33-jährige Radoslaw Rajtschew, einer der vielen anderen Fahrgäste.
„Sofia hat einen solchen Transport seit Jahren vermisst. Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als die ersten Arbeiten begannen. Seitdem ist schrecklich viel Zeit vergangen. Heute kann man seinen Alltag besser planen, denn die Züge fahren häufig - in Hauptverkehrszeiten aller zwei Minuten, und sind sehr pünktlich und schnell“, sagt der Sofioter und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass schon bald weitere Strecken hinzu kommen, die die ganze Stadt abdecken. Mir persönlich fällt auf, dass alle Stationen sehr unterschiedlich und originell gestaltet sind – es wird der Geist der alten Stadt mit dem zeitgenössischen Denken verbunden.“


Übersetzung und Redaktion: Wladimir Wladimirow

По публикацията работи: Weneta Nikolowa


Последвайте ни и в Google News Showcase, за да научите най-важното от деня!

mehr aus dieser Rubrik…

De Là Trâp, der bulgarische Rapper aus Miami: Die Chancen hängen von der Perspektive des Einzelnen ab

De Là Trâp - dieser klangvolle Name hat die Aufmerksamkeit der Fans der Hip-Hop-Kultur in unserem Land auf sich gezogen. In nur zwei Monaten hat das gemeinsame Projekt „333“ mit dem Hit-Rapper 100 Kila fast 1 Million Aufrufe in einem der..

veröffentlicht am 02.02.25 um 09:15

Pomorie-See heißt Besucher zum Welttag der Feuchtgebiete kostenlos willkommen

Anlässlich des bevorstehenden Welttags der Feuchtgebiete, der am 2. Februar begangen wird, empfängt das Besucherzentrum am Pomorie-See heute 10.00 bis 16.00 Uhr kostenlos Besucher. Der Pomorie-See ist Teil des wichtigsten Feuchtgebietskomplexes an..

veröffentlicht am 01.02.25 um 08:35

KNSB: Die Ärmsten in Bulgarien werden zunehmend ärmer, und das in immer schnellerem Tempo

Die finanzielle Situation im Land ist kritisch, verkündete vor einigen Tagen die neue Finanzministerin Temenuschka Petkowa. Die wenigen guten Nachrichten über die Verlangsamung der Inflation (im Jahresvergleich) und den Schengen-Vollbeitritt Bulgariens..

veröffentlicht am 29.01.25 um 15:21