Sportwochenschau

veröffentlicht am 19.10.09 um 12:23

  \r\nJordan Jowtschew gewann Silber auf der Sportgymnastik–WM in London

Foto: BGNES

Fußball – Bulgarien verabschiedete sich endgültig aus der WM in Südafrika

Sportgymnastik – Jordan Jowtschew gewann Silber auf der WM in London

Schach – Sofia wird Austragungsort des WM-Titelkampfes zwischen Anand und Topalow

Wir beginnen mit dem letzten Qualifikationsspiel Bulgariens für die Fußball-WM. Obwohl sowohl für die heimische Nationalauswahl und erst Recht für Georgien der Südafrika-Express bereits abgefahren war, boten beide Mannschaften dennoch ihre bestmögliche Elf in Sofia auf. Besonders die Bulgarien gab nach der Blamage gegen Zypern Vollgas und setzte sich am Ende mit 6:2 durch. Star des Abends war Dimitar Berbatov mit drei Treffern, der bereits in der 6. Spielminute für Bulgarien eröffnete. Trotz des beeindruckenden Endstands von 6:2 reichte es für Bulgarien nur für Platz 3 in der Qualifikationsgruppe, und somit scheiterte die Nationalelf zum dritten Mal an der WM-Qualifikation. Die Statistik ist bitter – nur 400 Fußballfans machten sich die Mühe, am nasskalten Mittwochabend ins Station zu gehen. So wenig Zuschauer kennt Bulgarien seit 1924 nicht. Und noch ein Fakt, der die tiefe Krise des bulgarischen Fußballs verdeutlicht – zum ersten Mal seit 20 Jahren reichte es der Nationalmannschaft zu keinem einzigen Auswärtssieg. Die schwache Vorstellung in der WM-Qualifikation wirkte sich auch auf die FIFA-Rangliste aus – von Platz 19 rutschte Bulgarien auf Rang 23.

Kopfzerbrechen bereitet derzeit auch der amtierende Fußballmeister Bulgariens, der FC Levski Sofia. Am 9. Spieltag der heimischen Oberliga verbuchten die "Königsblauen" ihre siebte Niederlage in Folge, diesmal gegen Aufsteiger "Beroe" Stara Zagora, und dazu noch vor Heimkulisse. Der Oberliga-Neuling siegte zwar nur knapp mit 1:0, bei der miserablen Leistung des Meister hätte der Endstand auch deutlich höher ausfallen können. Star des Abends wurde Peter Dimitrow, der in der 84. Minute für die Gäste aus Stara Zagora traf. Nach diesem erneuten Punktverlust rangiert Levski auf Platz 9 der Tabelle.
Der erneuten Niederlage des Meisters folgte der schon lange erwartete Rücktritt des serbischen Trainers Ratko Dostanic, dessen Nachfolger der bisherige Sportdirektor und langjähriger Levski-Stürmer Georgi Iwanow wird.
Das dritte Spiel in Folge mussten die Fans des derzeitigen Tabellenführers ZSKA Sofia bis zum Abpfiff zittern – mit 1:0 konnte der Armeesportklub das Auswärtsspiel bei Botew Plowdiw dennoch gewinnen. Mit den drei Punkten kehrte der ZSKA an die Tabellenspitze zurück. Der Verfolger Tschernomoretz Burgas erlaubte sich den Scherz, mit seiner Juniorenaufstellung gegen Sliwen aufzulaufen, und die Rechnung des Trainers Krassimir Balakow ging auf – das Überraschungsteam des Jahres gewann mit dem beeindruckenden 5:0.
Bei weitem nicht so torreich und spektakulär verlief das Derby des 9. Spieltages zwischen Litex Lowetsch und Slavia Sofia. Auch dieses Spiel endete 1:0 für die Gastgeber aus Lowetsch, die Lokomotive Sofia vom dritten Tabellenplatz verdrängten.

Auf der WM in London gewann der Veteran in der Sportgymnastik Jordan Jowtschew die Silbermedaille an den Ringen. Jowtschew präsentierte sich in seiner Paradedisziplin wieder in Höchstform und es fehlte ihm nur ein Zehntel auf den Chinesen Mingyong Yan für den Titelgewinn. Der 36-Jährige, der wegen seiner grauen Schläfen oft mit den Schiedsrichtern verwechselt wurde, war aber wegen der Schiedsrichterentscheidung zu Gunsten des chinesischen Turners sichtlich enttäuscht: "Ich freue mich über die Silbermedaille, aber ich bin auch traurig, weil der Titel zum Greifen nahe war", kommentierte Jowtschew.

Die letzte Meldung in der Sportwochenschau kommt vom Schach. Im kommenden Jahr findet wieder ein Weltmeisterschaftskampf statt. Vom 5. bis 24. April 2010 verteidigt der amtierende Weltmeister Viswanathan Anand, derzeit die Nummer Zwei der FIDE-Weltrangliste, seinen Titel gegen den bulgarischen Herausforderer Wesselin Topalow, der die aktuelle Nummer Eins der Weltrangliste ist. Beim 80. FIDE-Kongress im griechischen Kalithea haben die Delegierten die Weltmeisterschaft einstimmig an Sofia vergeben. Es gab zwei weitere Bewerbungen für die Weltmeisterschaft – von der benachbarten Türkei und von Singapur, die allerdings ihre Bewerbungen zurückgezogen haben.
Viswanathan Anand und Wesselin Topalow sollen 12 Partien spielen. Bei Gleichstand soll der Titelgewinner nach einem Tiebreak von 4 Partien Blitzschach ermittelt werden.

По публикацията работи: Vessela Vladkova

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