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Die Sicherheit – wichtigste Voraussetzung für die Tourismusindustrie in Bulgarien

Der Tourismus ist einer der Bereiche der Wirtschaft, die durch den Terrorismus besonders verletzbar sind. Mit der Zunahme der Bedrohung sollten auch die Mittel für die Sicherheit wachsen. Das sagte der Präsident des israelischen Sicherheitsunternehmens Armeros Holding, Itzhak Dar, auf einer internationalen Konferenz zum Thema „Die Terrorismusbedrohung und das Verbrechen im Fremdenverkehr in Kontext der EU-Politik“, die in der vergangenen Woche in Sofia stattfand.

Die Sicherheit ist Itzhak Dar zufolge überall auf der Welt ein teures Unterfangen, aber es sei noch teurer mit den Folgen und Schäden eines unangenehmen Zwischenfalls fertig zu werden. Nach den Worten des früheren israelischen Verkehrs- und stellvertretenden Verteidigungsministers Ephraim Sneh liegt Bulgarien ähnlich wie Israel am Rande jenes Teiles der Welt, in dem der religiöse Fanatismus zunimmt. Und er muss auch mit der illegalen Emigration als möglicher Gefahr fertig werden.

„Der Staat hat es vor einigen Jahren unterlassen, die Entwicklung des Fremdenverkehrs zu prognostizieren. Auch mit dem Bau der notwendigen Strassen, der Infrastruktur und der Kaderentwicklung hat man sich Zeit gelassen. Wir möchten nicht, dass auch jene Maßnamen zu spät kommen, die die Sicherheit garantieren, darunter Investitionen in diesem Schlüsselteil der Wirtschaft als ganzes“, sagte in einem Interview für Radio Bulgarien Poli Karastojanowa, Exekutivdirektorin des Nationalen Tourismusbordes, der das Forum organisiert. Und weiter:

„Die Investitionen in die Sicherheit in Bulgarien gehören zur Kompetenz der staatlichen Institutionen. Sie sind aber nicht durch die Besonderheiten des Fremdenverkehrs, sondern nur durch die allgemeine Sicherheitsbestimmungen des Landes bestimmt. Es gibt natürlich auch die Investitionen des privaten Sektors. Wenn die Hotels gebaut werden, ist ein wesentlicher Teil davon mit der Sicherheit verbunden – die speziellen Zugangssysteme zu den Zimmern und die elektronischen Beobachtungssysteme. Aber es gibt einen großen Abstand zur Effektivität der Beobachtung der öffentlichen Gebäude. Die Rolle der Kommunen für die Videobeobachtung der großen touristischen Objekte und überhaupt der öffentlichen Objekte ist nicht klar definiert. Deswegen betrachten wir dieses Forum als eine Plattform für das Besprechen dieser Probleme. Und wir erwarten konkrete Zahlen und Verpflichtungen der kompetenten Organe. Als nichtstaatliche Organisation möchten wir die Rolle eines Vermittlers spielen und dazu beitragen, dass die Meinung und die Erfahrungen der führenden Unternehmen auf diesem Gebiet gehört werden.“

Der Lissabonner Vertrag, seit dem 1.Dezember 2009 in Kraft, sieht eine gemeinsamen Verteidigungspolitik der Europäischen Union vor. Die Europäische Union hat noch keine fest umrissene gemeinsame Verteidigungsstrategie und –politik. Bulgarien ist in diesem Sinne in einer noch schwierigeren Sicherheitslage“, meint Poli Karastojanowa.

„Als Außengrenze der Europäischen Union ist die Rolle Bulgariens bei einer möglichen Bedrohung spezifischer, als bei den Ländern, die nur an andere Mitgliedsstaaten grenzen“, sagt sie weiter. „Gerade deswegen erwarten wir eine klarere Politik unseres Landes in dieser Hinsicht. Nach diesem internationalen Forum, der sich auf die Probleme in Bulgarien konzentriert, wird unser nächster Schritt in einigen Monaten ein ähnliches Forum mit den Balkanländern sein. Wir haben gemeinsame Probleme und auf der Sicherheitskarte wird der Balkan als eine gemeinsame Region betrachtet. Wenn wir sagen, dass auf unserer gemeinsamen großen Karte der Tourismusmärkte der Balkan ein attraktives Gebiet für den Fremdenverkehr ist, dann müssen wir auch sagen, dass der Balkan ein für den Tourismus ruhiges Gebiet ist.“

„Schengen ist ein ziemlich gut geschütztes Verfahren und der Beitritt Bulgariens wird einerseits der Beleg dafür sein, dass wir ein sicherer Staat sind und andererseits die Sicherheit in Bulgarien erhöhen wird“, sagte für Radio Bulgarien der Vorsitzende des Atlantischen Klubs in Bulgarien und frühere bulgarische Außenminister Solomon Passi. Ihm zufolge sollte der Beitritt zum Schengener Raum eine Hauptparität sein. „Wenn wir dem Schengener Raum beitreten werden ein großer Teil der Risiken, die es gegenwärtig gibt, wegfallen“, meint er.

Übersetzung: Vladimir Daskalov
По публикацията работи: Tatjana Obretenowa


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