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Auch der Rabischa See hat sein eigenes geheimnisvolles Ungeheuer

Der See befindet sich in der sagenumworbenen Gegend der Felsen von Belogradtschick, die selbst ein Naturwunder sind
Foto: Weneta Nikolowa
Das mythische Ungeheuer Nessie, das im schottischen See Loch Ness lebt, hat einen "Verwandten" in Bulgarien, davon sind zumindest die Bewohner des westbulgarischen Dorf Rabischa überzeugt. Ihrer Meinung nach, lebt in den dunklen Abgründen des nahegelegenen Sees ein rätselhaftes Wesen von ungesehener Größe, das wahrscheinlich aus prähistorischen Zeiten stammt.

Der See selbst befindet sich in der sagenumworbenen Gegend der Felsen von Belogradtschick, die selbst ein Naturwunder sind. Schatten von der Größe eines U-Boots huschen am Grund des Sees, man hört ein plötzliches Zappeln im Wasser und halbtierische und halbmenschliche Laute erfüllen die Luft. Diese und ähnliche Bilder entflammen die Phantasien der Fischer aus dem nahegelegenen Dorf Rabischa. Einige von ihnen können schwören, dass sie das Seeungeheuer selbst gesehen haben, was natürlich das Interesse der Touristen und der Medien weckt. Eine große Tageszeitung aus Sofia erklärte sogar, dass sie einen Preis denjenigen geben wird, der es schafft, ein Bild des Wesens zu machen. Das Interessante ist, dass dies der größte und der älteste tektonische See in Bulgarien ist, was bedeutet, dass er in Folge eines Erdbebens entstanden ist. Den in der Nähe entdeckten Fossilien nach urteilen Wissenschaftler, dass der See zusammen mit der Höhle Magura, die auch in der Gegend ist, vor langer Zeit den Boden eines Warmen Meeres bildeten.

Und noch etwas kurioses - Rabischa ist ein geschlossener See, dessen Gewässer nicht in den unmittelbaren Feldern und Tälern abfließen. Diese beständige Umgebung schafft die für das Ungeheuer nötige Bedingungen zum Überleben und die dafür notwendige Isolation von der Außenwelt. Somit entsteht eine Art „Zeitkapsel“. „Der See an sich ist zwischen 3 und 4 Millionen Jahre alt, genau im selben Alter wie Loch Ness“, behauptet Emil Tzankow, Bürgermeister von Belogradtschick. Auch eine alte Legende unterstützt die Gerüchte um das Seeungeheuer. Der Überlieferung nach, lebte seit uralten Zeiten im See ein „weißer Stier“, der die Herden und die Schäfer überfiel. Um das Monstrum zu besänftigen, müssten die Bewohner des Dorfes ihm jedes Jahr eine junge Frau zum Opfer bringen. Bis dann eines Tages nur die Schönste im Dorf geblieben war. Als sie der „weiße Stier“ gesehen hatte, hat er sich in sie verliebt und bat seine Schwester, die Zauberin Suscha, das Mädchen unsterblich zu machen, damit er es zur Braut nehmen kann.

„Wer mehr über die Geheimnisse des Sees und über das bulgarische Nessie erfahren möchte, ist gern in unserer Gemeinde willkommen“, sagt Emil Tzankow. „Über den Bewohner des schottischen Sees Loch Ness gibt es viele Legenden, das Ungeheuer von Rabischa See ist dagegen ziemlich unbekannt. Dabei ist die Legende über 150 Jahre alt und wird von Generation zu Generation weitergegeben. Der See selbst ist seit Millionen Jahren nicht ausgetrocknet gewesen und wurde bislang nur unzureichend von den Wissenschaftlern erforscht. Dafür ist er aber sehr interessant. Fischer aus dem Dorf behaupten, dass sie riesige Fische darin gefangen haben, die eine Länge von bis zu fünf Meter und einen Gewicht von fast 350 Kilogramm hatten“
In der Gemeinde arbeitet man bereits an verschiedenen touristischen Attraktionen über das Ungeheuer. Ab nächsten Sommer will man am Ufer des Sees die Legende über das Monstrum durch eine Inszenierung wieder lebendig machen. Dies wird mit Hilfe von Laiendarsteller möglich sein und auf Nachfrage der Reiseveranstalter organisiert. Dabei kann man auch das Naturwunder Klippen von Belogradtschick besichtigen. Dafür werden Ökowanderwege eingerichtet, die beide Sehenswürdigkeiten miteinander verbinden. Besondere Aufmerksamkeit im Reiseprogramm wird der nahegelegenen Höhle Magura gewidmet, die eine der größten in Bulgarien ist. Sie ist unter anderem auch für ihre einzigartige Felsenmalerei bekannt, die über 8 000 Jahre alt ist.

Mit der finanziellen Unterstützung der EU wird man in der Nähe Nachbildungen von Urmenschen und prähistorischen Tieren in Originalgröße positionieren, die etwa so alt sein dürfen, wie das Ungeheuer aus dem Rabischa See. So kann jeder Besucher des Sees und der Höhle in die geheimnisvolle Atmosphäre der Urzeit eintauchen.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Weneta Nikolowa


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