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Kristalina Georgiewa - die neue bulgarische Kandidatur für die Europäische Kommission

Foto: BGNES
Die neue bulgarische Kandidatur für die Europäische Kommission ist Kristalina Georgiewa. Die 57-jährige Vizepräsidentin der Weltbank ist sowohl in den Reihen der Regierung, als auch der Opposition hoch geschätzt. In Bulgarien war Georgiewa lange nur wenig bekannt. Ihr Name tauchte erst im Wahlkampf im vergangenen Sommer auf. Sie wurde damals sogar als mögliche neue Premierministerin gehandelt. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine so hochrangig positionierte Bankexpertin der Aufgabe als EU-Kommissarin zustimmt. Wie konnte sie Bulgariens Ministerpräsident Borissow überzeugen?

"Es ist wohl kein Geheimnis, dass Kristalina Georgiewa schon lange Zeit eine Beraterfunktion für meine Regierung übernommen hat", sagt Borissow. "Vor den Parlamentswahlen hatte ich vor, ihr den Vizepremierposten anzubieten. Ihre Aufgaben bei der Weltbank erlaubten eine so schnelle Rückkehr nach Bulgarien nicht, weil sie noch laufende Projekte hatte. Nun aber steht ihrem neuen Engagement in der Europäischen Kommission so etwas nicht mehr im Wege", sagt Bojko Borissow.

Als enge Vertraute des bulgarischen Ministerpräsidenten Bojko Borissow erlaubte sich Kristalina Georgiewa mehrmals, der neuen Regierung in Sofia Empfehlungen zu geben.

"Es ist besonders wichtig, das Ansehen Bulgariens im Ausland zu verbessern. Die Verbrechens- und Korruptionsbekämpfung ist der Anfang, dann muss Bulgarien nachhaltig beweisen, dass es ein Rechtstaat ist. Das Vertrauen ist schnell verloren, aber um so schwieriger ist es, es wiederherzustellen. Es ist Aufgabe eines jeden Bürgers, für das gute Ansehen seines Landes zu arbeiten. Wir müssen mit dem Anachronismus aufhören, dass es nur Aufgabe der Regierung sei", hatte Georgiewa nach den Wahlen betont.

Kristalina Georgieva ist die einzige Osteuropäerin, die es in der Weltbank so weit nach oben geschafft hat. Georgiewa kam 1993 zur Weltbank in die Abteilung Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung, später spezialisierte sie sich auf Zentralasien und Russland. 2008 wurde sie Vize-Präsidentin. Die Karriere der 57-Jährigen begann an der Wirtschaftsuniversität in Sofia, wo sie nach ihrem Studium der politischen Ökonomie 14 Jahre lang unterrichtete. Es folgten Lehraufträge an den US-Universitäten Yale und Harvard sowie an der London School of Economics. Ihr Thema war schon immer die "grüne Wirtschaft", die nachhaltige Entwicklung und der Umweltschutz.

"Ich bin überzeugt, dass Bulgarien ein großes Potential auf diesem gebiet hat", sagt Kristalina Georgiewa. "Der Energieverbrauch in Bulgarien ist enorm hoch, und er muss reduziert werden. Einzige Abhilfe dabei ist die grüne Energie, die erneuerbaren Energien. In Bulgarien sind die Klimaveränderungen sehr schmerzlich zu empfinden, weil wir nicht ausreichend Wasserressourcen haben. Deshalb glaube ich, dass wir der grünen Wirtschaft eine Chance geben sollen", sagt Kristalina Georgiewa. 

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Tanja Harisanowa


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