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20 % der Bulgaren fühlen sich ausgeschlossen aus der Gesellschaft

Die meisten Europäer – 86 % - fühlen sich integriert in die Gesellschaft. Bei uns fühlen sich rund 20 % der Menschen ausgeschlossen aus der Gesellschaft. Nur in Mazedonien ist der Anteil derjenigen, die sich als Outsider fühlen, höher. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie der Europäischen Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen (Eurofound) unter Bürgern der Europäischen Union, Norwegen, Mazedonien, Kroatien und der Türkei. Das Gefühl des sozialen Ausgeschlossenseins hängt von solchen Faktoren, wie hohe Arbeitslosigkeit, Armut, wirtschaftlicher Stress und soziale Kontakte ab.

Die Ergebnisse der Studie zeigen weiter, dass die Menschen, die einen leichteren Zugang zu finanzieller und materieller Unterstützung haben, sowie Menschen mit Familie und Kindern fühlen sich integrierter in der Gesellschaft. Knapp über 40 % unserer Landsleute sagen, dass sie sich bei Bedarf Geld von Familienmitgliedern leihen können. Aus dieser Zahl ist ersichtlich, dass wir Bulgaren am wenigsten mit der finanziellen Unterstützung von Verwandten rechnen können. In allen anderen Ländern behauptet die Hälfte der Befragten, dass sie mit der Hilfe der Familie rechnen können. In Zypern und Griechenland sind es 78 bzw. 76 %. Groß ist der Anteil auch der bulgarischen Bürger – 23 % - die sagen, dass sie niemanden haben, an den sie sich in einem Ernstfall wenden könnten. In einer schlechteren Lage sind nur die Portugiesen mit 30 %. Was die moralische Unterstützung angeht, ist die Lage bei uns besser. Knapp 60 % unserer Landsleute erklären, dass sie mit dem Verständnis ihrer Angehörigen rechnen können. Mit dem geringsten Verständnis können die Franzosen rechnen. Nur 6 % der Bulgaren sagen, dass sie von niemandem Verständnis bekommen können. Der Anteil solcher Menschen ist in Luxemburg und Estland höher.

Mehr als die Hälfte der bulgarischen Bürger (52 %) meinen jedoch, dass das Leben zu kompliziert ist. In den meisten europäischen Ländern sind nur 20 % dieser Meinung. Was das Maß der Entbehrungen anbelangt, sind Bulgarien und die Türkei ganz vorne, auf Platz eins. Was den wirtschaftlichen Stress anbelangt, befindet sich unser Land in der Gesellschaft von Staaten, wie Irland und Großbritannien. Der wirtschaftliche Status wirkt sich ebenfalls auf das Empfinden von sozialer Integration laut dem Bericht der Europäischen Stiftung für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. In allen Kategorien – Beschäftigte, Arbeitslose und Rentner hat unser Land auch den größten Anteil von Menschen, die sich sozial isoliert fühlen. Selbst unter den, denen es am besten geht – den Menschen, die Arbeit haben, gibt es mehr Leute, die sich als sozial ausgegrenzt fühlen, als in Rumänien und Mazedonien. Bei den Arbeitslosen ist das Niveau der sozial isolierten wesentlich größer. Was das Geschlecht angeht, fühlen sich die Frauen ausgegrenzter als die Männer.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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