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Jugendwelle Sofia: Junge Sternforscher



Die Zeit, wenn Hotels im All und kosmische Vergnügungsparks uns Erdbewohner anlocken werden, sind nicht weit entfernt. Das zumindest behaupten junge Menschen aus Varna, die am liebsten auf einem anderen Planeten leben würden. Die begeisterten Hobby-Astronomen sind Mitglieder des Schüler-Planetariums in der Schwarzmeerstadt. Seit mehr als zehn Jahren betreut Dr. Wesselka Radewa die jungen Sternforscher. Sie kommen aus allen möglichen Schulen der Stadt und aus der Umgebung und opfern ihre Freizeit, um sich den Sternen und Planeten zu widmen. Manche sind sogar schon soweit, dass sie eigene Forschungsprojekte entwickeln, die laut Dr. Radewa durchaus ernst zu nehmen sind. Das Projekt eines Stützpunktes auf Mars war sogar auf dem Europäischen Festival im Genfer Atomforschungszentrum Cern ausgezeichnet. Heute richten sich jedoch alle Bemühungen der jungen Astronomen auf den Mond.

"Wir haben bereits ein erstes Modell des Stützpunktes auf dem Mond", berichtet Iwan Lazarow, der am Mathematikgymnasium in Varna lernt. "Der Stützpunkt soll auf zwei Ebenen sein – unter der Mondoberfläche und der sichtbare Teil ist über der Mondoberfläche. Die Idee ist, dass wir den Stützpunkt in einem Krater bauen, denn so bietet er einen natürlichen Schutzwall gegen die Radioaktivität und sonstige Einflüsse der Umwelt. Unsere Hauptaufgabe bisher bestand darin, möglichst genaue Modelle anzufertigen, damit unsere Ideen auch verstanden werden. Auf dem Mond planen wir einen Vergnügungspark, denn die Touristen werden relativ lange auf dem Mond verbringen und wenn sie sich nicht amüsieren können, wird unsere Idee vom Mondtourismus nichts bringen", erzählt Iwan Lazarow.


Mondzirkus, Mondtänze, verschieden Sportarten – das ist nur ein Bruchteil der Ideen, die die jungen Sternforscher haben. Lustig wird es allemal – die Mondanziehung ist sechs Mal größer als die Erdanziehung. Wenn man also auf dem Mond aufspringt, braucht man sechs mal länger, um wieder auf den Beinen zu stehen. Und da langsam hüpfende Menschen auf dem Mond lustig aussehen, haben die Schüler aus Varna darauf gesetzt und sich zahlreiche Spielchen ausgedacht, die zum Hüpfen animieren. Die Schüler setzten all ihre Fantasie und Vorstellungskraft ein, aber auch das erworbene Wissen in Chemie, Physik, Mathematik und natürlich Astronomie. Wie Dr. Radewa betont, muss sie selbst auch immer wieder staunen, wie viel die Schüler aus der 8., 9. und 10. Klasse wissen. "Sie sind oft besser, oder zumindest schneller über die Neuheiten auf dem Gebiet informiert", gibt die Wissenschaftlerin zu. Und erzählt, dass die Kinder Modelle von riesigen kosmischen Komplexen bauen, wo Tausende Menschen untergebracht werden können. Dabei nutzen sie sehr moderne Software, um die Projekte zu visualisieren. 2008 und 2009 beteiligten sich die Schüler aus Varna am NASA-Wettbewerb und stellten ganze Kolonien im All vor. Das Wichtigste dabei ist, dass diese Kolonien ausbaufähig sind.

"Daher sind unsere Ideen in erster Linie auf die Konstruktion ausgerichtet", erzählt weiter der Schüler Iwan Lazarow. "Den Menschen, die auf einem fremden Planeten ein neues Leben anfangen werden, müssen wir alles bieten, um ein normales Leben dort zu führen. Jede Kolonie besteht daher aus einem Wohnteil mit Wohnungen für alle, aus einem Bio-Zentrum, wo die Luft und das Wasser aufbereitet werden, und natürlich aus einem Teil, wo man die Freizeit verbringt. Denn die Bewohner der Kolonie brauchen unbedingt den engen sozialen Kontakt zu den anderen. Sie leben ja alle unter einem Dach, fast schon wie bei Big Brother. Es ist eine geschlossene Gesellschaft und die Konflikte sind nicht ausgeschlossen. Deshalb arbeiten wir auch an genauen Regeln, die dort einzuhalten sind", berichtet Iwan Lazarow vom Mathematikgymnasium in Varna.



Der Projektleiterin Dr. Radewa gefällt die Kolonie "Maja" besonders gut, weil sie eine eigenartige Architektur hat. Dort sollen außerdem Plankton und Fische gezüchtet werden. Außerdem ist an die Forschungsarbeit in der Kolonie gedacht und die Schüler haben ein ganzes Labor mit der entsprechenden Technik vorgesehen.

Der Bau von Stützpunkten und Kolonien im All ist aber bei weitem nicht das einzige Betätigungsfeld für die jungen Sternforscher. Sie beteiligen sich auch an einem NASA-Projekt, das zum Ziel hat, gefährliche Asteroide zu finden. Die Schüler deuten Himmelskarten und haben bisher den Astronomen bei ihrer Arbeit viel geholfen.

Übersetzung: Vessela Vladkova
По публикацията работи: Rumjana Zwetkowa


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