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Lesezeichen: Nikola Wapzarow

“Nikola Wapzarow wurde 1909 geboren, entstammte einer kleinbürgerlichen Familie, war Arbeiter in verschiedenen Berufen, schloss sich der kommunistischen Partei an und nahm aktiv am politischen Kampf teil. Er wurde 1942 wegen illegaler Arbeit verhaftet, für staatsfeindliche Aktionen für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Sein einziger Gedichtband von 1940 “Motorenlieder” markiert einen Höhepunkt der proletarisch-revolutionären Lyrik in Bulgarien und zeichnet sich durch Dynamik des Verses und eine einprägsame volkstümliche Sprache aus.” - so eine der üblichen biographischen Notizen, wie man sie in einem Nachschlagewerk finden kann: viel- und nichtssagend zugleich.

Nikola Wapzarow, ein unauffälliger junger Mann mit offenem Hemdkragen und in die Stirn fallender Haarsträhne bewegte sich unbemerkt unter den Menschen. Ein kommunistischer Parteifunktionär aus jener Zeit, in der man bereit war, für seine Ideale zu sterben - eine Zeit, in der noch keiner den selbstgefälligen kommunistischen Totalitarismus vorausahnte; es war aber auch eine Zeit, in der man nicht einzig an Geld und Konsum dachte und auch nicht daran, was man für seine Kunst bekommen könnte. Die Kunst bahnte sich im Wesen des Menschen selbst den Weg, intuitiv, natürlich und unbescholten und versuchte das zu sagen, was die Menschen im Leben bewegte - das einfache, sorgenvolle Leben, das Nikola Wapzarow aus nächster Nähe kannte. Die Arbeiter waren für ihn keine idealen Helden, sie waren Kameraden mit ihren Sorgen und Schwierigkeiten, aber auch mit ihren romantischen Gefühlen.

In der Leseprobe hören sie einige Gedichte von Nikola Wapzarow, entnommen dem Sammelband “Bulgarische Lyrik des 20. Jahrhunderts”, erschienen 1984 im Volk und Welt Verlag Berlin. Die Nachdichtung besorgten Günther Deicke und Uwe Berger.

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