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EU-Kampagne für den Schutz der Biovielfalt

Laut Prognosen werden wir bis 2050 Millionen Tier- und Pflanzenarten verloren haben.
Foto: Archiv
Unter den vielen Veranstaltungen, mit denen man den Tag der Erde in Bulgarien vermerkt hat, wollten wir die Informationskampagne der EU über den Verlust der Biovielfalt auf dem alten Kontinent hervorheben. Um so mehr, da das Jahr 2010 zum Jahr der Biovielfalt erklärt wurde. Die Kampagne läuft unter dem Motto „Biovielfalt: wir sind alle ein Teil davon“.

Es kam etwas überraschend, aber die letzte Untersuchung des Eurobarometers hat ergeben, dass nur 38 Prozent der Europäer die Bedeutung des Begriffs „Biovielfalt“ kennen. Weitere 28 hatten den Begriff schon mal gehört, kennen seine Bedeutung aber nicht. Auf rein intuitiver Ebene spüren die meisten Europäer, dass der Verlust der Biovielfalt ein ernsthaftes Problem ist. Sie denken aber nicht, dass sie persönlich davon betroffen werden können. Um ihre Ziele auf diesem Gebiet zu erfüllen, braucht die EU eine viel besser informierte Öffentlichkeit, die gemeinsam mit dem Staat um den Erhalt dieses Naturschatzes kämpft.

„Vor 10 Jahren stellte sich die EU zum Ziel bis 2010 das Aussterben von verschiedenen Tier- und Pflanzenarten in Europa zu stoppen“, sagte für Radio Bulgarien Konstantin Iwanow, Sprecher der bulgarischen Filiale der Umweltstiftung WWF. „Das ist aber leider nicht geschehen, und nun ist es an der Zeit, darüber nachzudenken, warum es so ist und was in den nächsten 10 Jahren getan werden muss, damit die Biovielfalt des Kontinents gerettet wird. Mit ihrer Informationskampagne will die EU-Kommission nun die Menschen davon überzeugen, dass wenn das auch unwahrscheinlich erscheint, es in den alten Kontinent noch unberührte Naturlandschaften gibt und dass es von uns abhängt, ob sie weiter so bleiben oder nicht. Außerdem will man zeigen, dass alles in der Natur miteinander verbunden ist, und dass wir ein wichtiger Teil des Systems sind. Wenn wir nicht auf das Gleichgewicht in der Natur achten, werden wir am Ende selbst darunter leiden“.

Weltweit schrumpft die Biovielfalt mit rasender Geschwindigkeit. Laut Prognosen werden wir bis 2050 Millionen Tier- und Pflanzenarten verloren haben. Ein Zeichen für die Störung des Gleichgewichtes in der Natur ist die Reduzierung der Zahl der Bienen weltweit. Wir wissen aber, dass sie dringend notwendig sind im Kreislauf der Natur. „Wenn es die Bienen nicht mehr gibt, werden wir Millionen dafür ausgeben müssen, was sie momentan völlig kostenlos erledigen“, heißt es in einem der Slogans der Kampagne. Um die Biovielfalt des Kontinents zur retten, hat die EU vor 10 Jahren mit der Gründung des Naturschutznetzes „Natura 2000“ begonnen.

“Natura 2000“ hatte zum Ziel die Habitate von seltenen und bedrohten Pflanzen- und Tierarten zu schützen und damit den Verlust der Biovielfalt zu vermeiden“, sagt Konstantin Iwanow weiter. „Es stellte sich aber heraus, dass das nicht ausreichend war. Deswegen brauchen wir eine neue Strategie. Momentan wird in der EU der Plan für den Schutz der wilden Natur bis 2020 diskutiert. Eine klare Richtlinie zeichnet sich jedoch noch nicht ab. In den letzten Jahren wurde auch klar, dass der Schutz der Biovielfalt nicht nur auf dem Gebiet eines einzelnen Kontinents bewältigt werden kann. Deswegen haben die EU-Umweltminister vor kurzem beschlossen, dass die EU sich weltweit für den Erhalt der Biovielfalt einsetzen muss, in dem sie verschiedene Projekte finanziert. Denn letztendlich nutzen wir in Europa Ressourcen aus aller Welt“.

Übersetzung: Milkana Dehler
По публикацията работи: Maria Dimitrowa


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