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Bulgarien in einem europäischen Gesundheitsinterview

Im Durchschnitt denken 41 Prozent der Bulgaren, dass sie gesund sind
Foto: Darina Grigorowa
Wie gesund sind die Bulgaren? Unter welchen Krankheiten leiden wir am meisten? Wie sehr kümmern wir uns um unsere Gesundheit? Führen wir regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durch und lassen wir uns oft genug impfen? Antworten darauf gibt eine Studie, die vom Nationalen Statistikamt durchgeführt wurde. Sie ist Teil eines europäischen Gesundheitsinterview, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Gesundheitszustand und die Dienstleistungen auf diesem Gebiet in der EU zu untersuchen.

„In Bulgarien nahmen etwa 8 300 Menscheln daran teil“, erklärt Katja Wassilewa aus dem Statistikamt. „Ein wichtiger Teil des Interviews ist die Selbsteinschätzung des gesundheitlichen Zustandes“, sagt sie. „Im Durchschnitt denken 41 Prozent der Bulgaren, dass sie gesund sind. Etwas über 20 Prozent bezeichnen ihren Gesundheitszustand als zufriedenstellend. Ca. 27 Prozent der Befragten bezeichneten ihren gesundheitlichen Zustand als gut. Die chronischen Erkrankungen und ihre Verbreitung sind ein Großteil der Befragung. Die Angaben hierfür ergeben das Bild des gesundheitlichen Zustandes der Nation. Etwa 38 Prozent der Befragten geben an, dass sie an einer chronischen Erkrankung leiden. Am häufigsten kommt der hohe Blutruck vor, daran leiden über 23 Prozent der Befragten.“

Nach Angaben der europäischen Liga der Hochblutdruckspezialisten leiden etwa 1,5 Millionen Bulgaren daran. Am meisten leiden daran die Frauen und die Menschen über 65 Jahren. „Die Bewegungslosigkeit, der Konsum von salzigen Lebensmitteln, der Alkohol und die Zigaretten, Übergewicht und Stress – all das führt zum hohen Blutdruck“, erklärt Dr. Krasimira Dimitrowa.

„In Bulgarien ist das ein großes Problem“, sagt sie. „Wir führen seit Jahrzehnten Untersuchungen und die Angaben sind eindeutig – der Hochblutdruck ist in Bulgarien sehr viel verbreitet. Leider gibt es auf diesem Gebiet kaum Prophylaxe. Man bekämpft diese Erkrankung wie eine Herzkreislaufstörung. Nach dem europäischen Programm für die Bekämpfung von chronischen und nicht ansteckenden Krankheiten kann man aber auch hierfür Vorsorge betreiben“.

An zweiter Stelle bei den chronischen Erkrankungen kommen Herz-Kreislauf-Leiden, gefolgt von Arthritis, Diabetes, Magengeschwüre und Bronchitis. Ein hohes Gesundheitsrisiko bergen die hohe Zahl der Raucher in Bulgarien, denn hier sind fast 40 Prozent der Bevölkerung dieser Sucht zu Opfer gefallen. Aus der Untersuchung wird auch ersichtlich, dass auch nicht die gewünschte Zahl der Menschen sich regelmäßig mit Prophylaxe beschäftigt. Das Bewusstsein der Menschen in dieser Hinsicht ist leider noch nicht sehr hoch, besonders in den kleineren Ortschaften und auf dem Land. Oft lasen die Eltern ihre Kinder dort nicht pflichtgemäß impfen, was zu der Rückkehr von Krankheiten wie Masern und TBC geführt hat. Die Studie hat ergeben, dass nur etwa 13 Prozent der Bulgaren sich eine Grippeimpfung unterzogen haben. Am häufigsten haben sich die Menschen in der Hauptstadt gegen die Grippe impfen lassen – ganze 20 Prozent taten das im letzten Jahr. Ganze 66 Prozent der befragten Frauen und 52 Prozent der Männer haben ihren Hausarzt mindestens einmal konsultiert. Nur in Rumänien sind die Menschen gegenüber ihrer Gesundheit nachlässiger. Am häufigsten ersuchen einen ärztlichen Rat die Bürger Tschechiens, Österreichs, Deutschlands und Belgiens.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Diana Hristakiewa


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